Escape and follow - [Larry-AU]

Vierzehn.

Nicht ganz so lang, aber immerhin ein neues Kapitel :) Gute Nacht ihr Lieben.
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Noch einmal tief durchatmend stehe ich auf, ehe ich mich langsam durch das dichte Gedrängel kämpfe und nach Louis Ausschau halte. Was genau erwarte ich eigentlich von diesem Gespräch? Das ist so dumm, dass ich mir Hoffnungen mache, aber ich kann einfach nicht anders. 

"Na super...", murmle ich zu mir selbst, als ich ihn am Rande der Tanzfläche stehen sehen. An seiner Seite die beiden Typen von Liams Party, die mich beleidigt haben. Ich wette 50 Pfund, dass ich wieder einen Spruch gedrückt bekomme, wenn ich jetzt mit Louis reden will. Auch Louis selbst würde wahrscheinlich nicht verschont bleiben und Sätze wie 'Geh bloß mit dem Rücken zur Wand, sonst ist dein Arsch nicht sicher' zu hören bekommen. Ich habe keine Lust, dass Louis mir die Schuld dafür gibt, kurz nachdem er mir doch gesagt hat, dass er mich nicht hasst. Seufzend fahre ich mit den Fingern durch meine Haare. Und nun?

Vielleicht ist es besser, wenn ich doch die Füße still halte.

Gerade als ich mich wegdrehen will, hebt Louis seinen Kopf und seine Augen treffen direkt auf meine. Ich bin wie festgefroren und einfach unfähig mich vom Fleck zu bewegen. Sein Blick ist durchdringend und doch kann ich mir absolut nicht ausmalen, was er denkt, denn sein Verhalten ist so verwirrend.

Der Alkohol in meinem Blut lässt mich mutig werden und als ich mich tatsächlich aus meiner Starre lösen kann, wage ich eine Kopfbewegung, die bedeuten soll, dass Louis doch bitte zu mir kommen soll. Fragend zieht er die Augenbrauen zusammen, und ich bilde mir eine Regung seines Körpers ein, dass er tatsächlich zu mir kommen möchte, ehe meine Illusion auch schon wieder zerstört wird. Louis wird von einem der beiden Kerle angesprochen, den Gesten nach zu urteilen, ist es die Idee das Jahrtausends.

Kein weiteres Mal schaut Louis zu mir und etwas geknickt, gehe ich die paar Schritte zur Bar und lasse mich auf dem Barhocker plumpsen, die drei Kerle lasse ich jedoch nicht aus den Augen.

"Na so wird das aber nichts, Harry." Es dauert keine 20 Sekunden, da ist auch schon wieder Niall an meiner Seite. Hat er mich etwa beobachtet? "Es ist scheiße hier", antworte ich ihm, ohne auf sein eigentliches Anliegen einzugehen. "Wie kann man so schnell sein Vorhaben vergessen", schüttelt mein Kumpel den Kopf. "Neben ihm stehen diese dummen, homophoben Typen, ich habe keinen Bock auf Stress." Traurig senke ich den Kopf, hebe ihn jedoch sofort wieder, um mein Empfinden für andere nicht preiszugeben.

"Du weißt doch, wie einige Menschen sind. Lass sie labern. Das hat dich sonst auch nie interessiert. Harry, du bist eine tolle Person, egal mit welchen Vorlieben. Und wenn dir doch etwas zu nahe geht, kannst du gerne mit mir reden..." Ich schalte ab - schon wieder dieses Gespräch. Immer wieder faszinierend, wie die Leute drauf sind, wenn sie was getrunken haben. Einige sind wie kleine Kinder, einige werden depressiv und stellen alles in Frage, einige benehmen sich wie eine Dorfmatratze  und Niall wird zum Psychologen. Ganz tiefe Gesprächsthemen werden dann ausgepackt.

Zum Glück vibriert in diesem Moment mein Handy in meiner Hose und mit schnellen Finger ziehe ich es raus. Es ist Nick über die Dating-App. Achja, den hatte ich schon fast wieder vergessen und das, obwohl wir uns heute - mehr oder weniger - geküsst haben.

From: Noiz4Life
Harry also? Und ich dachte, du heißt Edward...

Huch. Stimmt, jetzt wo er das schreibt, fällt mir auch auf, dass Niall mich vorhin mit meinem Namen angesprochen hat, den Nick ja gar nicht kennt. Schnell tippe ich eine Antwort.

From: Edward94
Es tut mir leid, Nick. Das war doch nichts gegen dich, aber im Internet weiß man nie, wem man begegnet. Liebe Grüße, Harry ;)

Schmunzelnd schaue ich mir noch sein Profilbild an und muss an seine Klamotten denken, die er heute getragen hat. Selbst ein Blinder würde erkennen, dass er schwul ist.

"Harry? Ganz ehrlich... also entweder suchst du jetzt diesen Nick und machst doch mit dem weiter, wovon ich dich vorhin abgehalten habe oder du gehst-"

"Hey." Louis taucht in unserm Blickfeld auf und sieht mich fragend an. Er scheint ein Talent dafür zu haben, peinliche Gespräche zu unterbrechen. "Wolltest du vorhin noch was?"

"Ähh... nein, ich meine ja... also..." Na super. Da habe ich endlich mal die Möglichkeit mit ihm zu reden und bekomme nur so ein Gestotter raus. Was erscheint er auch so plötzlich, ich hatte gar keine Möglichkeit mich seelisch darauf vorzubereiten. Ohne, dass er es hoffentlich merkt, atme ich einmal durch und schaue ihn dann an. "Wie meintest du das vorhin, dass du mich nicht hasst?"

Zunächst ist sein Blick irritiert, ehe er dann aber den Kopf schüttelt und sagt, als wäre es offensichtlich: "Na, so wie ich es gesagt habe. Ich hasse dich nicht. Warum auch? Hass ist so ein hartes Wort. Ich finde, man kann Menschen nur hassen, wenn diese mir etwas bedeutet haben und mich dann zutiefst verletzt oder enttäuscht haben. Fremde Personen kann man nicht hassen, man kann sie aber sehr wohl nicht mögen. Das ist jedenfalls meine Meinung."

Ich weiß nicht, ob ich mit meiner leicht angetrunkenen Birne richtig liege, aber versucht er mir hier gerade durch die Blume zu sagen, dass er mich zwar nicht hasst, dafür aber nicht mag? Das wäre für mich so ziemlich gleich bedauerlich. Ich mag ihn nämlich dummerweise viel zu viel.

Mein Handy vibriert erneut in meiner Hand und aus Reflex schaue ich einfach drauf, woraufhin ich Louis auch gleich seufzen höre. "Na gut, wenn das alles war, werde ich mich wieder vom Acker machen. Man sieht sich, Harry", spricht er und klopft mir auf die Schulter, auf der auch Mini-Niall sitzt und mich anbrüllt, dass ich ihn um ein Treffen oder seine Handynummer bitten soll. Doch ich bin wie gelähmt, mein Körper schafft es nicht einen ordentlich Satz zu formulieren und bis ich endlich die Wörter zusammengelegt habe, ist Louis auch schon außer Sichtweite.

"Fuck!", fluche ich und raufe mir die Haare. Wie dumm bin ich eigentlich? Da steht der Mann meiner Träume vor mir und ich kriege kein Wort raus. Nein, noch schlimmer: Während des Gespräches schaue ich auch noch aufs Handy, wobei ich das selbst total unhöflich finde.

Klasse, Harry! Ganz großes Kino!

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Wie ihr ja wisst, hatte ich letzte Woche Geburtstag und auch Urlaub. Erst heute war ich wieder arbeiten und schaut mal, was ich Schönes für meine Kollegen gebacken habe. Ist der nicht cool geworden? Und geschmeckt hat er auch noch! Ich bin so froh, dass es funktioniert hat :)