Mari lehnte sich zurück zu mir, nachdem sie gerade die zweite Flasche Wein geöffnet und uns eingeschenkt hatte. Wir waren noch immer im Wohnzimmer auf dem Sofa, mit dem Unterschied, dass wir inzwischen eine halb liegende Position eingenommen hatten, Mari in meinem Arm. Ihre Haare kitzelten meine Nase und ich sog tief den Kokosduft ihres Shampoos ein. Draußen war es schon dunkel und das Zimmer wurde nur noch von ein paar Kerzen beleuchtet, die auf der Fensterbank und dem Tischchen standen.Die Zeit war an uns vorbei gerauscht, während wir erzählt, gespannt gelauscht, getrunken und gelacht hatten. Sie hatte mir von ihrer Kindheit mit ihrer kleinen Schwester Jana erzählt, die mit ihr und ihren Eltern, die noch immer glücklich miteinander waren, in einem Haus an einem kleinen See gelebt hatte, in dem sie noch heute im Sommer schwimmen gingen. Von ihrem Studium und ihrem besten Freund Felix, den sie währenddessen kennengelernt hatte und von dem sie in Homobars geführt wurde, in denen sie ihre Vorliebe für Frauen entdeckt hatte. Ich erfuhr, dass Elina lange Zeit hier bei ihr gewohnt hatte, aber direkt nach der Trennung zurück ins Haus ihrer Eltern gezogen war, um sich von dort aus etwas Eigenes zu suchen und dass noch eine Kiste mit ihren Sachen in der Abstellkammer stand, die sie irgendwann würde abholen müssen. Ich hatte von meiner Mom berichtet, wie sie mich alleine aufgezogen hatte und dass Karsten, der jetzt plötzlich da war und über dessen Auftauchen ich aber nach wie vor noch nicht reden wollte, nie eine Rolle in unserem Leben gespielt hatte. Von Moms neuem Freund Theo, der tatsächlich jünger war als Mari, von seiner Unfähigkeit, die Toilettenbrille nach dem Pinkeln wieder runterzuklappen und wie es dazu gekommen war, dass ich jetzt mit Luise und Mister Maunz zusammen wohnte. Erzählte stolz von Lukas und Luise, die ich erfolgreich verkuppelt hatte und witzelte mit Mari über Antheas Barbekanntschaften und wir spekulierten darüber, wie gut sie sich mit Felix verstehen würde, der auch zu Frauen nicht Nein sagte. Auch Johannes und unsere Trennung ließ ich nicht aus und wir entdeckten Parallelen darin, wie unser Kennenlernen uns erst so wirklich an unseren Beziehungen hatte zweifeln lassen.
Maris Fingerspitzen strichen zart über meinen Arm, der über ihrer Schulter lag und bescherten mir damit eine Gänsehaut. Sie drehte ihren Kopf zu mir und sah mir direkt in die Augen, auf ihren Lippen lag ein warmes Lächeln.
„Ich finde es wirklich schön, dass du hier bist, Quinn." Dieser Satz und die Art, wie sie meinen Namen aussprach, so anders als jeder andere, mit diesem besonderen Klang, breiteten eine unglaubliche Wärme in mir aus. Als Antwort beugte ich mich leicht vor und küsste sie sanft auf die Lippen. Es war die erste Berührung unserer Münder seit unserer Begrüßung und ich konnte unmöglich länger damit warten, es zu wiederholen. Mit Mari zu reden war wunderbar, aber ihre Lippen zu spüren war... unbeschreiblich.
Sie drehte sich langsam in meinem Arm um, ohne unsere Lippen voneinander zu lösen, sodass sie jetzt komplett mir zugewandt war und ihr Oberkörper meine Seite berührte. Ich spürte ihre Hand an meiner Wange und zog sie noch ein Stückchen näher an mich. Ich wollte keinen Millimeter mehr zwischen uns, jetzt, wo ich wusste, dass sie genauso empfand wie ich.
Ihre Zungenspitze tippte an meine Lippen und in dem Moment, in dem sich unsere Zungen dann berührten, legte sich ein Schalter um. Wir wurden hungrig nacheinander, zwischen uns begannen Funken zu sprühen, die Spannung war nicht in Worte zu fassen.
Sie schob sich auf mich, drückte mein Becken mit ihrem Gewicht in die Sofakissen und entlockte mir damit ein kleines Stöhnen. Die Antwort darauf war ein leises Keuchen ihrerseits, es verließ ihren Mund und breitete sich als Feuer in mir aus. Mir wurde heiß, alles kribbelte, ich spürte bereits jetzt Muskeln an Stellen zucken, die ich nie zuvor gespürt hatte. Alles war noch viel extremer, viel intensiver, mit dem Wissen, dass es wirklich echt war.
Maris Hand wanderte unter meinen Pullover, befühlte mit federleichten Berührungen die Spitze meines BHs und machte mich rasend. Ich wollte mehr, ich wollte sie spüren, direkt, Haut auf Haut. Ich verlor die Kontrolle, wusste nicht mehr, wo oben und unten war, presste ihr meinen Körper entgegen und spürte, wie sich die Feuchtigkeit zwischen meinen Beinen breit machte. Mari küsste mich mit einer ungekannten Leidenschaft, die mich alles vergessen ließ. Ihre Zunge an meiner, ihre kleinen Bisse in meine Lippe, ihre Hände unter meinem Pullover, ihr Bein, das sich langsam zwischen meine drängte. Sie machte mich verrückt.
„Zieh dich aus", raunte ich in den Kuss hinein. Sie ließ langsam von mir ab und sah mich an mit einem Blick, der mich umgeworfen hätte, hätte ich nicht schon gelegen. Ihre Augen waren dunkel vor Lust, ihre Mundwinkel spöttisch nach oben gezogen und dabei so verdammt sexy, ihr ganzer Ausdruck war wild und heiß und ließ mich nach Luft schnappen.
Sie stand auf. Stand vor dem Sofa, direkt vor mir, und sah mich an, sinnlich, gierig, lasziv. Sie zog ihre Strickjacke aus, warf sie aufs Sofa und mir wurde bewusst, dass es nur noch ein einziges Kleidungsstück an ihrem Körper war, dass sie in ihrer Unterwäsche bedeckte. Sie drehte sich mit dem Rücken zu mir und hob langsam ihr Kleid an. Mein Blick wanderte ihre Oberschenkel hinauf, über ihren Po, der von einem winzigen mohnroten Höschen kaum verdeckt war, ihren Rücken entlang, über den passenden, mohnroten BH, bis das Kleid mit einer schnellen Handbewegung auf dem Boden landete.
Ich wollte aufstehen, sie berühren, aber ich war gefangen vom Anblick, der sich mir bot. Sie stand einfach da, ganz still, nur in ihrer Unterwäsche und ich sah im Kerzenschein die Sommersprossen, die ihre Haut zierten, ihre Wirbelsäule, ihre Schultern, die sich im Takt ihres schnellen Atems hoben und senkten. Die fuchsroten Strähnen, die sich aus ihrem Haarknoten gelöst hatten und auf ihre Schultern fielen. Sie stand da wie eine Göttin und alles in mir erbebte bei dem Gedanken daran, was gleich passieren würde.
Ich weiß nicht, wie lange ich da gesessen und sie sprachlos angeschaut hatte, bis sie mich über die Schulter hinweg ansah und mir ihre Hand hinhielt, die ich ergriff. Sie war weich und warm und jagte mir einen Schauer über die Haut, der bis zwischen meine Beine reichte und mich scharf die Luft einziehen ließ. Mari führte mich ins Schlafzimmer und blieb dicht vor mir vor dem Bett stehen. Ihr Nacken war meinen Lippen so nah, dass sie meinen Atem auf ihrer Haut spürte und ich sah, wie ihre feinen Härchen sich aufstellten. Sie drehte sich zu mir und noch bevor ich sie küssen konnte, zog sie mir innerhalb einer halben Sekunde den Pullover über den Kopf, zog mich vor sich und schubste mich sanft aufs Bett. Sie kniete sich über mich und mein Atem beschleunigte sich unverzüglich, als ich ihre Lippen an meinem Hals spürte. Ein tiefes Stöhnen wich aus meiner Kehle, ich wandt mich unter ihr, während alles in mir nach ihr schrie. Meine Hände krallten sich in ihren Rücken, ertasteten dabei ihren BH und öffneten ihn. Mari ließ von meinem Hals ab, um auch mich meines BHs zu entledigen und sanfte Küsse auf meinem Oberkörper zu verteilen. Sie leckte mein Schlüsselbein, knabberte an der weichen Haut meines Brustansatzes, neckte meine Brustwarze mit ihrer Zunge und ich erzitterte unter ihren Berührungen. Sie zog ihre Kussspur weiter über meinen Bauch, bis sie am Bund meiner Jeans ankam, sah mir tief in die Augen, während sie mich weiter auszog. Nur noch durch unsere Slips voneinander getrennt lag sie auf mir, unsere Zungen rangen miteinander, sie rieb sich an meinem Bein und wir stöhnten gedämpft in den Kuss hinein. Irgendwann drehte sie mich um und fing an, meinen Nacken mit ihren zarten Lippen zu liebkosen. Ich lag auf dem Bauch und presste meine Mitte der Matratze entgegen, wimmernd vor Lust.
„Fass mich an", stöhnte ich und als hätte sie nur darauf gewartet, schob Mari mein Höschen zur Seite und drang in mich ein, schob die andere Hand unter mich und berührte meine empfindlichste Stelle. Wellen des Verlangens schossen durch meinen Körper und es dauerte nur wenige Sekunden, wenige Stöße, bis ich keuchend unter Mari zusammenbrach.
Noch immer über mir küsste sie mich an einer Stelle neben meinem Ohr, was mich schon wieder wahnsinnig werden ließ, bevor der erste Orgasmus überhaupt gänzlich abgeklungen war. Unkontrolliert bewegte ich mein Becken ihrer Hand entgegen, spürte die Nässe, die sie auf meinem hinteren Oberschenkel verteilte, während sie sich im Takt ihrer Finger in mir an mir bewegte und krallte mich in die Kissen, als es zum zweiten Mal über mich hereinbrach.

DU LIEST GERADE
Roth wie der Mohn (lehrerinxschülerin)
Romance„Wie von selbst hob sich meine Hand und nahm ihre, die noch immer an meiner Wange ruhte. Ich konnte nichts dagegen tun, ich dachte nicht nach, mein Körper bewegte sich von selbst. Wie ferngesteuert. Mein Hirn hatte sich restlos verabschiedet. Es ka...