Kapitel 28: Die Einzige

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***Ihre Sicht***

Ich schrecke auf. Mein Handy klingelt.
Ich setze mich auf und gehe dran.

"Guten Morgen Selin. Ich hoffe du hast deine Entscheidung getroffen!
Ich möchte nur nochmal erwähnen, dass es schade wäre, wenn deine unschuldige Freundin wegen den Miststücken das Leben verlässt!
Ich höre!"
"Schon gut! Schon gut!"
"Also entscheidest du dich für deine Freundin?"
"Ja. Unter einer Bedingung!"
"Ohh. Sieh an! Sieh an! Du willst also verhandeln? Na schieß mal los", antwortet M.
"Du musst mir eine Frage beantworten"
"Hmm. Mal schauen! Wenn ich Lust habe"
"Warum machst du das ganze? Hast du keine Familie? Du kennst mein ganzes Leben anscheinend. Dann solltest du auch wissen, dass ich mir wünsche, ich hätte viel mehr Zeit mit meiner Familie verbracht. Ich weiß nicht warum, aber ich glaube, dass du sehr enttäuscht und verletzt wurdest. Du hast auch ein Herz. Davon bin ich fest überzeugt.
Überlegs dir nochmal gut, ob du weitermachst oder nicht."
"Ja ja! Schon kappiert! ICH entscheide, ob es weiter geht oder nicht! Und nicht DU! Du hast 24 Stunden Zeit!"

Aufgelegt! Da habe ich wohl jemanden an einer sensiblen Stelle getroffen.
Tja dann beginnt das Spiel erst jetzt, würde ich mal sagen!
Dann klingelt es.
Ich öffne sie.
"Ehm... hey. Ist Demir zuhause?", fragt der Typ vor mir.
"J-Ja aber kennen wir uns?", frage ich ihn.
"Indirekt würde ich sagen. Ich bin Justin", sagt er und streckt seine Hand.
Ich drücke ihm die Hand aber ich stehe immernoch auf dem Schlauch.
Und dann macht es klick.
"Und wo ist Eva?", frage ich.
"Sie kommt gleich! Sie holt nur einen Parkschein", antwortet er.
"Oh entschuldige. Komm doch bitte rein!"
Er tretet ein.
"Ich schaue mal nach Demir. Du kannst schonmal Platz nehmen", sage ich und gehe in mein Schlafzimmer.

Ich ziehe Demir die Decke weg.
"Selin. Wie viel Uhr ist es?", fragt er.
"Ich weiß es nicht aber du solltest aufstehen"
"Ach ja? Und wieso?", sagt er und zieht mich plötzlich zu sich runter.
Jetzt liege ich auf ihm.
"Ich glaube du bist verabredet", antworte ich und ziehe Kreise auf seiner Wange mit meinem Finger.
"Was? Mit wem?"
"Justin. Er sitzt gerade im Wohnzimmer"
"Achso. Er kann warten", sagt er schließt die Augen.
Ich gebe ihm einen kurzen Kuss.
"Steh auf", sage ich.
"Noch einen. Dann überlege ich es mir", antwortet er ohne seine Augen zu öffnen.
"Wenn du JETZT nicht aufstehst, dann gibt es nie wieder einen Kuss"
Da schlägt er rasch seine Augen auf.
"Kein Kuss mehr von Schönheit? Das klingt garnicht gut", sagt er.
Plötzlich zieht er das Kissen hinter seinem Kopf vor und schlägt es in mein Gesicht.
"Du bist unerträglich!", sage ich und stehe auf.
"Und du unwiederstehlich", sagt er und steht endlich auf.
Er schaut mich abwartend an.
"Was ist?", frage ich.
"Bekomme ich jetzt den Kuss?", fragt er.
"Ich muss überlegen"
"Selin. Was muss man da überlegen? Bitte!", sagt er gequält.
Ich öffne die Tür und trete langsam raus.
"Selin. Komm zurück. Bitte", flüstert er laut.
Justin sitz immernoch da.
"Entschuldige. Er kommt gleich", sage ich laut genug, damit Demir es hört.
Und es klingelt wieder.

Ich öffne die Tür und es ist Eva.
Wir umarmen uns und leisten anschließend Justin gesällschaft.
Da kommt auch endlich der Herr.
"Oh man! Du hast dich nicht verändert! Brauchst zehn Stunden um dich fertig zu machen und siehst immernoch scheiße aus!", sagt Justin, weshalb wir lachen müssen.
"Ach ja? Also hat er sich nicht geändert"
"Ja nochnicht mal Hur-"
Demir hustet und unterbricht Justin.
"Nochnicht mal was?", frage ich.
"Nochnicht mal mein Hund damals konnte ihn wecken", sagt Justin angespannt.
"Du hattest einen Hund?", fragt Eva.
"Ja, ein Dackel"
"Wie süß! Wie hieß er?"
"Max"
"Alex", antworten beide gleichzeitig.
"Ah ja das ist auch eine witzige Story.
Mein Hund hieß Max aber Demir nannte ihn immer Alex"
"Aha", antworte ich.
"Naja aufjedenfall ist es ein wunder, dass du ihn wecken kannst. Nicht jedes Mädchen konnte das", sagt Justin und schlägt sich im selben Moment den Mund zu.
"Wenigstens hatte ich nicht mehrere aufeinmal", sagt Demir.
"Ok ES REICHT!", sagt Eva.
"Geht! Alle beide", sage ich.
Sie wollen protestieren.
"SOFORT", schreien wir beide, weshalb sie zusammenzucken.
Die Tür fällt hinter ihnen zu.
"Sie sind unfassbar!"
"Hm ja", antwortet Eva.
"Hey, was ist los?", frage ich.
"Naja es ist nur... w-wir hatten gestern Abend eine schöne Zeit verbracht", sagt sie.
"Ohh warte! Warte! Warte! Ihr hattet...?"
"Ja", sagt sie und schaut weg.
"Und bist du deshalb so schlecht gelaunt?"
"Nein! Nein! Im Gegenteil, es war sogar sehr schön aber ich weiß nicht genau wie ich mich verhalten soll. Danach."
"Oh. Verstehe. Und habt ihr darüber gesprochen?"
"N-Nein nicht wirklich. Aber ich glaube das wird schon"
"Ja, das wird schon"
"Und was ist mit euch?", fragt sie und hebt eine Augenbraue.
"Was? Nein!", antworte ich.
Evas Handy klingelt, weshalb sie kurz draufschaut.
"Hast du eigentlich etwas von Tess gehört?", fragt sie.
Ich bin froh, dass wir das Thema gewechselt haben aber diese Auswahl ist auch nicht so gut.
"Ehm... n-nein. Du?", frage ich und muss schwer schlucken.
"Nein. Ich mache mir langsam sorgen um sie. Sie hat vorgestern mit Isaac Schluss gemacht. Er ist ein richtiger Arsch!"
"Oh Gott! Warum? Was hat er gemacht?"
"Ich weiß nicht. Das wollte sie nicht sagen. Ich habe nur Angst, dass er ihr etwas angetan hat"
Ich schlucke schwer.

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