Kapitel 21 James

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 Ich bin ein schwieriger Mensch und ich weiß das auch. Nervig ist manchmal kein Ausdruck, dafür, wie ich mich verhalte, aber jetzt meinte ich es mal ernst. Die anderen waren echt alle sauer auf mich. Ich konnte sie irgendwie verstehen. Harry und Louis hassten mich jetzt wahrscheinlich und ich hasste sie gerade dafür was sie am laufen hatten. Und Tristan, ja der war auch mehr als sauer. Er schien mit Harry und Louis zusammen gut umgehen zu können. Seit Brad da war hatte ich mich in meinem Zimmer eingeschlossen und niemanden mehr beachtet. Gut das war nicht schwer gewesen, es schien sich im Moment sowieso niemand für mich zu interessieren. Oskar arbeitete heute zur Abwechslung doch mal selber und hatte mir den Tag frei gegeben. Außgerechnet dann, wenn ich mal Ablenkung nötig hatte.

Mein Tag verlief langweilig und verdammt langsam. Ich starrte abwechselnd die Tür, die Decke, die Wand oder mein Handydisplay an. Aber es passierte rein gar nichts. Niemand schrieb mir und ich wusste auch nicht womit ich mir die Zeit vertreiben sollte. Außer dass Musik lief war alles ruhig. Die Imagine Dragons in meiner Playlist sangen grade zum dritten Mal 'Radioactive', als es an meiner Tür klopfte. Es war schon fast halb 12 nachts, weshalb ich davon aus ging, dass es einer der Jungs war. Die ja wie gesagt alle sauer auf mich waren, also war Streit vorprogrammiert.

Ich lies mir Zeit damit zur Tür zu gehen und sie aufzu machen, was am Ende dazu führte, dass Tris mir die Tür fats ins Gesicht schlug vor Ungeduld.

"Man bist du heute langsam Alter!", maulte er. Irgendwie wirkte er weniger sauer als heute morgen. Oder mittag. Was auch immer.

Fragend sah ich ihn an. Er musste einen Grund haben, wieso er hier war, denn auch wenn er nicht mehr so sauer war, seine Partei war eindeutig die von Harry und Louis und nicht meine. Doch Tris schien mich ebenfalls auf die Folter spannen zu wollen. Er ging zu meinem Schreibtischstuhl und lies sich darauf fallen. Auch als er saß sagte er erstmal nichts sondern sah sich im Zimmer um, als wäre er noch nie da gewesen.

Mir wurde es zu doof. Ich schnaufte wütend aucf: "Was willst du Tris?"

Sein Blick schoß sofort zu mir rüber. Er stand auf und ich hatte kurz echt Angst er würde mich schlagen. Was er nicht tat. Zerstreut fuhr er sich mit den Händen durch die Haare.

"Ich hab da so einen Vorschlag...", begann er irgendwann. Vorschlag? Worauf wollte er hinaus?

"Brad hat ja eine eigene Wohnung, wie du sicher weißt und da die Situation hier ja grade irgendwie.... angespannt ist, dachte ich dass du vielleicht 'ne Zeit lang zu ihm ziehen könntest um dir deinen Kopf mal frei zu machen und dir über deine richtige meinung klar zu werden und..."

"Ja!", unterbrach ich ihn schnell.

Er blickte verwirrt, dann erfreut. Ihm schien eine Last von den Schultern zu fallen. War ich wirklich so schlimm? War ich ein schlechter Freund? Ich wusste es nicht. Ich verstand mich ja selber nicht. Harry und Louis waren Freunde von mir. Man ich war echt verkorkst.

Wir besprachen noch die Details und er gab mir Brads Nummer, damit ich mit ihm klären konnte, wann ich kommen sollte oder durfte. Sofort schickte ich ihm eine SMS. Er sagte mir ich könne kommen wann ich wollte.

Hastig packte ich den wichtigsten Kram zusammen in eine Tasche und verließ ohne dass die anderen es merkten das Haus. Mein Auto war vor dem Haus geparkt und ich schmiss die Tasche auf die Rückbank und fuhr los. Brad hatte mir seine Adresse geschickt. Mit meinem Navi fand ich seine Wohnung auch schnell.

