Kapitel 52 : Für immer AUS

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***Ihre Sicht***

Ich renne aus dem Flughafen raus.
Es scheint so, als ob die Welt gerade untergehen würde. Menschen suchen einen Dach bzw. irgendetwas über dem Kopf, um sich vor dem Regen und Hagel zu schützen.
Ich halte sofort einen Taxi an und gebe meine Adresse an.

Vor meinem Haus angekommen, springe ich sofort aus dem Auto, nachdem ich bezahlt habe. Meine Hände zittern vor Aufregung.
Wir werden für immer zusammen bleiben Demir! Da meine Hände zittern dauert es eine Weile bis ich den Schlüssel in das Schlüsselloch überhaupt führen kann.
Klick! Die Tür ist auf.
Ich betrete das Haus und lasse die Tür hinter mir ins Schloss fallen.

"Demir! Ich bin wieder da! Demir!
Ich bin zurückgekommen!", rufe ich in die Wohnung.
Ich schaue in der Küche nach. Niemand.
Ich schaue im Bad. Niemand.
Ich schaue im Wohnzimmer. Niemand.
Dann ist er wohl in meinem Zimmer.
"Ich bin da. Hörst du mich-", ich unterbreche mich selbst.
Niemand. Kein Demir.
Ich öffne seinen Schrank. Leer.
Alles ist leer. Seine Sachen sind fort.
Er ist fort!
Ich wühle in allen anderen Regalen, Schubladen und Schränken.
Nichts. Alles leer.
Nichts mehr von ihm ist übrig.
Ich packe mein Handy aus der Hosentasche und rufe ihn an. Plötzlich vibriert etwas.
Ein Handy auf der Kommode.
Auf dem Display steht: "Schönheit"

Es ist sein Handy. Das war's.
Mein Name verschwindet wieder vom Display, da ich aufgelegt habe und es erscheint die Uhrzeit.
16.15 Uhr. Was soll ich jetzt nur tun?
Ich lasse mich auf mein Bett fallen und lasse alle Tränen freien Lauf.

Plötzlich springt die Tür auf.
Es ist Cem. Er sieht mich erleichtert aber auch mitleident an. Ohne etwas zu sagen stürze ich ihm um den Hals und er drückt mich fest an sich.
"Alles ist vorbei", bringe ich zwischen meinen Schluchzen hervor.
"Ich weiß Selin. Ich weiß", sagt er ruhig und streicht mir durch das nasse Haar.

***Cem***

Ich schließe das leicht verrostete Schloss vom Keller auf. Zeit den wöchentlichen Besuch bei Derek fortzuführen. Anstatt ihn zu sehen blicke ich auf einen leeren Stuhl.
"Sam! Luke!", brülle ich und stampfe die Treppen wieder hoch um mich im Haus umzusehen, wo sie bleiben.
"Ja Sir?", fragt Luke.
"Wieso reagierst du nicht schnell genug?", frage ich ihn.
"Es tut mir leid Sir", antwortet er.

Ich neige mein Kopf einmal nach rechts und einmal nach links.
"Luke, wo ist Derek?", frage ich ruhig.
Er sieht mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
"Wie meinen Sie Sir?", fragt er nach.
Da tritt Sam neben ihm auf.
"Schön dich auch zu sehen Sam", begrüße ich ihn.
"Wo WARST DU?", schreie ich.
"Jetzt nocheinmal. WO-IST-DEREK?", frage ich nun alle beide.
Damit hat anscheinend Sam auch nicht gerechnet.
"Ihr sucht ihn jetzt SOFORT!
Schaut auch auf alle Kameraaufnahmen!
Er darf uns nicht entkommen", befehle ich.

