Harrys Eltern wussten jetzt schon alles. Also seine Mutter und seine Schwester. Heute waren meine Eltern dran. Eigentlich wollten wir ihnen schon gestern einen Besuch abstatten, aber nachdem wir im Park dem Blonden von der Party begegnet waren, hatten wir feststellen müssen, dass meine Eltern nicht daheim waren. Jetzt war unsere Vorbereitung besser. Wir hatten uns per Anruf angekündigt.
Vorm Haus meiner Familie überkam mich die Nervosität. Meine Mum öffnete uns die Tür. Hinter ihr trat ihr Freund hervor und ganz weit hinten sah ich meine Schwestern. Freudig nahm ich sie alle nacheinander in meine Arme. Nicht, dass ich nicht oft hier war, aber ich freute mich jedes Mal sie alle zu sehen, egal ob eine Woche oder ein Tag zwischen den Treffen lag.
Gefolgt von Harry trat ich mit meiner Familie ins Wohnzimmer. Auf dem großen Esstisch stand Gebäck und Tee bereit. Ich war gerührt, dass sie sich wegen mir so eine Mühe machten. Nach einigen eher unwichtigen Gesprächen, zwei Tassen Tee und einigen Stücken Gebäck, blickte meine Mum fragend zu mir.
"Es klang doch sehr dringend, als du angerufen hast. Was möchtest du uns den sagen, Schatz?"
Der liebevolle und zugleich mütterlich-besorgte Ton in ihrer Stimme ließ mich fast dahinschmelzen. Unter dem Tisch griff Harry meine Hand. Das erinnerte mich daran, was ich zu tun hatte. Tief holte ich Luft, bevor ich glücklich in die Runde lächelte. Eigentlich hatte ich nicht gedacht, dass es mir gelingen würde so ruhig zu wirken. Harry aber wusste es besser, das konnte ich spüren.
Bevor ich sprach, sah ich meiner Mutter nochmal tief in die Augen, dann schloss ich sie und drückte Harrys Hand:
"Harry und ich sind hier, weil wir euch was zu sagen haben. Wir sind seit einiger Zeit zusammen... Mum ich liebe ihn und ich bin glücklich."
Da ich meine Augen immer noch geschlossen hatte, hörte ich nur, wie meine Mutter schluchzte. Erschreckt öffnete ich meine Augen. Nur um meine Mutter mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen und Freudentränen in den Augen zu sehen.
"Mein Baby... Wenn du glücklich bist ist es mir egal mit wem. Außerdem liebe ich Harry, wie einen eigenen Sohn.", lächelte sie glücklich.
Mein Stiefvater lächelte ebenfalls. Für ihn war alles gut, was meine Mum glücklich machte. Dafür mochte ich ihn. Er war gut für sie. Meine Geschwister sahen mich alle mit großen Augen an. Ihre Blicke waren fast bewundernd, also alles wie immer. Ich war unglaublich erleichtert.
Es wäre so schlimm gewesen, wenn meine Familie gegen die Beziehung gewesen wäre aber so war alles perfekt.
Ich hatte meine tolle Familie und meinen Hazzy.
Die Welt war so fair.
"Spielt ihr mit uns was?", fragte meine kleinste Schwester. Harry nickte fröhlich. Ihm war die Erleichterung ebenso ins Gesicht geschrieben, wie mir.
Zusammen mit den Mädchen spielten wir Uno und danach Scrabble. Aber Scrabble mit kleinen Mädchen und Phantasieworten war sehr anstrengend.
Mit meinem Freund wollten sie noch Friseur spielen und ich durfte nicht zugucken, also suchte ich Mum. Sie stand in der Küche und räumte die Spülmaschiene aus. Ich half ihr schnell.
Dann nahm sie mich fest in ihre Arme.
"Wenn ich auch keine Schwiegertochter bekomme, ist Harry mir der liebste Schwiegersohn, den ich mir vorstellen kann.", flüsterte sie.
Ich fand es schön sie so reden zu hören. Es klang so, als glaubte sie daran, dass unsere Beziehung für die Ewigkeit gemacht war, wenn sie jetzt schon von Harry als Schwiegersohn redete.
Und wenn ich so darüber nach dachte, gefiel mir der Gedanke auch. Sehr gut sogar. Ob Harry mich irgendwann heiraten wollen würde?
Ich kam nicht dazu den Gedanken weiter auszubauen, denn es schlangen sich zwei starke Arme von hinten um mich. Harry.
Der Blick meiner Mutter wurde noch weicher. Ohne Zweifel hielt sie uns für ein verdamntes Traumpaar. Das tat ich ja selbst.
"Ihr seid so süß.", seufzte sie verzückt.
"Nein. Er ist süß.", sagte ich im selben Atemzug, als Harry sagte: "Wenn dann er!"
Dann lachten wir zusammen mit meiner Mutter.
"Glaubt mir: Ihr seid es beide.", lächelte sie und verließ die Küche.
Die Frage der Ewigkeit und des Heiraten ließ mich nicht los, während ich hier stand und mich in Harrys Augen verlor.
"Weißt du ich frage mich, ob wir irgendwann heiraten werden.", murmelte Harry, mehr zu sich selbst als zu mir.
"Irgendwann.", erwiederte ich.
"Wirklich?"
"Ganz wirklich."
Der Kuss kam nicht überraschend und mit einer unglaublichen Sanftheit.
Er hatte sich dieselbe Frage gestellt wie ich. Manche würden es Seelenverwandt nennen, aber ich wusste einfach, dass ich Harry gut kannte und ihn liebte. Seelenverwandt hin oder her.
Wir verabschiedeten uns von meiner Familie und spazierten glücklich durch die Stadt. Werbeplakate pflasterten den Straßenrand.
Bunte. Schwarz weiße. Schöne. Weniger Schöne. Große. Kleine.
Auch ein Plakat, das dafür warb, sich bei X-Faktor anzumelden hing dort. Lächelnd lief ich daran vorbei. Ich wollte sowas immer schonmal machen, aber jetzt fand ich den Wunsch egoistisch. Harry hatte dieses Plattending aufgegeben wegen mir, da konnte ich nicht an sowas denken.
Doch hinter der nächsten Kurve prallten wir in jemanden, der unsere Meinung dazu vielleicht ändern würde.
Der Blonde von der Party. Niall.
Er stand ebenfalls vor einem der X-Faktor Plakate. Als er uns sah lächelte er verschmitzt.
"LARRY!", rief er so laut, dass es wohl jetzt jeder in dieser Stadt gehört hatte.
Von oben bis unten musterte er uns.
"Auf der Party hast du von einer Band gesprochen. War das dein Ernst?"
Obwohl er nur einen von uns ansprach nickten wir beide. Lächelnd klatschte Niall in seine Hände.
"Ich habe da so eine Idee!"
Da er die Idee auch am Liebsten direkt in die Tat umsetzen wollte, rief er irgendwelche Freunde an und schleppte uns dann mit zu seiner Wohnung.
Worauf hatten wir uns da bloß eingelassen?
In seiner Wohnung trafen wir auf Zayn. Ich kannte ihn flüchtig und Harry war er auch nicht ganz unbekannt. Etwas später stieß noch ein Junge zu uns, der sich als Liam vorstellte, auch ihn hatte ich schonmal gesehen.
Wir vier waren alle etwas überrumpelt. Nur Niall sah aus, als würde er gleich vor Glück platzen, wegen seiner tollen Idee.
"Wir gehen zu X-Faktor!", rief er fröhlich.
Es war so:
Ich kannte den Großteil der Leute in diesem Raum nicht. Ich wusste nichts von ihnen. Aber auf Grund von Nialls Optimismus und weil ich ebenfalls ein optimistischer Mensch bin ließ ich mich anstecken.
Harry war sofort überzeugt, als ich auf die Idee einstieg.
Die Zwei anderen wirkten erst unsicher, aber dann neugierig.
Wir redeten den ganzen Abend und sangen auch ein bisschen, schließlich ging es ja darum. Und wir kamen zu dem Entschluss, es wirklich zu probieren.
"Hahaha. Jetzt gucken wir alle in die gleiche Richtung!", gab Niall lachend von sich, als wir beschlossen wirklich bei der Castingshow mit zu machen.
"Eine Richtung...", murmelte Harry.
"One Direction!", schrie er auf einmal. Erschrocken sah ich ihn an.
Bis ich verstand. "Das ist genial!" Für den Einfall bekam er erstmal einen langen Kuss.
Unsere neuen Freunde feuerten uns begeistert an. Nachdem wir uns voneinander losgerissen hatten, hielt Niall seine Hand in die Mitte.
"One Direction?"
Nacheinander legten Zayn, Liam, Harry und ich unsere Hände ebenfalls auf seine.
"One Direction!", sagten wir alle gemeinsam.
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The Story Of My Wildheart [One Direction+The Vamps] <3
ФанфикDas ist die Geschichte von 9 Jungs. Jeder auf seine Weise etwas besonderes und jeder so sehr Musikbegeistert. Doch die meisten von ihnen haben den Traum, von der Musik zu leben in der Vergangenheit aufgegeben. Nur zwei von ihnen vertrauen noch auf i...