Kapitel 27 Connor

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Wegen des Problems bei Brad, hatte ich den Abend mit George und den zwei Mädchen komplett vergessen. Wann mir das auffiel? Gerade als ich im Flur von Brads Wohnung neben den anderen 3 Jungs aufwachte. Sie schliefen alle noch. Gestern, als ich die SMS von James bekommen hatte, hatte ich versucht mich damit davon abzulenken, dass ich mich so doll betrunken hatte. Ich wusste noch, dass die Zwillinge, Leila und Feline, sich zu uns an den Tisch gesetzt hatten. Wir hatten alle vier zu viel getrunken. Dann hatte mich Leila nach Hause bringen wollen, weil sie ja älter wäre als ich, aber irgendwie waren wir bei ihr zu Hause gelandet. Genau erinnerte ich mich nicht mehr was danach passiert war, aber ich konnte es mir ungefähr denken. Seufzend setzte ich mich auf und strich mir über die Augen. Neben mir lag Brad und lächelte im Schlaf. James sah aus wie ein schlafendes Riesenbaby und Tristan lag alle Gliedmaßen von sich gestreckt auf dem Bauch und schnarchte. Ich wollte keinen der Jungs wecken, doch ich wollte mit jemandem reden, also blieb ich einfach auf dem Boden sitzen und wartete. Irgendwann würde ja jemand von ihnen aufwachen.

Meine Gedanken schwenkten natürlich wieder zurück zu Leila. Was wohl bei George und Feline noch passiert war? Vielleicht hatte der arme Kerl ja mehr Glück als ich gehabt.

"Con?", hörte ich eine verschlafene Stimme neben mir, die ich schnell Brad zuordnen konnte. Er rieb sich seine Augen. Sie waren vom Weinen gestern noch ein bisschen rötlich. Klar. Bestimmt, nein natürlich, war er traurig. "Was war das eigentlich gestern mit Leo?", erkundigte ich mich. Daraufhin schüttelte er nur mit einem tottraurigen Blick den Kopf. "Und was ist mit dir los?", fragte er mich besorgt. Ich musste lächeln. Meine Mutter hatte mir immer schon gesagt, dass man es mir sofort ansah, wenn es mir mal nicht so gut ging. Ich hatte ja reden wollen, also fing ich leise an: "Ich habe, als ich von hier weg bin George getroffen, dann waren wir zusammen was trinken und haben zwei tolle Mädels getroffen und zu viel getrunken. Später dann bin ich bei ihr zuhause gelandet und ich denke mal wir haben miteinander geschlafen." Brads Gesichtsausdruck war sehr verständnisvoll. Als er plötzlich aber geschockt aufsprang, erschreckte ich mich fast zu Tode. "Was ist passiert?"

Er sah mich an. "Ich weiß jetzt wieso Leo so sauer ist!" Seine Augen glänzten gefährlich, als wollte er anfangen zu weinen. Durch den Lärm den er grade gemacht hatte, wachten auch die anderen beiden auf. "Was ist denn so früh morgens wieder los?" Tris sah noch verdammt müde aus, während James Augen jetzt wachsam auf Brad lagen. Der ließ sich garnicht die Zeit uns noch mehr zu erklären, sondern stürmte einfach aus der Wohnung.

"Okayyy." James klang verwirrt. Dann sahen die Beiden mich an. Logisch, ich war ja schon länger als sie wach. "Er hat irgendwas gesagt, dass er jetzt weiß warum Leo gestern so sauer auf ihn war, nachdem ich ihm von meinem Absacker erzählt habe." Schüchtern sah ich die Beiden an. Irgendwie hatte ich Angst, Tris könnte sauer sein, weil ich ihm das nicht erzählt hatte, da ich ihn ja als meinen besten Freund ansah.

Schnell wiederholte ich die Worte die ich eben schon zu Brad gesagt hatte.

"Du meinst du hattest einen One-Night-Stand?", fragte Tris verwundert. Ja okay das war nicht so wirklich meine Art, aber jetzt konnte ich es ja auch nicht mehr ändern. Allerdings machte ich mir in diesem Moment viel mehr Sorgen um Brad als um mich. Schließlich war er gestern ziemlich aufgebracht gewesen. "Gehen wie Brad suchen oder lassen wir ihn Brad sein?", wollte James wissen.

"Wir lassen ihn Brad sein.", erklärte Tristan bestimmt. Wir nickten dazu nur. Er kannte Brad ja immerhin von uns am besten.

"Ach und Con?" Ich sah fragend zu ihm,"Du solltest zu dieser Leila fahren und mit ihr reden um zu wissen was genau passiert ist."

"Wie viel Uhr ist es überhaupt?", gähnte James.

"Halb 11." Seine Augen weiteten sich erschrocken und er griff hastig nach seinem Handy. "Fuck.", flüsterte er.

"Was ist?" "Ich bin grade meinen Job losgeworden.", fauchte er genervt. Ups.

Ich hatte noch nie einen Job, aber ich konnte mir vorstellen, dass es für James nicht unbedingt gut war, denn seine Eltern halfen ihm vielleicht nicht so viel, wie meine mir. Das zeigte mir wieder, wie viel Glück ich eigentlich hatte.

"Jungs? Ich hau mal ab. Ich muss Leila besuchen."

Ohne zu warten was die anderen dazu sagten. Ich musste entweder meinen Kopf frei kriegen oder diese Sache klären. Wo wohnte Leila nochmal? Es fiel mir wieder ein und ich beschloss mit dem Bus dahin zu fahren. Und zwar, bevor ich es mir anders überlegen konnte.

Keine 20 Minuten später stand ich vor dem großen Wohnhaus. Leila hatte mir, wenn ich mich richtig erinnerte, erzählt, dass sie in der Wohnung über der ihrer Schwester wohnte. Was eine unwichtige Randinformation war, aber ich war eben etwas aufgeregt. Glaube ich. Einmal tief durchatmen, dann drückte ich auf den Klingelknopf.

Sofort sprang die Gegensprechanlage an:

"Hallo?"

"Ehm.. Ich bins Connor."

Der Türöffner schnarrte und ich trat ein. Es kam mir vor, als wären die Treppen bis zu Leilas Wohnung endlos. Oben erwartete mich Leila schon in der Tür. Sie sah aus als müsste sie dringend etwas sagen.

"Komm Connor.", bat sie mich herein.

Natürlich folgte ich der Aufforderung. An einige Elemente in der Wohnung konnte ich mich erinnern.

"Setz dich bitte."

Wieder kam ich ihrer Aufforderung nach. Sie setzte sich neben mich und holte einmal tief Luft.

"Ich nehme an, du erinnerst dich auch nicht mehr an besonders viel. Immer hin hatten wir beide ziemlich viel intus. Aber ich weiß, dass wir Sex hatten. Was ich nicht mehr so genau weiß ist, ob wir verhütet haben?" Während sie das sagte sah sie mich verzweifelt an. Leider konnte ich ihr da auch nicht helfen. Ich hatte gehofft, sie wusste mehr als ich.

"Tut mir Leid Leila Ich weiß es wirklich nicht. Ehrlich gesagt, habe ich auch nur vermutet, dass wir was miteinander hatten und deshalb... ach ich weiß es einfach nicht."

Sie nickte traurig.

Ich wusste nichtmehr was ich sagen wollte. Was das Problem oder die Befürchtung war wusste ich ja, aber wie ich es ansprechen sollte, war mir schleierhaft.

Netterweise übernahm sie das: "Was machen wir, wenn ich schwanger werden sollte?" Ihre Stimme klang erstickt. Wahrscheinlich hätte ich in der Situation auch ein wenig oder ein wenig viel Panik gehabt. Nein ehrlich gesagt HATTE ich Panik. Ich war ja auch grade mal 18 und hatte keinen Job, um ein Kind zu bezahlen. Aber wir wollen hier ja nicht gleich den Teufel an die Wand malen. Wir waren ja immernoch bei 'vielleicht ist sie schwanger'.

"Wenn du schwanger bist, dann kriegen wir das hin. Irgendwie. Aber jetzt bleib erstmal ruhig. Du weißt es ja garnicht. Und vielleicht haben wir ja auch verhütet."

Wieder nickte sie. Diesesmal lächelte sie mich aber dabei zaghaft an.

Gut. Sie war nicht sauer auf mich.

Jetzt herrschte eine drückende Stille.

"Ich würde dann jetzt gehen. Wenn was ist melde dich.", sagte ich und schrieb ihr noch meine Nummer auf.

Kur bevor ich durch die Tür war, hielt sie mich nochmal am Arm zurück.

"Alles wird gut Kleiner."

The Story Of My Wildheart [One Direction+The Vamps] <3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt