Escape and follow - [Larry-AU]

Eins.

Happy easter!

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Gelangweilt wippe ich mit dem Kugelschreiber zwischen Zeige- und Mittelfinger hin und her, während ich meinen Kopf auf der anderen Hand stütze und meinem Chef lausche, der gerade in  einem Meeting erklärt, wie toll und gut unsere Leistungen doch sind. Wir haben zwar unsere Ziele übererfüllt, doch können wir noch eine Schippe drauflegen. Ist klar.

"Ich bin so stolz auf euch! Auch das Management ist mehr als begeistert, also lasst uns zeigen, dass sogar noch mehr in uns steckt. Im nächsten Monat fokussieren wir uns aufs Verkaufen. Verkaufen, verkaufen, verkaufen. Und ich weiß, dass ihr das könnt. Nächste Woche kommt ein Coach vorbei, der euch auch noch ein wenig unterstützt und wenn wir uns beweisen, können wir diese Abteilung exklusiv an unseren Standort holen."

Immer das gleiche Bla-Bla.

Aber ich nehme es ihm nicht übel, immerhin hat er auch nur Vorgaben vom Management. Mein Blick huscht zu Liam, welcher anscheinend schon darauf gewartet hat, dass ich ihn anblicke. Er grinst und verdreht die Augen, woraufhin ich schmunzeln muss. Mit meiner Hand vor dem Mund versuche ich dieses zu kaschieren und schiele dabei auf meine Armbanduhr. Eine halbe Stunde noch, dann habe ich endlich Feierabend. 

Doch diese 30 Minuten ziehen sich gewaltig und auch wenn ich nun schon einige Zeit in diesem Büro arbeite, finde ich es immer wieder faszinierend, wie ausladend mein Chef eine einzige Aussage ausführen kann. Und auch wenn ich ihn und meine Kollegen mag, bin ich froh, dass ich hier nur Teilzeit arbeite und daher gleich nach Hause kann.

"Und hast du neue Erkenntnisse erlangt?", scherze ich, als ich gemeinsam mit Liam die Treppen des 6-stöckigen Gebäudes herunterlaufe, da der Fahrstuhl mal wieder defekt ist. "Irgendwann schlafe ich nochmal ein während eines Meetings", gibt er zurück und schüttelt den Kopf.

Liam war sowas wie mein Mentor, als ich hier angefangen habe. Er hat mich an die Systeme herangeführt, mir Tipps und Tricks gegeben und war mein erster Ansprechpartner, wenn ich Fragen hatte. Es kam nicht gerade selten vor, dass ich ungläubig auf eine Kundenanfrage auf dem Bildschirm starrte. Manchmal habe ich wirklich gedacht, dass Anfragen gespielt und gefaket sind, doch es gibt tatsächlich Menschen, die fragen, warum sie denn die Umsatzsteuer bezahlen müssen, schließlich haben sie diese gar nicht bestellt. Doch nicht nur beruflich, sondern auch menschlich waren wir auf einer Wellenlänge, sodass wir uns schnell angefreundet haben und auch privat was unternommen haben.

"Was hast du heute noch vor, Harry?", holt Liam mich aus meinen Gedanken, als wir unten ankommen und die große Glastür des Bürokomplexes nach draußen öffnen. "Ich weiß nicht. Vielleicht lese ich ein wenig", überlege ich und strecke mein Gesicht mit geschlossenen Augen gen Sonne. Wir haben Mitte April und einen der ersten etwas wärmeren Frühlingstage. "Also das Gleiche wie immer. Komm doch mit zum Sport", meint Liam, doch ich schnaube nur. "Was soll ich denn da? Es stinkt nach Schweiß und arrogante Kerle gaffen irgendwelchen Weibern, die nur im BH Sport machen, hinterher."

"Wer weiß, vielleicht gafft ja auch einer dir hinterher", versucht er es erneut, was mich die Augen verdrehen lässt. "Haha, sehr witzig, Liam. Außerdem brauche ich keinen Sport", grinse ich ihn an und klopfe demonstrierend auf meinen Bauch. "Achja. Ich vergaß, dass du der einzige Mensch auf diesem Planeten bist, der ohne Sport so durchtrainiert aussieht", stöhnt er und mustert mich. "Tja, ich habe halt gute Gene", erwidere ich schulterzuckend, ehe wir uns schließlich voneinander verabschieden, um den Nachhauseweg anzutreten.

Dort angekommen, schmeiße ich meine Tasche auf den Esstisch und sehe durch die Post. Es sind nur zwei Rechnungen und eine Postkarte. Lächelnd drehe ich sie um und lese den Text meiner Schwester. Gemma und ihr Freund sind gerade in Frankreich an der Côte d'Azur und genießen ihren wohlverdienten Urlaub zu zweit. Seufzend hefte ich die Karte mit einem Magneten an den Kühlschrank und streiche noch einmal mit dem Zeigefinger darüber. Ich freue mich so sehr für meine Schwester, dass sie glücklich ist. Auch ich würde gerne mal wieder einen Partner finden, aber das ist gar nicht so einfach. Ich mag zwar auf Männer stehen, dennoch sollte mein Partner sich auch männlich geben. Wenn sich einer die Nägel lackiert und Strumpfhosen trägt, finde ich das nicht sonderlich anziehend. Ansonsten habe ich keine direkte Vorstellung. Ob blond, brünett oder schwarzhaarig - völlig egal.

Auf meinem Handy tippe ich meine Musik-App an und erhöhe die Lautstärke, um meiner Lieblingsplaylist zu lauschen, während ich Zutaten aus dem Kühlschrank krame, um mir etwas zu Essen zu kochen. Gerade als ich die Zwiebeln in die Pfanne geschmissen habe, geht eine neue Nachricht ein. Ich wische meine Hände am Küchentuch ab und schaue aufs Display. Es ist Liam, welcher mir ein Bild von sich selbst schickt, wie er mit einer ziemlich schwer aussehenden Hantel und gequältem Gesichtsausdruck vor einem Spiegel posiert.

From: Harry
Angeber. Du wirst mich nicht überredet bekommen.

Schnell habe ich ihm geantwortet und widme mich wieder meinem Essen.

Mit dem heißen Teller und meinem neuen Buch gehe ich raus auf den Balkon, lasse mich auf die Chilllounge fallen und lese die Rückseite des Covers. Ein kitschiger Liebesroman - genau das Richtige jetzt. Ich lehne mich zurück, schlage die erste Seite auf und hoffe auf eine romantische Lovestory mit einem glücklichen Ende.

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Ihr Lieben,
da bin ich wieder! :D

Dieses Mal wird aus Harrys' Sicht geschrieben und ich muss zugeben, dass es nicht einfach war. Das letzte Buch war komplett aus Louis' Sicht und ich hätte nicht gedacht, dass das Umdenken so schwierig wird.

Ich möchte mich noch einmal bei @mgcvalli für das hübsche Cover bedanken. Ich hoffe, es gefällt euch auch? :)

Ansonsten wünsche ich euch viel Spaß mit der neuen Geschichte.
Whoop, whoop!

LG bunterkolibri