"Zurück zum Thema bitte!", mischte sich Zarek ein. "Wenn ein zweiter Adanyi, wirklich unsere einzige Chance ist, das hier zu beenden, dann müssen wir es halt so machen." Ich wartete die Reaktionen der anderen ab, bevor ich etwas dazu sagte. Die Zwillinge beobachteten uns einfach weiter böse dreinschauend, während Lee und die blonde Eisprinzessin sich etwas unsichere Blicke zu warfen.
"Nein!", hielt Kaden dagegen. "Noch ein Adanyi und die halbe Stadt ist bald abgeschlachtet! Ich weiß, dass du alles für Mel tun würdest, aber du musst deswegen auch weiter denken Zarek. Am Ende gehen wir alle drauf und können Mel nicht vor dem Adanyi schützen, vor allem nicht wenn es zwei sind!" Melania ließ sich entmutigt zurück in den Sessel fallen und seufzte. Sie zerbrach sich gerade den Kopf darüber, warum ausgerechnet sie, ohne das zweite Gesicht auf die Welt hatte kommen müssen. Ich verstand sie, denn auch ich konnte nichts dafür, als was ich geboren worden war.
"Kaden, komm wieder runter und hör mir zu, ohne gleich wieder dazwischen zu gehen.", sagte ich. Er blickte mich mit leicht zusammengekniffenen Augen an, doch anders als erwartet, wiedersprach er mir nicht.
"Ein Adanyi kommt in menschlicher Gestalt auf die Welt und nur seine Magie ist dunkel und zerstörerisch. Es gibt viele, die ich kannte - jetzt aber nicht mehr leben, die ihr Leben lang, gut waren. Sie haben sich nie von ihrer Macht beherrschen lassen und wurden auch nie böse oder zu mörderischen Dämonen. Ein Adanyi, der diese Wandlung nicht vollzogen hat und seine Fähigkeiten konzentriert und präzise kontrollieren kann, ist stärker als der dunkle Adanyi. Der Adanyi, der jetzt jagt auf Mel macht, nährt sich von Lykanern, um stärker zu werden, aber ein ganz normaler Adanyi ist noch viel stärker."
"Tatsächlich?", fragte Lee ungläubig. "Woran erkennt man, dass jemand ein ganz normaler Adanyi ist? Es steht ihnen doch sicherlich nicht auf der Stirn und wenn sie schlau sind, setzten sie ihre Fähigkeiten sicherlich nur ganz selten ein, um nicht erkannt zu werden." Die anderen murmelten etwas unverständliches und stimmten ihr zu. Ich wollte nicht darauf antworten. Ich wollte es einfach nicht. Ich hatte schon jetzt, viel zu viel gesagt oder besser verraten."Adanyi erkennen sich untereinander, aber Außenstehende können das nicht. Ich kann euch also nicht sagen, wie man das erkennt.", antwortete ich und lehnte mich an die Kommode, zu der ich unwissendlich gegangen war.
"Super. Wird ja immer besser.", brummte Kaden sarkastisch und verschwand aus dem Raum. Ich rollte mit den Augen. Was hatte er denn erwartet? Dass ich ihm alle Informationen zu den Adanyi, wie Gold vor die Füße werfen würde? Idiot! Die Lykaner folgten ihm wortlos und zurück blieben nur Melania, Zarek und ich. Wo sollte Zarek denn auch schon groß hingehen können.
"Ich hab euch alles erzählt, was ich wusste.", beendete ich meine gesamte Ausführung zu den Adanyi. "Mehr könnt ihr nicht erwarten oder verlangen." Das Paar sah sich an uns schien eine geistige Unterhaltung zu führen. Ich kannte nur sehr wenige Lykaner, die diese Gabe besaßen. Sie rührte eindeutig von Zarek her, aber ich verbat mir nachzufragen.
"Schon gut.", wank Mel ab und stand auf. "Du hast uns sehr geholfen. Den Rest müssen wir alleine herausfinden." Sie küsste ihn kurz auf den Mund, bevor sie ins Badezimmer lief und die Tür schloss. Ich sah aus dem Fenster, doch alles was ich sah, war die Reflexion von Zarek, der mit grimmigen Gesichtsausdruck auf seine Beine starrte. Ich trat wieder zum Bett und betrachtete ihn eine kurze Weile. Er schien zu sehr damit beschäftigt zu sein, seinen eigenen Gedanken hinterher zu hängen, dass er erst beim zweiten Mal reagiere, als ich ihn ansprach. Ich hatte ihn aus seiner Trance gerissen, denn er schüttelte sich blitzschnell und sah dann, mit ausdrucksloser Miene zu mich herauf.
"Was hast du gesagt?", wollte er wissen, dabei hatte ich gerade nur seinen Namen gesagt. Ich legte den Kopf leicht schief und antwortete.
"Ich kann dich heilen, Zarek.", sagte ich und deutete auf seine starren Beine. "Ich kann dich heilen und dafür sorgen, dass du wieder laufen kannst." Er schien meine Worte nicht gleich zu verstehen und blieb erst einmal stumm. Die Toilettenspülung wurde betätigt und kurz darauf kam Mel zurück ins Zimmer. Doch sie hielt mitten in der Bewegung inne, als sie Zarek's erstauntes Gesicht erblickte.
"Was ist passiert?", wollte sie wissen und lief dann zu ihm. Voller Sorge griff sie sanft an sein Kinn und zwang ihn, sie anzusehen.
"Sie...Kyra... Kyra meinte, sie könnte mich heilen!", kam es in Satzfetzen aus ihm heraus. "Ich werde wieder laufen können!" Er zog sie zu sich herunter und küsste sie leidenschaftlich, bevor er noch einmal wiederholte, dass ich ihn heilen könnte.
______________________________________Hii🐞
Neues Kapitel ❤
Mal wieder etwas mehr Zarek und Mel, weil ich weiß, wie sehr ihr Zarek liebt.😎❤❤LG Jessy 🐞🎀
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Wolfsblut - Adanyi
Werewolf~ Weißt du, was du bist? Für Melania hat sich alles schlagartig geändert und in eine völlig andere Richtung entwickelt, als erwartet. Doch ein neues Gesicht taucht in der Stadt auf und die mysteriöse Kyra scheint alles andere als normal zu sein, abe...