Kapitel 43 : Recht

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Zuhause angekommen nehme ich zuerst eine warme Dusche und ziehe mir anschließend eine blaue Jeans und Demirs Pullover an.
Es riecht so schön nach ihm. Ja, es ist deutlich zu groß für mich aber das ist mir egal.

Ich gehe in die Küche um ein Glas Wasser zu trinken.
Plötzlich werde ich von hinten umarmt.
Ich erkenne aber sofort die vertraute Berührung und genieße es.
"Mein Pullover steht dir. Das solltest du mal öfter anziehen", flüstert er mir ins Ohr.
Ich spüre sein Grinsen und muss deshalb auch grinsen.
Ich drehe mich in seinen Armen zu ihm um.
"Xy Staße... heute Abend", sage ich und schaue zu Boden.
"Können wir für einen Moment diese ganzen Probleme einfach mal nicht zur Seite schieben?", jammert er und sieht mich gequält an.
"I-Ich möchte es hinter mich bringen"
Nach langem Schweigen, breche ich die Stille wieder.
"Vielleicht ist es das Beste.
A-Also, dass sie weg sind. Sie können jetzt glüklich sein. Hätte ich sie hinter Gittern gebracht, würde es sie verletzen, das sie ausgerechnet durch MICH dirt gekandet sind.
Und das Ganze ist auch vor Jahren pasisert. Klar, das heißt nicht, dass sie nicht unschuldig waren bzw. sind aber... ich weiß nicht, wie ich es sagen soll", erkläre ich ihm.
Er nimmt mein Gesicht in seine Hände und nickt.
"Ja. Ja, ich verstehe es. Ich kann dich verstehen. Wir bekommen das schon irgendwie geregelt", sagt er und zieht mich zu sich.
Ich schlinge meine Arme um seinen Hals, weshalb ich wie immer auf Zehenspitzen stehe.
Ich möchte eine Ewigkeit lang so bleiben.
Aber unsere Ewigkeit dauert nie lange.
Immer müssen wir Hindernisse bestehen und bei jedem mal kommen noch schwierige Hindernisse.

"Schatz? Wir sollten los", sage ich und löse mich von ihm.
"Na gut. Dann sollten wir eben los", sagt er.

Auf den Weg in die xy Straße schweigen wir.
"Demir? Wo warst du an dem Abend? A-Als du weggehen wolltest und danach die ganze Sache passiert ist", frage ich.
"Bei Isaac. Ich denke immernoch, dass er irgendwas mit der ganzen Sache zu tun. Ich verstehe nur nicht die Verbindung. Also, wer könnte M ,rein theoretisch, sein? Wieso zieht er/sie das ganze durch? Was ist das Ziel?", erklärt er.
"M ist männlich. Schätze ich. Die Person, die die ganze Zeit bei mir war und mich auch zum Brunnen gerufen hatte, war männlich", erzähle ich.
"Bei mir war aber noch eine weibliche Person da.
Wer ist denn jetzt M?", fragt er.
Plötzlich wird es ganz hell und ein Auto hält vor uns an.

Da steigt jemand aus.
Wieder schwarz gekleidet mit einer schwarzen Haube.
"Mit Begleitung also", sagt M.
Ich erkenne die Stimme.
Das ist die selbe Person wie am Brunnen.
Ich habe einen Kloß im Hals und versuche meine Tränen unter Kontrolle zu halten.

Plötzlich kommen 2 weitere Männder aus dem Wagen und nähern sich uns.
Sie halten Demir fest.
"W-Was soll das?!", frage ich.
Demir versucht such aus den Griffen der Männer zu befreien.
"Alles für die Sicherheit, damit deine.... Begleitung nichts Doofes anstellt", antortet M.

"Ich hätte dich vielleicht vorwarnen sollen. Ich dachte ein bisschen Aktion könnte unserem Spiel nicht schaden. Deine Eltern können sich jetzt ja ausruhen", sagt er.
"Wieso machst du das? Was ist dein Ziel? Was möchtest du damit erreichen? Was möchtest du damit erreichen, indem du alle Menschen die ich liebe von mir wegreißt und mich quälst? Das zeigt nicht deine Stärke! Im Gegenteil! Es zeigt deine Schwäche. Du bist zu schwach, zu feige um über die eigentlichen Dinge zu reden und zu diskutieren.
Woher kannst du dir das alles erlauben?
Du hattest kein Recht darauf!
Aber sie sind jetzt wenigstens weg von diesem beschissenen Ort, wo sowieso jeder alles tut, was er für richtig hält. Sie sind jetzt glücklich, weil sie nicht mit so jemandem mit dir Stress haben. Sie sind jetzt glücklich, weil sie weg sind. G-Genau so.... wie Melissa-", sage ich.
Ich atme kurz ein und aus.
"Und jetzt nenne mir nur EINEN vernünftigen Grund, wieso du das gemacht hast? Wieso tust du das? Ich verstehe es nicht. Ich verstehe nicht, was du damit erreichen willst und wieso du das ganze durchziehst"

"Ich war nicht der Einzige, der etwas gegen deine Eltern hatte. Und alle wollten nur eins, ihren Tod. Aber, dass sie jetzt weggezogen sind ist auch nicht schlecht"
Ich spüre wie sich meine Nackenhaare stellen.
"Ich denke das war's. Für heute", sagt er und steigt wieder ins Auto ein.
Weiter zwei Männer kommen raus und laufen Richtung Kofferraum.
Sie holen etwas raus und tragen es gemeinsam zu uns.
Sie werfen es vor uns, steigen wieder zurück ins Auto mit den Männern, die Demir festhielten ein und fahren los.

Ich halte mir die Hand vor den Mund um nicht zu würgen und um nicht loszuweinen, als ich sehe was vor uns liegt.

My StalkerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt