Escape and follow - [Larry-AU]

Neunundsechzig.

Endlich!

Endlich ist es soweit. Heute ist der Tag, an dem Louis und ich das Land verlassen und in Deutschland anfangen können, uns ein gemeinsames Leben aufzubauen. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich gedacht, dass es Louis schwerer fallen würde, von Lottie, Zayn und seinen anderen Freunden loszukommen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Glücklich grinsend steht er neben mir in der Halle des Flughafens und verabschiedet sich von den Anwesenden.

Erst ist Zayn dran und dann Louis' Schwester. Keiner von beiden weint, sie drücken sich einfach nur fest und flüstern sich leise Worte zu. Wir lassen die beiden machen und auch Zayn und ich verabschieden uns voneinander. "Ich will aber Trauzeuge werden, wenn es soweit ist", spricht er mir dabei so leise zu, dass die anderen beiden es nicht hören. "Zayn...", seufze ich leise und lache etwas, "Wir sind gerade mal zwei Wochen zusammen, also hör auf sowas zu sagen." Unbeeindruckt davon zuckt er jedoch nur mit den Schultern: "Na und? Ihr zieht schon zusammen und wandert aus. Und außerdem... Louis ist total vernarrt in dich. Ich bezweifle, dass er jemals einen anderen Partner als dich akzeptieren und haben wollen würde." 

Ich bin geschmeichelt von diesen Worten, dennoch steht dieses Thema noch lange nicht zur Debatte, zumal ich ja auch gar nicht weiß, wie Louis' Meinung dazu ist. "Ich mein ja nur", ergänzt er, als er meinen skeptischen Blick sieht. Augenrollend grinse ich etwas und lächle, als Louis wieder zu uns schaut.

Unser Flug wird aufgerufen und ein letztes Mal startet eine Gruppenumarmung. Wer weiß, wann wir die beiden wieder sehen und wenn wir erstmal in Hamburg sind, gibt es lediglich Telefon und das Internet.

Louis und ich greifen nach unserem Handgepäck und laufen dann gemeinsam zum Gate. Immer wieder huscht mein skeptischer Blick zu meinem Freund, doch dieser scheint geradezu euphorisch zu sein, was unsere Auswanderung angeht. Beim Boarding sind wir direkt dran und nachdem das Mitglied der Crew unsere Papiere kontrolliert hat, ist es soweit. "Mr. Tomlinson, Mr. Styles, ich wünsche Ihnen einen angenehmen Flug", wünscht uns die höfliche Angestellte, ehe wir im Durchgang verschwinden. 

Da ich so spontan ja nur noch ein Ticket in der 1. Klasse ergattern konnte, sitzen wir während des Fluges nicht nebeneinander. Doch das Wissen, dass Louis mit im Flugzeug sitzt, lässt mein Herz höher schlagen. Es kann losgehen. Ich bin bereit für eine Zukunft mit ihm.

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"Oh wow. Hier ist aber viel los", staunt Louis nicht schlecht, als wir durch die Neustadt Hamburgs laufen und unsere Koffer hinter uns herziehen, "Ich weiß nicht, ob ich mich daran gewöhnen kann. Ich bin ein absolutes Dorfkind." Er murmelt vor sich hin und seine Worte versetzen mir einen minimalen Stich. Da ich mir jedoch sicher bin, dass dies nicht seine Absicht war, sage ich schnell: "Wehe, du machst jetzt wieder einen Rückzieher." Und auch wenn ich grinse, meine ich diesen Satz vollkommen ernst. Wenn er mich noch einmal so von sich stoßen würde, mein Herz mit Füßen treten würde und sich gegen mich entscheiden würde, ja dann würde ich wirklich zerbrechen. Doch darüber möchte ich jetzt nicht nachdenken, schließlich ist er hier. Louis ist bei mir in Hamburg, hat sich vor seiner Familie und seinen Freunden geoutet und hat sogar die Stelle als Geschäftsführer des Sportstudios sausen lassen. Zufrieden lächle ich - ja, das sind wohl wirklich alles große Gesten, die zeigen, dass er das hier will... dass er uns will.

Wir erreichen meine Wohnung und rasch ziehe ich den Schlüssel aus meiner Jackentasche, um die Tür damit zu öffnen. "Willkommen zu Hause", grinse ich und halte die Tür fest, damit Louis eintreten kann. Auch er lächelt und sofort will er sich neugierig umschauen.

"Stopp!", rufe ich und erstarrt bleibt Louis stehen. Wie in Zeitlupe dreht er sich wieder zu mir und sieht mich mit einem fast schon schockierten Gesichtsausdruck an. "Was?", fragt er leise und langsam. Mit meinem Zeigefinger deute ich auf das Regal zu meiner Linken. "Schuhe ausziehen bitte."