Meine Tasche auf der Schulter lief ich auf das Haus zu. Bevor ich klingeln konnte, riss Brad die Tür auf und hatte einen Redeanfall:

"Hallo James! Es freut mich dass du da bist! Tris hat nur gutes von dir erzählt. Unser aufeinandertreffen heute nein gestern.. in eurer Wohnung war ein bisschen seltsam, aber ich meine ich ... wir kennen uns ja eigentlich nicht, deshalb sollten wir bei null starten und neu anfangen und keine Ahnung. Hoffentlich wird das wieder mit eurem Streit. Ich mag es nicht wenn andere Leute sich streiten. Weil ich streite selber nicht gerne und deshalb. Wenn ich irgendwas für dich tun  kann dann sag es einfach,wenn es dir dadurch besser geht oder so. Ich weiß ja nicht willst du ins Bett? Soll ich dir erstmal die Wohnung zeigen? Oder hast du Hunger?"

"Kann ich vielleicht erst reinkommen?", sagte ich lachend.

Brad sah mich mit verwirrt in Falten gezogener Stirn an. Dann schien ihm ein Licht aufzugehen, denn er trat zur Seite.

"Sorry.", murmelte er.

In der Wohnung war es schön warm und hell eingerichtet. Ich fühlte mich direkt wohl. Brad schien eigentlich ein netter Typ zu sein. Wenn man von seinen Fehlern der Vergangenheit mal absah.

Er war mir hinterher in die Wohnung gekommen und sah mir dabei zu wie ich mich umsah. Leicht verlegen, wegen meiner Eigeninitative drehte ich mich zu ihm um. Mir war die Situation dann doch ein bisschen unangenehm.

"Wo soll ich eigentlich schlafen?" "Auf der Couch, wenn das okay ist?" "Ist super."

Ich lächelte ihn dankbar an. Dann fragte ihn nach seinem Tag. "Ich hatt ein Date.", erzählte er stolz, aber mit einem schüchternen Grinsen. Ich nickte. Wenn er nicht mehr erzählen wollte, ging es mich auch nichts an. Doch er war noch nicht fertig: "Es war das perfekteste Date der Welt."

Und das Mädchen musste echt toll sein, weil sein Blick verträumt in die Ferne ging. Wie er so dasaß sah er sehr süß aus und ich freute mich grade total für welches Mädchen auch immer. Er war bestimmt ein guter Freund.

Ein Blick auf meine Armbanduhr sagte mir, dass es schon 1 Uhr nachts war. Spontanumzug in der Nacht war kein so guter Plan.

"Wir sollten schlafen.", schlug Brad vor, als er meinen Blick bemerkte. Wieder nickte ich ihm zu. Man bist du heute gesprächig. Damit hatte Brad aber wohl kein Problem. Er stand auf zeigte mir noch das Bad und ging dann in sein Schlafzimmer.

Jetzt war ich allein. Und sehr nachdenklich. Allein und nachdenklich.

Ob ich einen Fehler machte, weil ich so sehr gegen Harry und Louis war? Aber ich fand es eben seltsam. Sie hatten uns jahrelang erzählt sie wären beste Freunde und dann das! Das wollte einfach nicht in meinen Kopf rein. Mein Hirn war überfordert. Vielleicht wäre ein bisschen Schlaf eine sehr gute Idee. Ja genau Schlaf. Irgendwer hatte mir mal erzählt, dass man solche Dinge am besten beim Schlafen verarbeitete. Als mir aber kurz bevor ich einschlief ein fiel wer mir das gesagt hatte, war ich schlagartig wieder wach.

Louis.

Na danke auch. Fast geschlafen und dann wieder sowas.

Dein Hirn hat echt ne Meise McVey!

Grübelnd lag ich hier. In einer fremden Wohnung. Mit einem völlig Fremden. Auf einer Couch im Wohnzimmer. Ohne meine Freunde.

Daran war ich wohl selbst Schuld. Was dachte ich mir nur? Dachte ich ich bin Gott, der einfach alles entscheiden kann wie er grade lustig ist? Das war ich nicht und würde es auch nie sein.

Vielleicht sollte ich akzeptieren... Nein. Ich wollte das nicht.

Du denkst zu viel nach, rief ich mich selbst zurecht. Irgendwann fiel ich in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

Tief. Traumlos.

Müde. Ich schlief ja doch noch nicht.

Mein Hirn ratterte. Deshalb konnte ich nicht schlafen.

The Story Of My Wildheart [One Direction+The Vamps] <3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt