Kapitel 25 Niall

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Ich war mal wieder, wie sollte es anders sein, auf der Arbeit. Nach gestern hatte ich mich eigentlich auf den Arbeitstag gefreut.

Eigentlich. Denn Tonia hätte eigentlich mit mir zusammen Schicht gehabt, oder eben parrallel gearbeitet, aber Doktor Cox hatte gesagt, sie hat ihm Bescheid gesagt, dass sie erst später kommt. Das fand ich sehr schade.

Dieser Tag war der aller aller erste in meinem Leben, an dem mir die Arbeit keinen Spaß machte. Es war komisch. Vielleicht hatte ich ja damit gerechnet, dass sie mir Bescheid sagen würde, wenn bei ihr etwas nicht stimmte. Da hatte ich wohl falsch gelegen. Oder sie hatte einfach nicht daran gedacht es mir zu sagen, weil sie nicht gewusst hatte, dass wir heute zusammen arbeiten. An diesen Gedanken klammerte ich mich.

"Niall?", riss mich Jennis Stimme aus meinen Gedanken. Sie stand hinter mir als würde sie schon länger auf eine Antwort warten. Als ich ihren verzweifelten Gesichtsausdruck bemerkte, war ich sofort wieder voll da. "Ist was passiert?" Jenni nickte etwas überfordert.

"Lea ist weg." Wie Lea ist weg? Das war komplett unmöglich. Also nicht dass sie weg war, immerhin war sie ja auch mehr eine freiwillige Patientin, als eine Zwangspatientin, aber auch die mussten sich austragen, wenn sie gingen. "Weg?", fragte ich verwirrt.

"Sie ist niergendwo zu finden, hat sich aber auch nicht ausgetragen. In ihrem Zimmer ist sie auch nicht."

Bei Lea war das an sich kein so großes Problem, da sie nicht schwerkrank oder gefährlich für andere Mitmenschen war, aber es war sagen wir mal nicht so gut für mich, wenn das jemand raus bekam. Klar war ich nicht der einzige Dinsthabende Pfleger, aber bei uns waren die Pfleger immer einem Gang oder einer Abteilung zugeordnet und wenn man da einen Patienten verlor, war das nicht so super. Heißt im Klartext: Herausfinden wo Lea ist, wenn mir was an meinem Job liegt.

Gemeinsam mit Jenni suchte ich nochmal in ihrem Zimmer und im Aufenthaltsraum. Wir fanden sie nicht. Auch der Doktor hatte keine Ahnung wo sie sein könnte. Eine Idee hatte ich aber noch, um wenigstens raus zu kriegen, ob sie die Psychiatrie verlassen hatte.

Ich lief zum Schachbrett und sortierte mit flinken Fingern die Figuren. Tatsächlich fehlte das weiße Pferd. Leas Pferd.

"Sie ist definitiv vom Gelände runter.", stellte ich verängstigt fest. In Panik wusste ich nicht was ich machen konnte, aber Jenni behielt zur Abwechslung mal einen kühlen Kopf. "Ruf erstmal diesen Liam an. Sie hat viel von ihm geredet und rede mit Tonia, damit sie suchen kann.", befahl sie mit beruhigender Stimme. Ich nickte und tat was sie sagte.

Liam wollte sich sofort melden, wenn er was hörte und er hatte auch versprochen mal in der Nähe rumzugehen und zu schauen ob er sie aufgabeln konnte. Zu meinem Glück musste er erst spät arbeiten.

Tonia war dagegen nicht zu erreichen. Es machte mich etwas wütend. Wir hatten gestern einen tollen Abend und jetzt hielt sie es nicht mal mehr für nötig auf meinen Anruf zu reagieren, der nichts mit uns zu tun hatte.

Ich sagte noch den anderen Pflegern bescheid. Solange es der Chef nicht mitbekam war alles okay. Auch Patienten mit denen sie befreundet war fragte ich, ob sie etwas wussten.

Bevor ich total verzweifeln konnte erhielt ich endlich einen Anruf von Liam:

"Niall sie ist hier bei mir. Ihr gehts super. Also wenn du nichts dagegen hast kaufe ich ihr jetzt erstmal was zu essen, sie sagt sie verhungert gleich und dann bringe ich sie zurück. Du weißt du kannst dich auf mich verlassen."

"Danke Liam."

Mir war gerade ein riesen Steinbrocken vom Herzen gefallen. Nicht nur, dass mein Job dran gewesen wäre, wenn was passiert wäre, nein ich hätte mir das wahrscheinlich selbst nie verziehen.

The Story Of My Wildheart [One Direction+The Vamps] <3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt