Kapitel 34 : Look back

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Ich greife zur Türklinke.

Ich drücke die Türklinke runter und betrete den Raum.
Oh mein Gott. Er ist überall verkabelt und sein Gesicht erkennt man durch den Verband garnicht. An seinem Mund ist ein Schlauch und über ihm ist die ganze Wand voll mit Geräten.
Mir rollen automatisch mehrere Tränen.
Ich gehe langsam an sein Bett ran.
Beim laufen merke ich, wie meine Beine schwächer werden.
Ich ziehe den Stuhl zu mir und setze mich hin.
Ich greife langsam zu seiner Hand.
Sobald ich seine Haut berühre, fließen die Tränen einfach weiter und vermehren sich.
"Das ist nur meine Schuld. Das alles ist meine Schuld", sage ich.
Ich versuche meinen Schmerz zu unterdrücken.
Die Tür geht auf und ein Arzt kommt rein.
"Hallo, Sie sind Angehörige?", fragt er.
Ich wische mir die Tränen weg und antworte:" Ja. Selin Erdem mein Name"
"Wie sie warscheinlich wissen, wurde er uns eingeliefert. Ihm droht keine Lebensgefahr momentan. Wir haben ihm ein Schlaf- und Schmerzmittel gegeben, damit er sich ausruhen kann", sagt der Arzt.
"Vielen Dank", sage ich.
"Schönen Tag Ihnen noch", sagt er und verlässt den Raum.

Ich sitze hier schon seit 2 Stunden und es geschieht nichts.
Ich werde langsam verrückt, wenn ich jedesmal an das Geschehen zurückdenke.
Ich merke erst jetzt, dass ich mein Handy nicht stumm geschalten habe, als ich eine Nachricht bekomme.

"Wer ist wohl Schuld an der ganzen Sache?"
-M

Egal was ich antworten würde, M hat recht. Das alles ist wegen mir passiert.
Wenn Demir mich nicht kennen würde, wäre ihm warscheinlich nie so etwas passiert. Ich schade allen um mich herum.
Ich nehme Demirs Hand in meine.
"E-Es tut mir leid Schatz", sage ich und stehe auf.
Ich kann meine Tränen nicht zurückhalten.
Ich greife zur Türklinke. Bevor ich die Tür öffne, schaue ich nochmal zurück.
"Es tut mir leid", wiederhole ich und verlasse den Raum.
Ich stürme raus.
Draußen steht Cem angelehnt am Auto, doch ich gehe weiter.
Nach einer Zeit packt mich jemand am Arm und hält mich zurück.
"Was ist los?", fragt Cem.
"Ich laufe lieber", antworte ich, während ich weiter gehe.

Zuhause schmeiße ich mich auf mein Bett.
Ich drücke mein Gesicht in mein Kissen und lasse den ganzen Schmerz raus. Mein ganzer Körper zittert und alles fängt an zu beben.
Irgendwann schlafe ich auch ein.

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