"Connor Liebes? Stehst du jetzt langsam mal auf?", rief meine Mutter die Treppe hinauf. Seit ich nicht mehr zur Schule musste schlief ich gerne mal den halben Tag. Solange ich das noch kann werde ich es ausnutzen. Wenn ich studiere oder arbeite ist das ja dann vorbei, deshalb besser jetzt als nie. Murrend kroch ich unter der Bettdecke vor. Meine Mutter hatte ja Recht. Es brachte nichts den ganzen Tag zu verschlafen. Außerdem sagte mir ein Blick aus dem Fenster, dass heute für Londoner Verhältnisse ein echt guter Tag war.
Müde schlurfte ich in die Küche. Meine Mutter musste heute nicht arbeiten, darum konnten wir in Ruhe miteinander frühstücken, mein Vater war wohl schon bei der Arbeit. Ich setzte mich und nippte an meinem Tee, meine Mutter mir gegenüber tat es mir gleich. Wir schwiegen. In dieser Hinsicht waren wir uns sehr ähnlich, denn wir hassten es beide, wenn morgens am Frühstückstisch schon Hektik oder laute Gespräche herrschten. Als wir fertig gegessen hatten fragte sie mich irgendwann: "Was hast du heute noch so vor?" Ich dachte nach. Eigentlich war heute so rein gar nichts geplant, also antwortete ich, was ich immer antwortete: "Ich schaue mich um und suche mir meinen Traumjob." Wie immer lächelte meine Mutter darüber. "Tu das Schatz." Mit diesen Worten verschwand sie ins Bad. Ich räumte ab.
Dann ging ich in mein Zimmer zurück und schlug den Laptop auf. Langsam musste ich vielleicht wirklich mal anfangen mir zu überlegen, was ich mit meinem Leben anfangen wollte. Ich wollte meinen Eltern ja nicht ewig auf der Tasche hängen. Ich googlte nach möglichen Studiengängen und Ausbildungsplätzen in der Gegend, aber weil ich noch nicht mal wusste, was ich machen wollte wurde das tatsächlich etwas schwierig.
Es gab so viele Möglichkeiten: Architekt, Innenausstatter, Versicherungskaufmann, Ingenieur, Anwalt, Arzt, Lektor, Reporter, Bankkaufmann, Zahnarzt, Physeotherapeut und viel, viel mehr. Bei den ganzen Möglichkeiten schwirrte mir der Kopf. Ich musste erst mal mit mir selbst klären, was ich wollte und dann könnte ich weitersuchen.
Also ich würde gerne Menschen helfen. Passte ja schon mal auf den Medizinbereich, aber ich glaubte ich wollte keine Menschen aufschneiden oder so. Krankenpfleger? Arzthelfer? Kinderarzt? Oder so etwas? Das grenzte die Suche wenigstens etwas ein. Nach mehreren Stunden, die ich mich über die verschiedenen Berufe informiert hatte, entschied ich, dass ich versuchen würde, ein Praktikum bei einem Kinderarzt in der Umgebung zu bekommen, damit ich herausfinden konnte, ob das ein Job für mich war. Nach weiteren Stunden recherchieren hatte ich einen Arzt gefunden, der Praktika anbot und auch schon begonnen eine Bewerbung zu schreiben. Doch irgendwann kitzelte mich die Sonne von draußen sosehr in der Nase, dass ich es nicht weiter hier drinnen aushielt. Sorgfältig speicherte ich alle Dateien und schaltete den Laptop aus.
Ob Tristan wohl heute Zeit hatte? Ich wusste dass er in der Uni war. Einen Versuch war es wert. Also machte ich mich, nachdem ich mich von meiner Mutter verabschiedet hatte, auf den Weg zur Uni. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Was sich als großer Fehler herausstellte. Den wer saß auch im Bus? Ian. Der Typ, der was mit meiner Freundin hatte, als wir noch zusammenwaren und sich gleichzeitig dazu noch meinen besten Freund nannte. Mit der Trennung zwischen mir und Selly kam ich inzwischen ziemlich gut klar, aber der Verrat, den Ian begangen hatte, war unwiderruflich und würde unser Leben lang zwischen uns stehen, soviel stand fest.
Noch hatte er mich nicht bemerkt. Also versuchte ich möglichst unauffällig an ihm vorbei zu gehen. Doch wie das dumme Schicksal eben wollte, sah er mich natürlich. Von einer Sekunde auf die andere wurden seine Gesichtszüge schuldbewusst. Ja nachher tut einem immer alles Leid, aber dann ist es eben leider schon passiert. "Con?", rief er besorgt. Ich versuchte ihn zu ignorieren. Er nannte mich immer noch bei meinem Spitznamen. Das wollte ich nicht. Er war jetzt nicht mehr mein Freund und das sollte er auch spüren. Ich fauchte: "Dir habe ich schon mal gesagt, dass wir uns nichts mehr zu sagen haben und dass du dich von mir fernhalten sollst, wenn dir dein Leben lieb ist und außerdem ist es für dich Connor, kapiert?" Damit lief ich in den hintersten Teil des Busses, soweit weg von Ian wie nur möglich. Inzwischen hatte ich auch keine Lust mehr zu Tristan zu fahren.
Ich stieg an der nächsten Haltestelle aus und suchte mir ein kleines Cafè, bestellte einen Tee und setzte mich an einen Ecktisch. Dann beobachtete ich die Leute in dem Laden. Alle wirkten locker und entspannt. Nur ich nicht. Ich saß mit einer angespannten Grundhaltung in dieser Ecke herum. Wie als wollte ich jeden Moment aufspringen. Wieso ich auf einmal so schlecht drauf war wusste ich nicht, also schon wegen der Sache mit Ian, aber ich hatte einfach ein komisches Gefühl. Das kann man nicht beschreiben, es war einfach da. Und in dem Moment betrat Selly das Cafè. Mit irgendeinem Lackaffen von Typ. Normal hätte mir das wahrscheinlich nichts mehr ausgemacht, aber wegen meiner ohnehin schon schlechten Laune, war ich jetzt doch echt sauer. Da betrog sie mich schon mit meinem beste Freund und suchte sich direkt dannach einen Neuen. Super gemacht Mädchen.
Mein Bedarf an Tee war dann auch gedeckt. Ich stürmte fast aus dem Laden hinaus. Mir war egal ob die Leute komisch guckten. Die meisten von ihnen würde ich in meinem Leben nie wieder sehen, von daher. Wo ich hinlief bemerkte ich auch nicht. Bis hinter mir jemand meinen Namen rief.
"CONNOR!?", rief die Stimme. Diese alt bekannte Stimme. Ich freute mich doch darüber, diese Stimme zu hören, obwohl ich vorher keine Lust mehr gehabt hatte, mich mit ihm zu unterhalten. Abrupt blieb ich stehen und wand mich in die Richtung aus der die Stimme gekommen war. "Tris!" Er kam lächelnd auf mich zu. Es erschien mir aber so, als hätte auch er einen schlechten Tag.
"Schlechten Tag gehabt?", fragten wir beide vollkommen synchron. Beide bekamen wir einen Lachanfall und meine schlechte Laune wurde mit einem Mal weniger. Ich nickte immer noch glucksend und Tristan zuckte mit den Schultern. Kurz darauf erzählte er von seinem 'Streit' mit James und von dem Gespräch mit diesem Zayn. Ich hörte geduldig zu. "Ich muss dir leider sagen, dass sie beide Recht haben", entgegnete ich dann gelassen, "Du hast Antworten verdient und diese Antworten wirst du wohl nur von Brad selbst bekommen können." Ich erhielt zur Antwort ein schlichtes Nicken. Und dann sagte er etwas, womit ich nicht gerechnet hatte: "Ja ich war eigentlich sogar grade auf dem Weg zu ihm." "Warte, du weißt wo er wohnt?", hakte ich ein. Tristan schüttelte mit dem Kopf. "Ich weiß nur von einem Freund, wo er manchmal arbeitet."
Schweigend liefen wir noch ein Stück nebeneinander her. Plötzlich striff mich sein fragender Blick: "Und was ist mit dir?" Und ich begann zu erzählen: Von meiner Praktikums Idee, meiner Unentschlossenheit, Ian, Selly und allem was mir gerade so auf dem Herzen lag. Einen besseren Zuhörer als Tristan gab es auf dieser Welt wahrscheinlich nicht und ich war in diesem Moment unglaublich dankbar, dass er da war. Wie ich vorher hörte er mir ruhig bis zum Ende zu und gab dann ein Statement ab: "Ich finde die Idee mit dem Praktikum super und dass du Ian die Meinung gesagt hast war echt richtig. Der Typ verdient es so."
Als ich wieder zuhause ankam, fühlte ich mich, als wäre mir eine große Last von den Schultern genommen worden.
Ich setzte mich wieder an meine Bewerbung. Jetzt konnte ich mich aufs wesentliche konzentrieren.
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The Story Of My Wildheart [One Direction+The Vamps] <3
FanfictionDas ist die Geschichte von 9 Jungs. Jeder auf seine Weise etwas besonderes und jeder so sehr Musikbegeistert. Doch die meisten von ihnen haben den Traum, von der Musik zu leben in der Vergangenheit aufgegeben. Nur zwei von ihnen vertrauen noch auf i...