Ich schlage die Tür hinter mir zu, nachdem ich mein Arbeitszimmer betreten habe.
Ganz ruhig Cem! Ganz ruhig!
Ich stützte mich mit meinen Händen über den Schreibtisch.
Vor voller Wut fege ich den Tisch mit meinem Unterarm leer und alles landet auf den Boden.
Das Glas schmettert auf dem Boden und alle Papiere bedecken den Boden.
Da klopf es plötzlich.
"Nicht jetzt!", schreie ich.
"Es ist aber sehr wichtig Clasio", antwortet die Person durch die Tür.
"NICHT-JETZT! Was verstehst du nicht-", wiederhole ich doch werde unterbrochen.
"Es geht um Selin Erdem", redet er weiter.
"Komm rein"

"S-Sie wurde mit Demir Yilmaz zusammen in ein Lager gefahren, nachdem ein Auto bewusst angeschlagen hat", erläutert er und zeigt mir Aufnahmen.
"Anschließend kam zuerst Demir Yilmaz heraus und wurde zum Wohnort von Selin gefahren. Daraufhin wurde sie gefahren.
Nach paar weiteren Hinweisen haben wir herausgefunden wer diese M ist.
Naja besser gesagt die Person hat sich selbst gezeigt. Es ist Melissa Erdem"

Ich lasse mich auf mein Stuhl fallen und höre ihm garnicht mehr zu bzw. ich kann ihm nicht mehr zuhören, da seine Stimme inmer leiser wird in meinen Ohren. Melissa lebt! Aber wie ist das möglich? Ich habe so lange nach ihr gesucht! Langsam kommt seine Stimme wieder zurück.

"Genaueres wissen wir bis jetzt aber noch nicht. Es stellt sich auch die Frage, wieso wir sie nicht finden konnten", beendet er seine Mitteilung.
"Danke mein Freund", sage ich und klopfe ihm auf die Schulter bevor ich rausrenne und schnell den Motor aufspringen lasse.

Ich schließe schnell Selins Haustür auf und trete ein. Von drinnen kommen klirren und klacken woraufhin ich ihre Schlafzimmertür aufschlage.
Als sie mich erblickt stürzt sie sich um meinen Hals.

***Ihre Sicht***

"M hat gewonnen", sage ich nachdem ich die ganze Geschichte zuende erzählt habe und den Löffel in meiner Teetasse umrühre.
"Und jetzt? Was willst du tun?", fragt Cem mich.
"Ich weiß es nicht", gebe ich von mir und zucke mit den Achseln.
"Ich denke Demir ist fort. Für immer", fahre ich fort und muss anschließend ersteinmal den Kloß in meinem Hals schlucken.
"Vielleicht ist es so besser. Nichts geschiet ohne Grund. Wer weiß, wie diese Situation unsere Zukunft prägen wird. Wir werden sehen", füge ich hinzu.
"Da hast du recht", stimmt Cem mir zu.
"Vielleicht gehe ich auch zurück zu Melissa. Schließlich wollte ich irgendwann sowieso auswandern nach New York", sage ich.
"Bist du dir da sicher?", fragt er mich.
"Ja. Ich bin mir ganz sicher", sage ich und stehe auf als es klingelt.

"Guten Tag. Ermittlungspolizei", sagt der eine in Uniform und streckt einen Ausweis aus.
"Ist Cem Yilmaz hier anwesend?", fragt der Komissar.
"Ja. Das bin ich", ertönt es hinter mir.
"Sie sind verhaftet, wegen Körperverletzung an Derek Hunt. Alles was sie sagen, kann und wird vor Gericht gegen Sie verwendet werden. Sie haben das Recht zu schweigen", antwortet dieser und holt seine Handschellen heraus.
Was? Derek? Körperverletzung ?
Was geschiet hier?
"D-Das muss ein Missverständnis sein Sir", springe ich dazwischen.
Cem schweigt und sieht zu, wie der Polizist ihm die Handschellen anlegt.
"Cem sag doch etwas! Sag, dass es ein Missverständnis ist. Sag, dass das nicht stimmt. Sag IRGENDWAS!", sage ich und stehe den Tränen nahe.
Die nächsten Sekunden vergehen wie in Zeitlupe. Sie drücken Cem an den Schultern hinein ins Auto und fahren mit blauem Licht rasch fort.
Nun stehe ich verwirrter als davor da und schaue dem Auto hinterher.

My StalkerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt