SC Asche

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„Sofia! Mach deine Augen auf.", höre ich durch meinen Schleier. Ich öffne langsam meine Augen. Ich merke gleich dass ich in einem Kofferraum liege. „Hörst du mich? Du musst dich zurück verwandeln. Egal wie weh es tut.", redet Kayleigh auf mich ein. Ich sehe sie verwirrt an. Ich verwandle mich zurück und der Schmerz zieht durch meinen ganzen Körper. Ich keuche auf. Mir wird eine Decke über den Körper gelegt. „Siehe mir in die Augen.", sagt Kayleigh und ich gucke ihr in die eisblauen Augen. Jemand drückt etwas gegen meine verletzte Seite. Ich stöhne auf. „Es wird alles gut.", sagt Kay. Ich liege halb auf ihr. „Wo ist er?", bringe ich raus. Sprechen ist anstrengend und tut weh. „Er sucht dich bei dir Zuhause." In mir breitet sich gleich Panik aus. „Hol. Ihn. Da. Weg.", stoße ich aus. Die Klappe wird zugeschlagen und vorne steigt Jemand ein. „Ruft sofort Killian an.", befiehlt Kayleigh. Wir fahren los und jemand reicht ein Handy nach hinten. Kayleigh nimmt es und stellt es auf Lautsprecher.

„Was?!", knurrt Killian. „Killian wir haben sie. Komm nach Hause.", sagt Kayleigh schnell. Er seufzt erleichtert. „Wie geht's ihr?", fragt er gleich. „Alles in Ordnung.", sage ich und versuche so normal zu klingen wie möglich. „Killian wo bist du gerade?", fragt Kay. „Ich ähm laufe gerade durch die Stadt. Ich gehe jetzt zu meinem Wagen.", sagt er. „Wir sehen uns dann gleich.", sagt Kay und legt auf. „Fahrt. Mich. Nach. Hause.", stöhne ich. Kayleigh sieht mich an als würde ich gerade etwas völlig verrücktes von ihr verlangen. Sie schüttelt den Kopf. „Bestimmt nicht.", kommt es von vorne. „Dann. Lasst. Mich. Hier. Raus." „Sofia halt die Klappe.", kommt es von Sahra die sich über die Lehne beugt und uns ansieht. Sie hat Tränen in den Augen. „Es. Ist. Nicht. So. Schlimm." Eine Träne rollt über ihr Gesicht. „Du warst die ganze Nacht und den Tag alleine da draußen. Deine komplette Seite ist aufgeschlitzt und du hast überall tiefe Wunden. Sag uns was passiert ist? Es war doch bestimmt dein Vater.", sagt Kay. „Meine. Seite. War. Meine. Mutter.", gebe ich zu. „Killian. Darf. Es. Nicht. Sehen. Er. Würde. Ausrasten. Und. Ich. Könnte. Nichts. Machen." Kayleigh streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht. „Er ist schon seit gestern am ausrasten. Seit Sahra uns gesagt hat das du verschwunden bist." „Er. Würde. Aber. Meine. Eltern. Umbringen." Bei diesen Worten war ich mir sicher. Er würde sich nicht unter Kontrolle halten können.

„Wenn er es nicht macht dann mache ich es.", sagt Kayleigh so ernst, dass ich wirklich Angst bekomme. „Wir sind da.", ruft Kane von vorne. Wir halten an. Im nächsten wird die Kofferraumklappe aufgerissen. Kane und Kean stehen da. Ich will aufstehen aber ich werde von Kayleigh runtergedrückt. „Beweg dich nicht sonst sedier ich dich.", droht sie. James kommt mit einer Trage an und sie verfrachten mich drauf. Sahra läuft neben mir. Sie sieht mich bedrückt an. Ich lächle sie an. Meine Wunden werden heilen. Auf einmal sticht mich was am Arm und ich schlafe ein. Sie hat mich wirklich sediert.

Meine Seite brennt. Ich öffne meine Augen. Kayleigh steht vor meinem Bett. Sahra sitzt neben mir und schläft halb auf dem Bett liegend. Ich bin in diesem Krankenzimmer. Ich habe ein Top und eine Jogginghose an. „Was ist hier los?", frage ich mit rauer Stimme. Kay sieht mich überrascht an. Sie kommt zu mir und nimmt meine Hand. „Jag mir nie wieder so ein Schrecken ein.", befiehlt sie ernst. „Wie lange war ich weg?", fragte ich. „Nur ein paar Stunden." Ich atme erleichtert auf. Kay sieht mich bedrückt an. „Sehe ich so schlimm aus?", frage mit einen kleinen Lächeln. Sie hat Tränen in den Augen. „Kay was ist los?", frage ich nochmal. „Killian war bei dir Zuhause um dich zu finden, aber Niemand war da und er war so wütend dass er... irgendwie.. das gesamte Anwesen abgefackelt habe.", beichtet sie. Ich fange an zu lachen und meine Wunde zieht. „Bring mich nicht zum Lachen.", keuche ich. „Es tut mir Leid. Das war kein Scherz.", sagt sie kleinlaut. Jetzt bin ich geschockt. „Er hat was?!", fauche ich. „Er ist mit seinem Wagen durch das Tor gebrettert und dann hat er irgendwie das Haus in Brand gesteckt.", sagt sie. Ich weiß nicht was ich sagen oder machen soll nicht mal wie ich mich fühlen soll. Ich schaue weg. „Ich komme nachher wieder.", meint sie. Am liebsten hätte ich sie bei mir behalten nur für einen Moment nur aber sie ist und bleibt ein feindlicher Löwe aus einem feindlichen Rudel. Mein Körper schmerzt zwar aber mein Herz steht schmerzend in Flammen. Ich hasse diese verdammte Welt. Die Tränen rollen mir still über die Wangen. Ich schließe die Augen um mich unter Kontrolle zu bekommen aber es funktioniert nicht. Bald schlafe ich ein.

Ich spüre wie ich beobachtet werde. Ich öffne meine Augen und schaue mich um. Kayleigh und Sahra stehen vor meinem Bett. „Was wollt ihr?", frage ich müde. „Du musst etwas essen.", meint Sahra. Ich schüttle den Kopf. „Kein Hunger." „Du wirst etwas essen sonst fessle ich dich und zwinge dich.", droht Kay. „Mir geht's gut. Ich habe kein Hunger.", sage ich und setze mich auf. Ich ringe um Luft. Warum schmerzt mein ganzer Körper? „Sofia du bist erschöpft. Dein Körper braucht die Energie.", redet Kay sanft auf mich ein.Keiner von beiden kommt näher. „Ich sagte mir geht's gut.", sage ich gereizt was nur mehr schlaucht. „Du musst etwas essen.", mischt sich Kean ein, der gerade reinkommt. Er sieht Kay an. „Er ist immer noch nicht wieder da.", sagt er traurig. Killian? Ich schließe meine Augen und höre auf meine Löwin. Meine andere Seite sagt mir auch das Killian weit weg ist. Er ist nicht in der Nähe. Jetzt wo ich ihn bräuchte. „Sof? Alles in Ordnung? Hast du schmerzen? Leg dich wiederhin.", rät mir Sahra sanft. Ich öffne meine Augen wieder und sehe alles nur verschwimmt. Ich wischte mir die Tränen weg. Verdammt. Ich setze mich an die Kante des Bettes. Kayleigh stellt sich vor mich. Ich sehe ihr in die eisblauen Augen. „Du stehst erst auf wenn es dir besser geht." „Geh mir aus den Weg oder willst du mich gefangen nehmen?", zische ich. Kay sieht mich verletzt an. „Kay vielleicht solltest du eben raus gehen. Ich rede mit ihr.", meint Sahra sanft.Kayleigh wirbelt herum und läuft mit großen Schritten aus dem Raum. Kean folgt ihr. Er redet auf sie ein. Sahra setzt sich neben mich. Ihre Nähe beruhigt mich etwas.

Ich kralle mich am Bett fest. Sie sagt nichts und die Stille tut mir irgendwie auch weh. Alles tut weh. Diese Situation. Diese Gefühle die nicht sein dürfen. Mir rollen wieder Tränen übers Gesicht. Sahra nimmt mich in den Arm. „Hey meine Süße. Wir schaffen das.", versucht sie mich aufzumuntern.„Sahra ich will hier weg.", schluchze ich. „Du solltest aber vielleicht hierbleiben. Ich sehe das so dass hier der sicherste Platz für dich ist." Ich schüttle den Kopf. „Es reicht schon dass ich hergebracht wurde. Ich muss nach...Hause." Wenn Kayleigh die Wahrheit gesagt hat dann habe ich kein Zuhause mehr. Sahra will etwas sagen aber ich bin schneller. „Ich will dass du in die Stadt zurückfährst und mit Zit redest, er macht sich bestimmt Sorgen, und dann bleibst du Zuhause. Ich werde in den nächsten Tagen dann zu dir kommen.",befehle ich mit so viel Kraft das sie sich nicht traut mir wiedersprechen. Sie nickt nur. Ich wische mir die Tränen weg und gebe ihr ein Kuss auf die Wange.„Pass auf dich auf.", flüstere ich. Sie steht auf. „Pass du eher auf dich auf."„Bei mir gibt es nichts aufzupassen.", sagte ich so leise dass ich sicher sein kann das sie es nicht gehört hat. „Ach und sei netter zu Kayleigh. Sie macht sich wirklich Gedanken um dich. Und auch wenn ich es ungerne zugebe denke ich dass sie dir gut tut wenn du sie wieder an dich ran lässt.", sagt sie noch und dann verschwindet sie aus dem Zimmer. Ich schließe meine Augen und atme einmal tief durch.

Was soll das hier werde?, frage ich mich selber. Es ist besser wenn Sahra erstmal hier weg ist bei diesem Durcheinander. Sie hat kein Rudel. Sie wird als schwach gesehen. Und was ist mir dir?, fragt eine leise Stimme. Ich schlucke. Ja was ist mit mir. So gesehen habe ich mein Rudel gestern Abend verloren. Mein Rudel, meine Familie, mein Zuhause. Mein Herz tut weh. Diese Welt nimmt mir nach und nach alles. Ich stehe auf und klappe fast zusammen. Mein Körper fühlt sich Tonnen schwer an. Ich stütze mich an den Betten ab und torkle zur Tür. Schwer Luft bekommend öffne ich die Tür. Die ältere Haushälterin taucht vor mir auf. Sie lächelt mich liebevoll an. „Kleines du musst im Bett bleiben.", sagt sie sanft. „Ich muss mit Kayleigh reden.",keuche ich. „Ich werde sie zu dir schicken. Sie ist gerade draußen unterwegs mit Kean." „Könnten Kane und Kenneth mir Gesellschaft leisten?", frage ich.„Nein es tut mir Leid, aber wenn du Gesellschaft haben willst kann ich mich gerne zu dir setzen." „Nein nicht nötig danke. Ich lege mich dann wieder hin.",meine ich und schließe die Tür wieder. Ich warte zwei Minuten dann öffne ich die Tür und schleppe mich auf den Flur. Niemanden zu sehen oder zu hören. Ich laufe, naja schleife eher an der Wand entlang Richtung Ausgang. Ich schaffe es raus und zum Mustang. Ich ziehe an der Tür und zum Glück öffnet sie sich. Ich setze mich rein. Ich muss erstmal verschnaufen. Meine Seite schmerzt als würde jemanden die ganze Zeit mich abstechen. Als alles wieder einigermaßen in Ordnung ist schließe ich den Wagen kurz. Ich fahre so schnell wie möglich durch den Wald. Der Wagen schießt regelrecht durch die Straße. Ich komme in die Stadt. Da es Sonntagnachmittag ist, ist kaum etwas los auf den Straßen. Ich fahre zu mir nach Hause. Das Tor ist aus den Angeln.

Mein geliebtes Haus ist nur noch Asche.

Die Welt der Gestaltwandler: Killian BlackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt