SC Schuld

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Er bricht zusammen und liegt schwer auf mir. Die Anspannung weicht aus meinem Körper und die Tränen rollen über mein Gesicht. Ich hatte keine Angst vor ihm, aber ihn so zu sehen hat mich selber verletzt. Ich bin froh dass ich es geschafft habe. Und dieses 'Danke' von ihm bedeutet mir so viel mehr. Ich habe mir vorgenommen mich weit von diesen Kerl fernzuhalten aber es irgendwie hat er es doch geschafft mir wichtig zu werden. Idiot. Ich lege meine Hand auf seinen Rücken. „Sofia!", schreit jemand und zerrt Killian von mir. Kayleigh steht über mir. Ich stehe auf doch bevor ich überhaupt richtig stehe umarmt sie mich fest.

„Du hättest sterben können.", schluchzt sie. Sie tritt ein Schritt zurück und mustert mich besorgt. „Mir geht es gut. Können wir jetzt deinen Bruder aufheben?", frage ich und sehe zu Killian, der gerade von Kenneth und James aufgehoben wird. Sie legen ihn auf eine Ladeklappe eines Jeeps. Dann gehen sie zu Kean und Kane. „Sieh nicht hin.", sagt sie zu mir aber anstatt auf sie zu hören sehe ich Kane blutüberströmt. „Wenn er wieder aufwacht wird er sich schuldig fühlen.", sagt Kay traurig. Sie schiebt mich zum Aston von Killian. „Ich fahre dich nach Hause.", sagt sie. „Nein. Ich komme mit zu euch.", sage ich und setze mich ins Auto. Sie setzt sich auf den Fahrerplatz und wartet bis alle bereit sind. Wir fahren alle zur Villa.

Die Männer schleppen die Verletzten an der Küche vorbei in ein Krankenzimmer. Die ältere Haushälterin macht sich gleich daran Kean zu untersuchen. Er ist nur bewusstlos. Kane wird wieder zusammen genäht. Killian wir hoch in sein Bett gebracht. Mit Kayleigh stehe ich vor seinem Bett. James kommt hoch und will Killian das Blut abwaschen. „Warte. Ich mach das.", sage ich und nehme ihm den Lappen ab. Er und Kayleigh gehen wieder runter. Ich setze mich neben Killian aufs Bett. Ich wasche ihm das Blut ab.

So habe ich mir den Abend nicht vorgestellt. Ich wollte ihm beweisen dass nicht nur er irgendwen flachlegen kann. Allein der Gedanke dass er jemanden anderen will macht mich sauer. Ich wollte mich wirklich auf Jo einlassen als ich ihn mit den beiden Weibern auf der Bank gesehen habe. Zum Glück hat Sahra mich davon abgehalten. Ich habe auch mitbekommen als er zu uns herkommen wollte, aber von Maik und André aufgehalten wurde. Ich war dann den Rest des Abends auf der Suche nach Kayleigh und als ich ihn auf der Bank mit Kate sah war ich rasend vor Wut. Und dieser Idiot saß voll besoffen da und kümmerte sich nicht um Kayleigh oder mich.

Dann kam diese Autofahrt. Ich habe gesehen wie er mit sich gekämpft hat. Er wollte nicht dass ich ihn so sehe. Er wollte bestimmt auch nicht dass seine Brüder mir etwas über seine Bestie erzählen. Seine Brüder die er mit Leichtigkeit zur Seite gefegt hat.

„Ist alles gut bei dir?", fragt Kayleigh und erschreckt mich zu Tode. Sie steht auf der anderen Seite des Bettes. „Er hat mich nicht verletzt.", versichere ich ihr und lege den jetzt roten Lappen weg. „Das meine ich gerade nicht.", sagt sie kopfschüttelnd. „Passiert das oft?" „Hin und wieder. Es gibt keinen Rhythmus oder Auslöser.", erklärt sie und streicht ihm die schwarzen Haare auf dem Gesicht. „Was passiert genau mit ihm?" „Ich weiß es nicht. Er spricht nie darüber. Er sieht es als Schwäche.", sagt sie. „Kann ich bei ihm bleiben?", frage ich und ich bin selber überrascht von mir. Sie sieht mich irritiert an, aber sie nickt. „Ich gehe eben ins Büro.", sagt sie und verschwindet durch die Doppeltür. Ich ziehe meine Lederjacke aus und lege mich neben Killian. Die Erschöpfung überrollt mich und mir fallen die Augen zu.


Ich wache auf als mir jemand die Bettdecke überlegt.Das Bett wackelt. Ich öffne meine Augen. Killian taumelt gegen die Wand und er stöhnt auf. Er geht weiter ins Badezimmer. Ich höre die Dusche. Ich gucke aufmein Handy. Die erste Vorlesung hat gerade begonnen, außerdem habe ich tausende Anrufe und Nachrichten. Ich stehe auf und nehme meine Lederjacke und laufe runter.

„Willst du dich jetzt mit mir anlegen?!", höre ich Kayleigh aus dem Esszimmer schreien. Ich bleibe auf der Treppe stehen. „Schwesterherz ich bin besser für den Job. Lass mich es tun.", bittet Kenneth. „Nein. Das ist ein Befehl. Jetzt geh in die Uni und komm sofort zurück.", befiehlt sie sauer. Sie erinnert mich sehr an ihren großen Bruder. „Komm mit frühstücken.", sagt Kean zu mir und geht an mir vorbei. Beim Lauschen erwischt aber es interessiert ihn nicht. Ich folge ihm ins Esszimmer.

Kayleigh sitzt auf Killians Platz und sieht grimmig zu Kenneth rüber. Ich setze mich vorsichtig neben sie. Sie sieht müde aus. „hast du überhaupt geschlafen?", frage ich sanft. Sie sieht mich an als hätte sie mich vorher nicht bemerkt. „nein. Ich habe dafür gesorgt dass dieses Auto verschrottet wird dann haben wir noch ein anderes Problem.", sagt sie und guckt Kenneth wieder an. „Wenn ich vor Ort wäre könnte ich es in einer Stundereparieren.", sagt er und schaut auf seinen Teller. „Kann ich helfen?", frageich und trinke einen Kaffee.

„Du hast genug gemacht.", sagt Killian hinter mir.Kayleigh springt auf und macht ihm Platz. Er lässt sich erschöpft auf seinen Stuhl fallen. „Ich habe gefragt ob ich helfen kann und nicht ob ich genug gemacht habe.", sage ich ihm. „Sei froh dass ich jetzt keine Kraft habe um mit dir zu Diskutieren. Worum geht es hier?", verlangt er zu erfahren. „Kenneth will nach Greenville um etwas zu klären mit unseren Leuten da.", sagt Kayleigh.„Musst du wirklich dahin?", fragt Killian. Kenneth zögert. „Es würde dann schneller gehen." „Kay warum sollte er nicht gehen?" Killian sieht mich an.„Wir erwarten den Krieg auf unserer Türschwelle und dann willst du ihn gehen lassen?" Krieg? Wie jetzt?

Killian schweigt und steht auf. Er geht jetzt schon sicherer auf den Beinen aus dem Raum. Wir folgen ihm. Er geht in dieses Krankenzimmer indem die Zwillinge liegen. Killian setzt sich auf den Stuhl zwischen den beiden Betten und beobachtet seine Brüder. „Bringt Sofia nach Hause.Ich melde mich nachher.", befiehlt er. Kayleigh hat es voraus gesagt, dass er sich schuldig fühlen wird. Kayleigh zieht mich mit raus. Kenneth wird von ihr auch gezogen. Sie zieht uns bis nach draußen vor der Villa. Ein neuer Wagen steht neben den anderen. Mercedes Benz AMG G65. „Einsteigen.", sagt Kayleigh.Ich löse ihre Hand von meinem Arm und laufe zurück zu diesem Krankenzimmer.Kayleigh ruft mir noch etwas hinterher aber ich ignoriere es. Ich schließe dieTür hinter mir ab.

„Habe ich nicht gesagt, dass du wegfahren sollst?", flüstert Killian. Er steht jetzt an der Wand im Schatten. Seine Augen stechen aus der Dunkelheit raus. „Langsam solltest du wissen dass ich auf keine Befehle höre.",sage ich und stelle mich vor ihn. Er schaut mir in die Augen. „Du bist naiv,Sofia.", sagt er leise. „Und du ein Idiot.", kontere ich. Er sieht mich kurz amüsiert an, dann aber ernst. „Ich hätte dich gestern beinahe getötet und du hattest kein Augenblick Angst. Du bist naiv." „Ich wusste dass du mir nicht wehtun wirst." „Woher wusstest du es?Ich habe meine eigenen Brüder fast umgebracht.", sagt er und zeigt auf die beiden.

„Sie hatten keine Wahl. Sie wussten was passieren wird, aber du nicht.Du kennst mich nicht.", sagt er nach kurzem Schweigen. „Nein. Ich kenne dich nicht, trotzdem weiß ich das du mich nie verletzten würdest." „Du verstehst es nicht. Wenn ich außer Kontrolle gerate bin ich nicht mehr ich." „Wie meinst du das?" Er fährt sich durch die Haare und fängt an auf und ab zu laufen. „Killian setz dich hin du machst mich verrückt.", sage ich und stelle mich in seinen Weg. Er setzt sich wieder auf den Stuhl in der Mitte des Raumes und sieht mich an. Er fängt an zu lachen aber es hört sich unsicher an.

„Er wird es dir nicht sagen.", haucht Kean plötzlich und Killian wirbelt herum. „Wie geht's dir?",frag Killian ihn. „Alles in Ordnung. Hat das Training schon angefangen?" Wie kann er jetzt an Training denken? Killian lächelt erleichtert. „Nein noch nicht." „Gut.", sagt er und setzt sich auf. Er sieht zu seinem Zwilling. „Er wacht auch bald auf.", sagt Kean und steht auf als wäre nichts gewesen. Er geht zum anderen Bett und setzt sich neben Kane. Man sollte bemerken, dass sein Oberkörper frei ist. Kean sieht Killian an.

Die Welt der Gestaltwandler: Killian BlackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt