Kapitel 49: GAME OVER

33 3 0
                                    

Ich öffne mühesam meine Augen.
Was ist passiert? Hatten wir einen Autounfall?
Es ist dunkel um mich herum.
Das einzige, was ich spüre ist, dass ich auf einem Stuhl gefesselt bin.

Plötzlich knippst jemand das Licht an und meine Augen müssen sich zuerst an das grelle Licht der Neonrohrlampen gewöhnen.
Ich schaue um mich herum. Demir ist ebenfalls an einem Stuhl gekettet.

Da ist die Person des Tages. M!
"Da sieh mal einer an! Ist es nicht lange her? Wie schnell die Zeit vergeht, was?", sagt er.

"Ich bin erschöpft, ständig die selbe Frage zu stellen. Immer und immer wieder. Erkläre es doch einfach selbstständig", sage ich.
Plötzlich kommt noch eine Person dazu.
Ebenfall schwarz gekleidet und mit einer Haube. Von dieser Person, sieht man die Haare leicht rausragen, da sie lang sind. Warscheinlich weiblich.
Sie sehe ich das erste Mal.

"Ich habe es satt. Ich habe es satt ständig von dir abgeschleppt zu werden, wenn du Lust darauf hast.
Ich habe es satt ständig die selben Fragen zu stellen wie "Was willst du?" oder "wieso machst du das?" Aber ich möchte dich verstehen. Ich VERSUCHE dich zu verstehen.
Jedes mal! Jedesmal frage ich mich, ob es nicht einen Grund geben könnte.
EINEN plausiblen Grund für dein Verhalten. Aber nein!
Du nimmst mir alle Menschen weg, die ich liebe. Du setzt mich unter Druck durch Lügen. Dafür kann und wird es keinen verständlichen Grund geben!
Wie hast du es geschafft, unsere Handys zu hacken, damit wir Tessas Nachricht nicht bekommen?

Wer ist jetzt dran? Meine restlichen Freundinnen? Oder Demir? Sag's mir: WER?!", mir steigen die Tränen hoch und ich habe einen Kloß im Hals.

"M-Meine Eltern sind weg, mein Leben ist weg. Die Schule habe ich immerhin einigermaßen noch zuende gebracht. Aber die Schulzeit sollte einem doch immer in guter Erinnerung bleiben oder? Wieso hast du mir diese Zeit zur Hölle gemacht? Wieso machst du mir das Leben zur Hölle?
Dadurch, dass meine Eltern durch dich, mich verlassen haben, hast du sie mir nicht weggenommen sonder auch alte Wunden geöffnet!", ich halte kurz inne um den Kloß in meinem Hals runterzuschlucken.

"M-Melissa hatte keine Wahl.
Sie durfte nichts selbst entscheiden.
Im nachhinein erinnere ich mich wieder daran, wie ich sie oft beim Selbstverletzen erwischt habe.
Der Waschbecken war verschmirrt mit Blut", sage ich schluchzent.

"Aber was habe ich gemacht?
Ja, ich habe es ignoriert. Sie ist oft heulend zu mir gekommen und hat erzählt, wie sehr sie unsere Eltern hasst, weil sie nichts entscheiden darf.

Was habe ich gemacht?
Ja, ich habe es ignoriert. Ich habe paarmal zugestimmt. Das war's.
Damals dachte ich mir, tja ist halt typisch Melissa. Sie heult im ersten Moment für Aufmerksamkeit und in der nächsten Sekunde wird das schon Schnee von gestern werden.

Und was ist dann passiert?
Sie konnte noch nicht mal ihr Ende selbst entscheiden.
Womit hat sie das verdient? Ausgerechnet SIE?!? Sie hat niemandem etwas getan. Nie hat sie jemanden bewusst verletzt.
Nie hat sie etwas schlimmes getan", erzähle ich.

"Zeit Abschied zu nehmen. Ihr wart ein wundervolles Paar.
Also, diese Minute gehört noch euch", sagt er und ignoriert alles, was ich erzählt habe.
Zwei weitere Personen kommen und lösen uns.

Ich stürme auf Demir zu und schlinge meine Arme ganz fest um ihn wobei meine Schuhe von meinen Füßen fallen und ich barfuß nun auf dem kalten Betonboden stehe.
Mein Herz tut so weh. Ich wollte niemals so von ihm Abschied nehmen. Ich hatte mir das ganze doch ganz anders vorgstellt. Aber nein! Ich weiß, dass wir gemeinsam hier raus kommen werden. M wird nicht siegen! Niemals!

Wir lösen uns und sehen uns an.
"Selin Erdem.... ich werde dich nie vergessen. I-Ich werde nie aufhören dich zu lieben. Und vergiss meine Wort nicht "Wenn wir füreinander bestimmt sind, werden wir schon irgendwie wieder zueinander finden"!", sagt er.
"Demir.... ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr, dass ich es nicht in Wort fassen kann. Wir werden zueinander finden!", sage ich und schlinge meine Arme nocheinmal um seinen Hals.
"Wir werden hier gemeinsam rauskommen", flüstert er in mein Ohr. Ich möchte ihn nicht loslassen.

Da kommen wieder diese zwei anderen Personen und reißen Demir von mir weg. Nein! Wieso?!
Ich stürze zu Boden, sobald sie Demir von mir wegreißen.
"Lasst mich los scheiß Wichser!", schreit Demir und stürzt sich auf einen.
Der andere packt plötzlich etwas Silbernes aus seiner Tasche.
"Demir! Pass auf!", schreie ich doch im selben Moment trifft es ihn in sein Gesicht. Er hat einen Schnitt an seiner linken Wange abbekommen. Die beiden packen ihn an den Armen.
Zuletzt lächelt er halbherzig bevor die Tür mit einem lauten Schall hinter ihm zufällt.

Wieso tut das so weh?
Ich lege mein Gesicht auf dem Boden und weine. Ich schluchze.
Mein ganzer Körper bebt. Sogar der Boden fängt an zu beben. Ich lasse alles raus. Ich muss hier raus! Aber nicht ohne Demir.
"Steh auf!", schreit M.

Ich rappele mich auf.
"Du scheiß Mistkerl! Wieso tust du das?!", frage ich und wollte gerade auf ihn losstürmen, als die 2.Person mit Haube dazwischen kommt.

***Seine Sicht***

Ich werde in ein Zimmer geworfen.
Ich weiß, dass ich mit Schönheit in meinen Armen aus diesem Loch wieder rauskommen werde. Dieser Abschied tat so weh, dass es fast wahr wäre.
Schönheit, ich lasse dich nicht los! Wir kommen hier gemeinsam raus!

Plötzlich wird das Licht angeknippst und ich merke, dass vor mir ein Fenster ist.
Beide Personen mit schwarzer Haube stehen da. Und Selin.
Moment. Muss ich jetzt zusehen?
Was geschiet hier?
Plötzlich ertönt ein piepen und ich höre  anschließend alles. Alles was hinter diesem Fenster geschiet.

"Du scheiß Mistkerl! Wieso tust du das?!?", sagt Schönheit und stürmt auf einem von beiden los, doch die andere Person stellt sich dazwischen.

Ich werde also alles mitansehen.
Wo wird das hinführen?

***Ihre Sicht***

"Was willst DU? Willst du mich umbringen? Dann mach's jetzt. Willst du mich irgendwo anders hinführen oder sollte ich lieber sagen "entführen"? Dann mach es jetzt. Mach alles was du willst, aber ich warne dich! Wenn du Demir oder meine Freunde je anrührst, wirst du es bereuen", sage ich am Ende fast schreiend.

"Ich denke du hast genug gelabert", sagt er und wird aggresib. Da nickt die andere Person Richtung Tür, woraufhin der andere durch die Tür verschwindet, wodurch Demir vorhin gegangen ist.

Moment? Ist SIE der Haupt? Das macht keinen Sinn. Ich bin jetzt noch verwirrter als vorher.
"Erzähl", sagt sie das erste Mal.
Ihre Stimme kommt mir bekannt vor. Aber woher?
"Was liegt dir noch auf dem Herzen?", fragt sie. Man hört heraus, dass sie ihre Stimme versucht zu verstellen.
"Was mir auf dem Herzen liegt?
Hm, lass mich überlegen", sage ich und täusche kurz ein Nachdenken vor.
"Ich dachte du kennst all meine Geheimnisse und Sorgen. Wie kommt es dazu, dass du mich so etwas fragst?
Ich sollte DICH vielleicht fragen.
Was liegt DIR auf dem Herzen?
Wie gesagt, ich versuche wirklich dich zu verstehen. Woran liegt es, dass du so hasserfüllt gegen alles und allem bist? Wovon kommt das? Also, erzähl", führe ich fort und gehe ein paar Schritte langsam auf sie zu.

"Woran das liegt? An meiner Vergangenheit. Ich habe niemanden. Ich wollte nur dich. Jetzt, da du Demir nicht mehr sehen wirst, denke ich, kannst du jetzt bei mir bleiben.
I-Ich habe dich wirklich vermisst", sagt sie, kommt auch ein paar Schritte näher.
Sie zieht die Haube von ihrem Kopf.

"Melissa?!"

_______________________
Oh Wow!!! Nach so vielen Korrekturen ist das Kapitel draussen. Schon vor mehr als 3 Monaten habe ich dieses Kapitel verfasst und endlich ist es veröffentlicht.
Um ehrlich zu sein, wusste ich nicht wann und wie ich das ganze auflösen soll aber ich hoffe, ihr seid zufrieden.
xoxo

My StalkerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt