Kapitel 11 Harry

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Er würde darüber nachdenken, hatte er im Kino gesagt. Ich hatte ehrlichgesagt Angst davor. Wenn ich Glück hatte entschied er sich für mich, aber wenn nicht, dann hatte ich unsere Freundschaft wohl zerstört. Gedankenverloren saß ich in meinem Zimmer und konnte nicht schlafen. Unter anderen Umständen wäre ich in dieser Situation direkt zu Louis gegangen, um bei ihn zu übernachten, weil ich dann besser schlief, aber heute erschien mir das... unpassend.

Meine Gedanken kreisten aber weiterhin um ihn. Sein Lächeln, seine Augen, einfach jedes Detail. Noch dazu hatte dieser Junge die schönste Stimme auf der Welt. Manchmal belauschte ich ihn beim Duschen, weil er unter der Dusche IMMER sang. Langsam komme ich mir vor wie ein Stalker. Habe ich grade wirklich gesagt, dass ich meinen besten Freund belausche wenn er im Bad ist? Oh Gott was war ich bloß für ein schrecklicher Mensch...

Als ich schon drohte an meinen Gedanken zu ersticken, klopfte es leise an meine Tür. Hoffnungsvoll bat ich wen auch immer hinein und erwartete fast Louis Gesicht zu erblicken, aber dann trat Tristan ein. Mühsam versuchte ich mir die Enttäuschung nicht ansehen zu lassen. Um ein Lächeln bemüht blickte ich Tris an. Er wirkte verstört. "Ich...", sagte er, brach aber wieder ab. Dann lies er sich neben mir aufs Bett fallen. "Ich werde Morgen mit Brad reden.", flüsterte er mit gebrochener Stimme. Ich schluckte. Das war doch endlich mal ein guter Einfall. "Deshalb bist du hier?", flüsterte ich zurück. Tris nickte unsicher. Da war noch mehr. "Harry... du weißt immer was man in welcher Situation am Besten sagt. Ich glaube ich brauche deine Hilfe." Diese Erkenntnis war mir neu. Trotzdem nickte ich.

Wir sprachen noch lange über mögliche Dinge, die Tris auf verschiedenes antworten konnte. Es war eigentlich recht witzig, wie wir uns vorstellten, was Brad ihm zu sagen hatte und wir lachten dabei eine Menge. "Danke Kumpel. Ich fühle mich gut vorbereitet!", sagte Tris fröhlich bevor er salutierte und dann mein Zimmer verlies.

Nach kurzer Zeit klopfte es erneut. Auf meine Anrwort hin betrat dieses Mal James das Zimmer. Er sah traurig aus und kam auch direkt zum Punkt: "Also Tris hat sich zwar im Kino normal benommen, aber eben war er so abweisend zu mir. Ist er sauer?" Nach einem Seuftzen erklärte ich ihm die Brad-Sache und das Tristan nur deswegen aufgeregt wäre, was ihn zu beruhigen schien. "Danke man!", freute sich James und sprang wie ein kleines Kind in meinem Zimmer herum und dann zur Tür hinaus. Das war merkwürdig. Ich schüttelte verwirrt den Kopf.

Viel Zeit blieb mir nicht, darüber nachzudenken, denn es Klopfte wieder. "Ist hier heute 'Alle-Nerven-Harry-Tag'? ", rief ich lachend und sah einem schüchtern grinsenden Louis zu wie er die Tür hinter sich schloss. Als mir bewusst wurde, was ich Lou heute gebeichtet hatte, wurde ich sofort wieder ernster und sah ihn an. Was er wohl gerade dachte? Seine blauen Augen gaben nicht preis was er dachte. Das machte mich grade irgendwie total fertig. Ich wollte wissen was er dachte!

"Guck bitte nicht so verzweifelt!", befahl mir Louis sanft. Das machte mich nervös. Was er mir jetzt wohl sagen wollte? Langsam setzte er sich zu mir aufs Bett. Seine Augen starrten die ganze Zeit fest in meine. Irgendwie fand ich diesen Blickkontakt sehr beruhigend. So konnte ich mich wieder ein bisschen beruhigen. Weitere Minuten starrte er mich weiter an und ich hätte ihm vorgeschlagen ein Bild zu machen, aber die Tatsache, dass in seinem Zimmer hunderte von Bildern waren auf denen ich war, lies mich diese Idee verwerfen und ich wartete einfach ab. Er würde schon anfangen wenn er soweit war.

"Hazzy.", flüsterte und wenn ich mich nicht irrte, klang dieses eine Wort so liebevoll, wie noch nichts, was er je zu mir gesagt hatte. Eine Gänsehaut bildete sich auf meinen Schultern. Jetzt wirds ernst. Kurz schloss ich die Augen und konzentrierte mich dann ganz auf seine helle Stimme:

"Hazzy. Ich weiß nicht so ich anfangen soll. Ich hab dir heute schon einmal gesagt, dass jeder dich liebt. Und das stimmt. Ich glaube ich tue das auch. Nur noch nicht auf die selbe Art wie du mich. Aber ich glaube, wenn du Geduld mit mir hast, kann ich es versuchen. Der Gedanke, dass du in mich verliebt bist, hat mich fertig gemacht. Aber auf eine Positive Weise, verstehst du? Ich will das mit uns probieren, weil ich glaube, dass ich auf dem besten Weg bin mich in dich zu verlieben, alleine schon wenn ich jetzt wieder in deine wundervollen Augen sehe."

Überwältigt sah ich ihn an. Ein Monster-Grinsen lag auf seinem Gesicht und ich konnte spüren, dass es bei mir auch so ungefähr aussehen musste. Louis hob seine Hand und strich mir eine Locke aus dem Gesicht. "Also willst du es mit mir versuchen?", fragte er, diesmal mit unverkennbar liebevoller Stimme. Ich konnte nur noch nicken, denn wenn ich jetzt was gesagt hätte, hätte ich weinen müssen. Louis schien erleichtert und schlang seine Arme um mich. So saßen wir eine ganze Zeit da, bus Louis sich langsam nach hinten fallen lies und mich mitzog, sodass wir nebeneinander lagen und uns anblicken konnten.

Was wir auch taten. Lange. Irgendwann hauchte Lou:"Ich bin so froh, dass ich das jetzt nicht bereue." Ich war das auch. "Ich weiß nicht, ob du das jetzt hören willst, aber ich liebe deine Augen.", murmelte ich und fuhr mit meiner Hand seine Wangenknochen entlang. Er lächelte. "Ich liebe deine Augen auch." Dann fügte er noch hinzu: " Und damit sie morgen früh das erste sind was ich sehe möchte ich hier schlafen. Wenn das in Ordnung ist?" "Es ist mehr als nur in Ordnung Lou!" Ich zog ihn in meine Arme. und er legte seine Hand auf meinen Bauch. Ich musste an die Nacht denken, in der ich ihm schon mal gesagt hatte, dass ich ihn liebte. "Ich habe nicht geschlafen.", sagte er, als hätte er meine Gedanken gelesen. Verwundert sah ich zu ihm. "Nicht?" Ich musste ziemlich entsetzt geklungen haben, denn er robte noch näher zu mir, gab mir einen sanften Kuss auf die Wange und flüsterte in mein Ohr: "Ich kann noch nicht ich liebe dich sagen, aber ich möchte sagen: Du bedeutest mir verdammt viel." Damit wurde ich jetzt vorübergehend mal zum glücklichsten Menschen auf der Welt.

Solange ich ihm wichtig war, war alles gut. Ohne weiter darüber nach zu denken, beugte ich mich vor und drückte ganz kurz meine Lippen auf seine. Sie waren so verdammt weich, dass ich mich nichtmehr lösen wollte, aber ich tat es. Schließlich wollte ich ihn nicht überfordern oder verschrecken.

"Gute Nacht Lou."

"Träum von mir Hazzy."

Zum Glück sah er nicht, wie ich jetzt errötete. Danke, Tomlinson!

"Hazzy?"

"Hmm?"

"Ich werde von dir träumen."

The Story Of My Wildheart [One Direction+The Vamps] <3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt