Kapitel 14 : Schatten

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***Ihre Sicht***

Es war schön. Aber es war aus. Hatte ich das gespielt? Hätte ich genau so geantwortet, wenn es auf uns bezogen wäre? Und dann hielt mich jemand erneut am Arm.

"Markus?"
"Ich werde nur eine Frage stellen"
"Ich weiß, was du fragen wirst. Ich kenne dich gut", entgegnete ich ihm.
"Ach ja?", sagte er und schaute mich überrascht an.
"Keine Sorge. Es war alles gespielt. Wir sind in Theater. Das solltest du wissen"
"G-Gut. Wollen wir dann was machen? Ich werde dir beweisen, dass ich mich verändert habe"
"Du hast dich kein bisschen verändert. Sonst hätte ich etwas falsches gesagt, was deine Frage betrifft", sagte ich und ging.
Pff. Und der hätte sich also verändert?! Das ich nicht lache.
Mein Handy peepte:

Du bist schlau!
Überleg gut Dornrösschen!
-M

Was? Was meinte M?

Zuhause angekommen schmiss ich mich erst einmal aufs Sofa.
Ich musste irgendetwas machen. Ich musste M finden! Ich ging dann eben zu meiner Mutter. Sie würde nicht so hart sein wie mein Vater. Hoffte ich.

Ich ging an die Bushaltestelle und wartete.
"Wartest du auch auf Linie 3?", sagte eine vertraute männliche Stimme.
"Demir?"
"Ja?"
"Folgst du mir etwa?"
"Hm. Gute Frage", sagte er und täuschte ein Nachdenken vor.
Ich rollte die Augen und schaute wieder vor.
Da kam auch schon der Bus und ich stieg ein.
Und er natürlich auch.
Der Bus war sehr überfüllt, weshalb ich stehen musste. Er stand direkt hinter mir.
Wir klebten so nah aneinander, dass ich seine Brust an meinem Rücken spürte, wenn er einatmete.
Eine Frau stieg aus und der Platz war frei.
Mr. Arschloch setzte sich aber sofort hin.
Jetzt saß er Rechts von mir.
Ich spürte seine Blicke, schaute aber nicht zurück.
"Du bist so ein Gentleman", flüsterte ich ihm zu. Er grinste nur schief.
Der Bus bog plötzlich an einer Kurve ab, weshalb ich fiel. Auf sein Schoß.
Aus Reflex hielt ich mich an seinen Schultern fest.
Er schaute mich wieder mit seinem schiefen Grinsen an. Mir wurde langsam warm.
"S-Sorry", sagte ich und stand auf.
Beim Aufstehen hielt er mich kurz am Arm und näherte sich an mein Ohr.
"Kannst ja froh sein, dass du auf MEIN Schoß gefallen bist und nicht auf einen Fremden"
Ich rollte mit den Augen und befreite mich aus seinem Griff. Meine Augen rollte ich in letzter Zeit zu oft. Alles wegen ihm!
Da merkte ich, dass ich angekommen war und stieg schnell aus.
Als ich herum schaute, sah ich ihn auch aussteigen.
"W-Was m-"
"Um deine Frage zu beantworten, ja. Aber fühl dich nicht beobachtet. Ich bin wie dein Schatten. Es wird dich nicht stören"
"Mach was du willst. Ich habe keine Nerven mit dir zu diskutieren"
"Gut. Du kennst mich sehr gut", sagte er und zwinkerte.
Ich drehte mich um und lief Richtung Eingang.
________
Demir saß jetzt auf dem einen Stuhl im Gang. Gut. Ich blieb vor der Tür stehen. Sollte ich rein? Wie würde sie reagieren? Was sollte ich ihr überhaupt sagen? Wie sollte ich anfangen? Ich könnte heulen! Aber nein! Ich musste stark bleiben! Egal was war. Ich legte meine Hand auf den Türgriff...





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