>>29. August<<
Der Sommer ist in seinen letzten Zügen und gibt jetzt noch einmal alles, was er kann. Die Sonne knallt mir durch einen kleinen Spalt der Vorhänge mitten ins Gesicht und brummend drehe ich mich auf die Seite.
Obwohl ich nur ein dünnes Laken als Bettdecke benutze, klebt der Stoff an meinem Körper. Niall hat mich früher immer damit aufgezogen und meinte, dass ich doch ohne Decke schlafen solle, aber das kann ich nicht. Es ist einfach nicht so gemütlich und ich fühle mich irgendwie geborgener mit Decke. Wenn dieses Gefühl fehlt, kann ich einfach nicht schlafen. Seufzend strample ich die Decke etwas beiseite und lege ein Bein drauf. Schon besser. Zufrieden seufze ich einmal und lasse mich dann zurück in die Traumwelt ziehen.
Gefühlt vergehen keine 10 Sekunden als plötzlich der nervtötende Lärm meines Weckers erklingt. Ich will genervt aufstöhnen, doch als ich mich im selben Moment daran erinnere, welcher Tag heute ist, unterlasse ich es und drehe mich stattdessen, damit ich nach meinem Handy greifen kann. Den Klingelton stelle ich aus und das Ladekabel ziehe ich aus meinem Smartphone, ehe ich mir noch einmal über die müden Augen reibe und dann aufstehe.
Mit frischer Unterwäsche tapse ich ins Badezimmer und stelle dort den Wasserstrahl der Dusche an, ehe ich mich entkleide. Heute brauche ich ausnahmsweise mal kühles Wasser, denn mein Körper ist total erhitzt und ich habe heute Nacht ordentlich geschwitzt.
Nachdem ich im Bad fertig bin, laufe ich in die Küche und ziehe eine Schüssel aus dem Küchenschrank. Befüllt mit Kiwi, Banane, Brombeeren, Joghurt und Haferflocken setze ich mich damit an den Esstisch.
Etwa eine Stunde später bin ich fertig angezogen und meine Reisetasche steht gepackt an der Wohnungstür, denn heute ist es soweit. Lächelnd ziehe ich noch einmal mein Handy hervor und rufe den Chat-Verlauf mit Liam von letzter Woche auf.
Harry: Freust du dich denn schon auf deinen Geburtstag? :P
Liam: Aber sowas von, endlich mal wieder Party ;) Es soll am Wochenende ja ziemlich geiles Wetter werden. Da meine Eltern im Urlaub sind, darf ich bei denen feiern und du kennst ja ihren Pool. Das wird grandios! Ein paar Leute kommen vorbei, nur mein Harry fehlt :(
Harry: Das hört sich nach einem fantastischen Plan an! Ja, ich wäre auch gerne dabei... sorry :(
Liam: Entschuldige dich doch nicht ;)
Harry: Sorry :P Kommt... Louis denn auch?
Liam: Schon wieder eine Entschuldigung :D Nein, er kommt nicht, ich habe ihn auch nicht eingeladen. Ich habe dir doch erzählt, dass wir, seitdem du weg bist, so gut wie nicht mehr miteinander gesprochen haben. Er geht mir aus dem Weg.
Harry: Achso.
Liam: Harry... vergiss ihn endlich. Ich weiß, dass es schwer ist, aber er hat dich schon genug verletzt.
Harry: Weiß ich doch, lassen wir das Thema ;) Ich wünsche dir viel Spaß bei deiner Poolparty und nächstes Jahr feiern wir zusammen :)
Liam: Auf jeden Fall!
Grinsend sperre ich wieder den Bildschirm und stecke das Handy zurück in meine Shorts. Da ich in den letzten drei Monaten so viele Überstunden gemacht habe und auch in England dieses Jahr schon länger keinen Urlaub mehr hatte, habe ich mir erlaubt, ein paar Tage frei zu nehmen. Außerdem bin ich mir sicher, dass Eleanor das Team auch schon alleine im Griff hat. Mein Flieger geht in zwei Stunden und ich freue mich schon darauf, Liams Gesicht zu sehen, wenn ich als Überraschung bei ihm aufkreuze.
Das Taxi steht schon vor der Tür, als ich mit meiner Tasche das Wohngebäude verlasse. Am Steuer sitzt ein freundlicher älterer Herr, der auch mit mir Smalltalk führt, während er mich zum Flughafen bringt.
"Guten Flug", wünscht er mir noch, als ich aussteige und ich bedanke mich, bevor ich die Tasche aus dem Kofferraum hole und anschließend die Eingangshalle betrete.
Der Herr am Schalter überprüft kurz meinen Ausweis und ich gebe mein Gepäck ab, ehe ich mit meiner Boardkarte weitergehe. Als ich auch den Sicherheitscheck, die restliche Wartezeit und das Boarding hinter mir habe, sitze ich im Flieger und freue mich darauf, in meine Heimat zu kommen.
Mein Handy setze ich noch in den Flugmodus, bevor ich es zurück in meine Hosentasche schiebe und mich dann schnell für einen Film entscheide, der angeboten wird. Meine Flugzeit ist nicht lange, nicht mal mehr zwei Stunden dauert es, bis ich in England lande und die ausgewählte Komödie könnte ich so gerade eben schaffen. Aus den Lautsprechern ertönen noch die Begrüßung sowie die Sicherheitshinweise, doch kurze Zeit später kann ich mir dir Kopfhörer aufsetzen.
Knapp zwei Stunden später setzt das Flugzeug zur Landung an und meine Nervosität verstärkt sich. Der Film war ganz in Ordnung, aber nicht der Bringer. Aber immerhin konnte ich mir damit die Zeit vertreiben.
Die Passagiere und auch ich verlassen das Flugzeug und nach einer Weile finde ich mich in der Halle des mir bekannten Flughafens wieder. Bereits von weiten erkenne ich den blonden Haarschopf meiner Schwester und grinsend laufe ich auf sie zu. Auch sie hat mich schon gesehen und kommt mir entgegen.
Lachend fallen wir uns in die Arme und fest drücke ich meine Schwester an mich. "Hey Bruderherz. Wie war dein Flug?", nuschelt sie an meine Brust, lässt aber kein Stück locker. "Ereignislos, also ruhig." Sie nickt und löst sich dann aus der Umklammerung. "Was hältst du davon, wenn wir gemeinsam Mittagessen?", fragt sich mich direkt und natürlich bejahe ich diese Frage. Es ist erst Mittag und Liam wird erst heute Abend feiern, also habe ich noch genügend Zeit, um diese mit Gemma zu verbringen.
Im Parkhaus hieve ich meine Tasche in den Kofferraum von Gemmas Auto und gemeinsam fahren wir raus aus der Stadt, rein in die Natur. Auf der Landstraße lasse ich das Fenster auf der Beifahrerseite hinunter, schiebe meine Sonnenbrille auf die Nase und schließe die Augen. Der Duft von frisch gemähtem Gras kriecht mir in die Nase und lächelnd genieße ich diesen Sommerduft - wie ich das vermisst habe.
"Deine Haare sind gewachsen", höre ich es von der Fahrerseite und augenblicklich muss ich lachen. "Gemma... ich war drei Monate weg und nicht drei Jahre, das sind höchstens 2 oder 3 Zentimeter. Bisher habe ich es einfach nicht zum Frisör geschafft", antworte ich, ohne die Augen zu öffnen. Einen Moment ist es still, bis meine Schwester dann doch etwas erwidert: "Das steht dir. Du solltest sie so lassen und nicht abschneiden." Zwar verdrehe ich die Augen hinter meinen Lidern, weiß allerdings, dass ich sie wirklich so lasse - denn mir gefallen sie auch.
Nachdem ich mit Gemma zusammen Essen war und ich mich nachmittags in ihrem Gästezimmer breit gemacht habe, wird es langsam Zeit mich auf den Weg zu Liam zu machen. Meine Schwester ist so lieb und leiht mir ihr Auto, mit dem ich die mir bekannten Straßen entlang düse.
Am Elternhaus meines ehemaligen Kollegens angekommen, parke ich den Wagen am Straßenrand und wundere mich gar nicht über die ganzen Autos. Eigentlich war mir von vornherein klar, dass aus den paar Leuten ein paar mehr werden. Darüber den Kopf schüttelnd greife ich nach meinem Rucksack, werfe dann die Autotür hinter mir zu und laufe die Auffahrt zur Haustür hoch. Sie ist nicht verschlossen, sondern steht einen Spalt offen, also verschaffe ich mir Zutritt und betrete den Flur. Direkt kommen mir die lauten Beats der Musik, das Getratsche der Mädels, das Gegröle der Männer und das Geplätscher des Pools entgegen.
Meinen Rucksack stelle ich zunächst auf der Treppe, die nach oben führt, ab, ehe ich weiter durch das Haus streife. Da ich Stimmen aus der Küche höre, zieht es mich direkt dorthin. Die Tür drücke ich auf und ich muss grinsen, als ich die dort stehenden Personen entdecke...
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Harry is back! Jedenfalls für ein paar Tage ;)
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Escape and follow - [Larry-AU]
FanfictionDer 22-jährige Harry lernt in dem ortsansässigen Fitnessstudio Louis kennen. Er hat etwas an sich, was Harry nicht uninteressant findet, doch Louis scheint Harry nicht sonderlich leiden zu können, zudem ist dieser vergeben. Unglücklich verliebt zu s...