Kapitel 38: Nächstes Mal

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Ich wache auf und versuche meine Augen zu öffnen.
Ich setze mich auf und schaue um mich herum.

Mein Zimmer fühlt sich so fremd an.
Je länger uch um mich herum schaue, desto näher rücken die Wände. Ich laufe raus und lasse die Tür hinter mir fallen. Ich brauche definitiv frische Luft.
Auf dem Boden liegt ein blut verschmiertes, großes Pflaster und ein Verband. Was ist das?
Ich schaue um mich herum, doch keine Menschenseele weit und breit zu sehen.
Ich laufe quer durch die Gegend.
Vor einer Baustelle stehen dutzende Menschen und jeder redet quer herum.
Ich dränge mich durch die Menschenmenge und sehe hoch.
Dort sitzt er. Er sitzt dort am Rand.
"Demir!", rufe ich.
Er hört aber nichts. Er starrt in eine Richtung.
Ich schaue mich um und entdecke eine Treppe.

Ich stürme die Treppe hoch bis ich auf den, nicht ganz vollendeten, Dach ankomme.
Er sitzt mit dem Rücken zu mir.
"D-Demir?", sage ich vorsichtig.
"Jetzt höre ich auch noch ihre Stimme. Ich werde verrückt", sagt er.
Er redet mit sich selbst.
"D-Demir ich bin hier. D-Deine Wunde muss doch noch heilen", sage ich und versuche den Satz zu vollenden, da mir die Tränen wieder hochsteigen.
"Welche Wunden? Das auf meiner Brust? Das ist nur ein Kratzer", sagt er.
Er steht auf und klopft sich ab.
Er dreht sich um und sieht mir in die Augen.

"Aber wie soll ich DIESE Wunde heilen?
Wir haben gesagt, unsere Herzschläge heilen unsere Wunden. Wie soll ich meine Wunde heilen ohne dich?", fragt er und drückt mehrmals gegen seine Brust.
"B-Bitte komm hier her. Du fällst sonst", sage ich.
"Ich bin doch schon tot. Der Sturz würde nichts anrichten. Möchtest du es sehen?", fragt er.
"Nein! Nein! Nein, ich möchte es nicht sehen", sage ich sofort und gehe ein Schritt näher.
"Bleib dort! Komm nicht näher", brüllt er wütend.

Ich schrecke kurz zusammen und sehe ihn an.
"S-Selin. L-Liebst du mich nicht mehr?", fragt er und sieht mich enttäuscht an.
Ich stehe wie gelähmt da.
"Verstehe. Ich kann nicht ohne dich leben Selin. Das funktioniert nicht.", sagt er und zuckt mit den Achseln.
Und in der selben Sekunde lässt er sich nach hinten fallen.

Nein! Ich renne schnell hin und schaue runter. Ich lasse mich auf die Knie fallen.
"Nein!", schreie ich und lasse den ganzen Schmerz raus.

Ich schrecke auf. Ich sehe mich um. Ich bin in meinem Zimmer. Es war ein Traum. Es war nur ein Albtraum.
Ich renne schnell raus.
Demir sitzt angelehnt an einem Baum da und hält einen Grashalm in der Hand.
Als er mich sieht springt er auf.
Ich stürme zu ihm und falle ihm um den Hals.
"Ich liebe dich auch. Ich könnte niemals ohne dich leben Demir. Ok? Ich liebe dich! Tu nichts Dummes!", sage ich und weine.
Er drückt mich fester und steht aufrecht, weshalb meine Füße in der Luft hängen.
Ich ziehe seinen Duft ein und weine noch mehr. Wäre mein Albtraum wahr, wüsste ich nicht, was ich ohne seinen Duft machen würde.

Wir lösen uns, er sieht mir wieder durchdringlich in die Augen.
Er nimmt mein Gesicht in seine Hände und streicht mir unter die Augen mit seinen Daumen.
Anschließend gibt er mir einen Kuss auf die Stirn.
"Endlich. Darauf habe ich gewartet", sagt er.

"Ich habe gedacht, du würdest das länger durchziehen", fügt er hinzu und lächelt halbherzig.
Ich lache.
"Sollte ich es denn länger durchziehen?", frage ich und kann mein Grinsen nicht unterdrücken.
"Nein! Nein, niemals", sagt er und zieht mich an der Taille wieder zu sich.
Er schaut mich wieder ernst an.
"Was hast du geträumt?", fragt er.
Ich schaue in schockiert an.
Woher weiß er das?

***Seine Sicht***

Plötzlich hält ein Auto an.
Es ist Cem.
Er sieht mich fragend an und schaut dann zur Tür.
"Selin", ruft er und hämmert gegen die Tür, doch sie reagiert nicht.
"Was ist passiert?", fragt er mich.
Ich kann nicht antworten.
Ich lehne mich an die Tür und sinke zu Boden.
"Hier. Nimm die Schlüssel. Du weißt, wann der richtige Zeitpunkt für euch ist", sagt er und hält mir die Schlüssel hin.
Ich nicke ihm als ein Danke zu und er fährt weg.

Ich warte und warte.
Nach langem Warten schließe ich langsam die Tür auf.
Es ist still im Haus.
Ich schaue im Wohnzimmer. Niemand.
Ich schaue in die Küche. Niemand.
Ich schaue im Bad. Niemand.
Ich betrete ihr Schlafzimmer.
Da liegt sie. Fest im Schlaf.
Ich lege mich vorsichtig neben sie hin.
Meine Wunde zieht aber ich beiße mir die Zähne zusammen um nicht aufzustöhnen.
Ich lege mich mit dem Gesicht zu ihr und sehe sie mir an.
Ich könnte niemals ohne sie leben. Niemals.
Ich streiche ihr die Haare hinters Ohr.
Sie runzelt ihre Stirn und murmelt irgendetwas.

Ihr fließen paar Tränen runter zu ihrem Kissen. Die feuchte Stelle verbreitet sich leicht und wird größer.
Was träumt sie? Sie murmelt wieder irgendetwas aber diesmal lauter.
Ich setze mich auf.
"Bitte.... Nein, ich.....nicht sehen", murmelt sie.
Ich küsse sie auf die Schläfe und verlasse ihr Zimmer.
Ich sollte nicht neben ihr sein, wenn sie aufwacht.

Ich schließe die Tür hinter mir langsam zu. Ich setze mich auf den Boden und lehne mich an den Baum.
Was ist nur los mit ihr? Ich wünschte sie würde mit mir reden.
Sobald ich wieder heil bin, wird Isaac sehen, wer wen entführen kann.

Plötzlich geht die Tür auf und Schönheit steht da. Sie sieht mich an.
Ich stehe sofort auf und im selben Moment schmeißt sie sich um mein Hals.
Genau das habe ich gebraucht, seitdem ich wach bin.
"Ich liebe dich auch. Ich könnte niemals ohne dich leben Demir. Ok? Ich liebe dich! Tu nichts Dummes!", sagt sie und weint.
Ich drücke sie fester und hebe sie leicht hoch, sodass ihre Füße in der Luft hängen.
Ich ziehe ihren Duft in mich ein und wieder habe ich das Gefühl, dass mein Herz gleich explodiert.
Wir lösen uns und ich sehe sie an.
Ihre Augen sind rot und glasig von den Tränen.
Ich nehme ihr Gesicht in meine Hände und wische ihre die Tränen mit meinen Daumen weg.
"Endlich. Darauf habe ich gewartet", sage ich.

"Ich habe gedacht, du würdest das länger durchziehen", sage ich, worauf sie lächelt.
"Sollte ich es denn länger durchziehen?", sagt sie und löst sich von mir mit einem Grinsen.
"Nein! Nein, niemals", sage ich und ziehe sie an der Taille wieder zu mir.
Ich denke, das ganze hat mit ihrem Traum zu tun. Ich frage mich, was sie geträumt hat.
"Was hast du geträumt?", frage ich.
Sie sieht mich schockiert an.
"W-Wie kommst du darauf, dass ich etwas geträumt habe?", fragt sie.
"Du willst mir also weis machen, dass du nichts geträumt hast?", frage ich sie.
Sie schaut zu Boden.
Ich hebe ihr Kopf am Kinn mit meinem Finger an.
"Sieh mich an Selin", sage ich.
"I-Ich habe nicht so schön geträumt", antwortet sie.
"A-Aber woher wusstest du das?", fügt sie hinzu.
"Cem hat mir die Schlüssel gegeben. Ich war vor ungefähr einer halben Stunde neben dir", antworte ich.

"Und jetzt hör mir gut zu", fange ich an und nehme ihr Gesicht wieder in meine Hände.
"Denk NIE WIEDER so etwas! Wenn jemand schuldig ist, dann bin ICH das! Und nicht DU! Denk nicht EINMAL an so etwas. Und überhaupt, wie kommst du auf so etwas?"
"H-Hätte ich auf dich gehört, u-und wäre zuhause geblieben, würde dir so etwas nie passieren", antwortet sie.
"Tja dann hörst du nächstes Mal lieber auf mich", sage ich.

***Ihre Sicht***

"Tja dann hörst du nächstes Mal lieber auf mich", sagt er.
"Ja Sir", antworte ich.
Er lachf darauf. Er sieht mich wieder ernst an.
"Ich liebe dich", sagt er und im selben Moment landen unsere Lippen aufeinander.
Ich wünschte, wir könnten eine Ewigkeit lang so sein. Aber leider kommt immer etwas dazwischen, denn plötzlich bremst ein Auto direkt vor uns.
Wir lösen uns sofort und schauen zum Fahrer.

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