KB Gefangenschaft

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Ein Schlag in den Magen weckt mich. Ich krümme mich und öffne die Augen. Ich bin an den Handgelenken an Ketten, die nach oben an die Decke gehen, gefesselt. „Auf stehen du Stück Scheiße.", brüllt mich Marc Coleman an. Ich knurre ihn an. „Ach halt die Schnauze.", winkt er ab. Mein Körper fühlt sich irgendwie taub an. Ich schaue mich um. Ich hänge in einem dunklen Raum. Ich schätze, einen Keller. „Es tut mir Leid. Ich stehe nicht so auf Fesselspiele.", sage ich. „Sehr witzig.", meint er und schlägt mir ins Gesicht mit der Faust. „Ja oder?", lache ich. Coleman holt ein Taschentuch raus und wischt sich mein Blut von den Knöcheln. „Seit wann kümmern sie sich selber um Gefangene?", frage ich belustigt. „Seitdem mein gefangener ein Black ist und mir seit Wochen auf den Geist geht.", antwortet er trocken. „Ohh diese trocknenden Antworten hat sie also von ihnen.", sage ich mit einem leichten Lachen. Er sieht mich sauer an. Dann schlägt er noch ein paarmal zu, was zwar schmerzt aber nicht so schlimm wie als ich durch die Gegend gefahren bin auf der Suche nach Sofia. Mein Herz blutet sowieso schon und das schmerzt am meisten.

„Rede nicht über meine Tochter. Du hast sie zerstört." „Nein. Ich habe ihr die Wahrheit gezeigt." Noch ein Schlag. „Wegen dir habe ich sie verloren." Ich spucke ihm Blut vor die Füße. „Sie haben doch mit ihr gekämpft." „Ich musst. Ich wusste doch nicht das meine Frau so reagieren würde und sie so schwer verletzen würde.", sagt er und seine Worte schneiden tiefer als jede Verletzung. Sofia ist verletzt. Sie hatte mir doch gesagt es sei alles in Ordnung. Es klopft und Mrs Coleman steckt den Kopf rein. „Marc sie haben Sofia. Diese widerlichen Geschöpfe haben unsere kleine Tochter. Sie sagen sie haben sie gefunden und mitgenommen.", schluchzt sie. Ich verstand das nicht. Woher wusste sie das? Meine Geschwister würden sie nie heraus geben. Zumindest hoffe ich das. „Und was nun?", fragt Coleman hoffnungsvoll. „Und jetzt werdet ihr sie nie wieder sehen.", mischte ich mich ein und bekomme dafür einen ordentlichen Schlag in den Magen ab. Ich würgte. „Arsch.", bringe ich raus. „Sie wollen einen Austausch. Sofia gegen diesen Typen." Scheiße. Nein. Bloß nicht. „Bis wann wollen sie eine Antwort?" „Sie sind noch am Telefon." „Wenn ihr mich austauscht, komme ich und werde euch vernichten.", knurre ich. Coleman nimmt eine Spritze von einem kleinen Tisch und jagt sie mir in den Arm. „Wir werden sie zurückholen.", höre ich noch bevor das Zeug wirkt und ich das Bewusstsein verliere.


Kaltes Wasser weckt mich. Ich reiße die Augen auf undschnappe nach Luft. Jemand packt mich am Nacken und zerrt mich auf die Knie.Meine Arme wurden auf meinem Rücken mit Ketten zusammen gekettet. Wir sind irgendwo draußen auf einer Lichtung aber nicht die gleiche wie damals. Es ist dunkel.

Marc Coleman und seine Frau stehen hinter mir sowie eine weitere Frauund ein Mann. Sie starren auf den Wald. Die Schatten bewegen sich. Als erstes tritt Kayleigh heraus. Sie sieht müde aus aber trotzdem bedrohlich. Ihr Blick ist auf mich gerichtet. Ich will ihr sagen dass sie verschwinden soll aber Coleman tritt mir in die Seite. „Wehe du sagst etwas.", droht seine Frau. Die Zwillinge flankieren unsere Schwester. Dann kommt sie. Mein Herz setzt ein Schlag aus. Sofia sieht einfach hinreißend aus auch wenn sie etwas blass wirkt und als sie zu ihren Eltern sieht wird sie noch blasser so dass sie fast dieselbe Farbe hat wie ihre aschblonden Haare. Kenneth folgt ihr und sieht sich aufmerksam um.

Sie bleiben circa drei Meter vor uns stehen. Sofia stellt sich neben Kayleigh. Um ehrlich zu sein macht mich dieses Bild irgendwie stolz, das sie alle zusammen auf eine Seite stehen. Mein Blick findet den von Sofia. Sie sieht entschlossen aus. Ich schüttle unauffällig den Kopf aber sie scheint es entweder nicht zu bemerken oder zu ignorieren. „Also gut lasst uns das schnell über die Bühne bringen. Ihr bekommt diesen Widerling wieder und wir bekommen unsere Tochter.", sagt Coleman laut so das ihn alle hören können. „Nein.",knurre ich und bekomme noch ein Tritt aber dieses Mal das ich zur Seite kippe.Meine Familie knurrt. „Ja so ist es abgemacht.", sagt Sofia. Verdammt das istder dümmste Fehler denn sie bisher gemacht hat. Ich werde hoch auf die Füßegezogen. „Ihr lauft gleichzeitig los und kommt dann zu euren Familien ohne Blutvergießen.", meint Mrs Coleman besorgt. Der werde ich den Hals umdrehen und ihren dämlichen Mann gleich mit. Sofia nickt. Ich spanne mich an, aber mein Körper reagiert noch nicht so wie ich es will. Ich kann mich auch nicht verwandeln.

„Löst seine Fesseln.", verlangt Kayleigh. „Das könnt ihr selbermachen.", faucht Mrs Coleman. Ich werde nach vorne geschupst und ich stolpere die ersten Schritte. Sofia kommt näher. Sie sieht aber mich nicht an sondern ihre Eltern. Ich weiß nicht was ich machen könnte. Ich kann sie nicht festhalten und ich sehe das reden nichts bringt. Kurz vor der Mitte sieht sie mir nochmal in die Augen. Wir sind auf einer Höhe und die Zeit scheint still zustehen. Ein Augenblick der nur uns gehört. „Pass auf.", flüstert sie mir zu und geht weiter. Ich gehe zu meinen Geschwistern die alle erleichtert aussehen. Bei ihnen drehe ich mich sofort um und halte meine Fesseln hin. Sofia ist noch nicht bei ihren Eltern. Sie bleibt stehen und pfeift.

Kayleigh zerstört die Ketten. Aus dem Wald auf der einen Seite stürmen sieben Gestaltwandler direkt auf die Colemans zu. Sofia wirbelt herum und rennt los. Ihr Vater ihr hinterher. Auf der anderen Seite der Lichtung rennen zehn feindliche Gestaltwandler raus. Ich renne auf sie zu und obwohl ich eben mich nicht verwandeln konnte spürte ich jetzt so mehr den Drang mich zu verwandeln und meine Familie zu beschützen. Um Sofia zu beschützen. Ich gebe ihm nach und im Sprung verwandle ich mich. Ich springe über sie und donnere mit Coleman zusammen. Wir klatschen zusammen, beißen einander und versuchen den anderen niederzuringen.

Kayleigh hat sich auch verwandelt und schießt an mir vorbei auf Mrs Coleman zu. Coleman hält mich ganz schön auf Trab. Dieses Mal ist es ausgeglichener aber dennoch bin ich besser und schon bald drücke ich ihn in die Erde. Ich nutze es und sehe mich um.

Kayleigh zerfetzt die andere Löwin, die Zwillinge kämpfen mit den anderen, die zu uns gehören gegen den Feind. Ken steht bei Sofia die alles beobachtet. Der Widerstand unter mir hört plötzlich auf und ich sehe verwirrt runter. Marc Coleman hat sich zurück verwandelt und sieht starr geradeaus. Ich lasse ihn los und lausche. Sein Herz schlägt noch. Ich will ihn zwar umbringen aber ich kann es nicht. Zumindest jetzt nicht. Ich schaue auf. Sofia nickt aber sie sieht nicht ganz gesund aus. Ken sieht sie besorgt an und sie fasst sich an die Seite. Sie knickt ein und Ken fängt sie auf. Sie ist schwer verletzt. Die Wut übernimmt die Kontrolle und ich jag die Krallen durch das warme Fleisch. Die Macht durchflutet mich es fühlt sich an wie Lava in meinen Venen. Ich brülle und alle halten inne. Ich bewege mich auf Sofia zu und verwandle mich zurück.

Ich weiß nicht wo er herkam aber James stand plötzlich neben mich und drückt mir eine Hose in die Hand. Ich ziehe sie an und gehe zu Ken und Sof. Sie steht inzwischen wieder und kommt auf mich zu. Sie weint still. Wir bleiben so dicht vor einander stehen dass wir uns fast berühren. Sie sah mir in die Augen. Ihre blauen Augen wirken so ausgebrannt.Sie hebt die Hand und legt sie in meinen Nacken. Ich lege sanft meine Hände auf ihre Taille und ziehe sie an mich.

Sie zieht mich zu sich runter und legt ihre weichen Lippen auf meine. Es fühlt sich befreiend an als würde sie unsichtbare Ketten von mir nehmen. Mein Herz fühlt sich an als würde es seit langem wieder vernünftig arbeiten. Wir lösen unsere Lippen und sie umarmt mich. Sie legt ihren Kopf auf meine Brust. „Lass uns nach Hause.", sage ich und hebe sie hoch.Sie vergräbt ihr Gesicht in meine Halsbeuge. Ich spüre ihren Atem. Ich trage sie an Kenneth vorbei. „Wir gehen.", befehle ich leise aber ich weiß das er mich gehört hat. Er gibt ein Zeichen und unser Rudel zieht ab. James läuft vor mir und ich folge ihm zum Transporter. Er öffnet die großen Türen und ich klettere mit Sofia auf dem Arm rein. Ich setze mich in eine Ecke und konzentrier mich auf Sofias Nähe, auf ihren Herzschlag, auf ihre Atmung. Ich lehne mich zurück und starre an die Decke. Bald fallen mir die Augen zu. Meine Muskeln brennen als hätte ich gerade ein langes Training hinter mir.


„Ki?",spricht mich Kay an. Mit aller Kraft öffne ich meine Augen. Kayleigh steht ander Tür. Wir sind schon Zuhause. Die Zwillinge sitzen neben mir und schauen mich erwartungsvoll an. „Dürfen wir sie dir abnehmen?", fragt Kane vorsichtig.Ich will widersprechen und aufstehen aber meine Muskeln fühlen sich verspannt an und ich kann mich kaum bewegen. „Ja.", sage ich mit rauer Stimme. „Wir müssen sie ins Krankenzimmer bringen. Sie hat es wieder übertrieben.", sagt Kay. Sie kommt rein und nimmt Sofia aus meinem Armen. Ich unterdrücke ein Knurren. Ich will nicht dass sie zu weit von mir weg ist. Sie steigen alle aus nur ich bleibe sitzen. Kean sieht mich an. „Geht's?", fragt er so leise, das nur ich ihn hören konnte. Ich nicke. „Gib mir ein Moment.", bitte ich. Ich atme einmal durch und steige aus. Mein Körper fühlt sich an als würde er zersplittern bei jeder Bewegung. Ich mache ein paar Schritte dann falle ich auf die Knie. Mehr geht nicht. „Fuck.", keuche ich noch. Ich kippe nach vorne auf den Boden. Ich merke gar nichts mehr.

Die Welt der Gestaltwandler: Killian BlackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt