Kapitel 15

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"Wie lange bist du schon 18 Jahre alt, Kyra?", wiederholte er noch einmal und ich grinste hinterlistig.
"Oh... Schon viel länger, als dass du es dir vorstellen kannst, Kaden.", antwortete ich. Langsam schien er die Geduld zu verlieren, obwohl ich ihm eine Antwort geliefert hatte. Ich rollte genervt mit den Augen. "Seit über vierhundert Jahren." Er zeigte es nicht, aber es überraschte ihn schon ein wenig. Er hatte es zwar geahnt, dass ich älter war, als ich zugeben wollte, aber dass ich seit über vierhundert Jahren 18 war, hatte ihn dann doch irgendwie erstaunt.
"Das mochte ich immer an Arkadien.", führte ich weiter. "Er hat in seinen Tagebüchern nie Jahreszahlen vermerkt oder geschrieben, was man ist. Das mochte ich sehr an ihm, vor allem wenn man ihm im Gegenzug dafür, bei Problemen wie dem Adanyi half." Kaden mahlte mit dem Kiefer und sah nun gar nicht mehr glücklich aus. Ich lachte kurz auf. "Du wolltest doch unbedingt die Wahrheit wissen und jetzt passt sie dir nicht, Kaden? Tja, tut mir leid, komm damit klar oder lass es und misch dich nicht wieder in Dinge ein, die dich nichts angehen!" Ich riss die Fahrertür auf und stieg ein. Kaden stand einfach da und starrte über das Dach des Autos hinweg auf die Stelle, an der ich eben noch gestanden hatte. Ich zog die Tür zu und startete den Motor.
"Du bist ein Adanyi!", stellte Kaden fest, was ich noch durch die geschlossenen Scheiben hören konnte, bevor ich davon fuhr und ihn auf den Parkplatz stehen ließ. ich umklammerte das Lenkrad und meine Fingerknöchel traten weiß hervor. Kaden kannte nun die Wahrheit und die anderen würden, vermutlich noch vor heute Abend, auch bescheid wissen. Ich raste am Tempolimit durch die Straßen und parkte dann etwas später vor dem alten Herrenhaus, dass sich Mel mit Kaden und den anderen teilte. Ich hoffte nur, dass Kaden sie nicht angerufen hatte und ich noch Zeit hatte, Zarek zu heilen, bevor sie es erführen würden.

Ich hämmerte schon fast ein Loch in die Tür, deren Farbe langsam abblätterte. Ich hörte wie jemand die Treppe herunter gesprungen kam und immer wieder genervt Moment! rief. Ich hörte aber erst auf gegen das Holz zu Hämmern, als Melania voller Schwung die Tür aufriss. Meine Laune war, Dank Kaden, angespannt, weswegen ich ohne eine Wort zu sagen, an ihr vorbei lief.
"Dir auch ein nettes Hallo!", sagte Mel etwas sarkastisch, als sie die Tür schloss. Ich brummte nur und lief nach oben. Das Haus war tatsächlich leer. Nur Mel und Zarek waren neben mir in dem Herrenhaus, doch lange würde das bestimmt nicht so bleiben. Vor allem nicht jetzt, da Kaden nun wusste, was ich war. Mel hatte etwas Probleme mit mir Schritt zu halten, aber oben im Zimmer hatte sie mich dann ein. Zarek saß, wie gestern an das Kopfteil des Bettes gelehnt, auf der Matratze und schaute grimmig zur Tür, als ich hinein kam.
"Du bist es.", meinte er, doch ob er darüber erleichtert oder eher enttäuscht war, konnte ich nicht an seiner Stimmlage ausmachen.
"Dir auch ein nettes Hallo!", warf ich ihm entgegen und klaute dabei Mel's Worte. Sie schüttelte leicht schmunzelnd den Kopf und setzte sich zu Zarek an Bett. Sie verschränkte ihr Finger mit seinen und lächelte ihn liebevoll an. Ich setzte die Sonnenbrille ab und musterte Zarek. Er verbarg seine Nervosität gut, doch sein Puls ging etwas zu schnell und das lag eindeutig nicht an Mel.
"Du wirst ihn also heilen?", fragte seine Gefährtin noch einmal und ich nickte zustimmend. Ein hoffnungsvolles Lächeln legte sich auf ihre Lippen, die sie dann sanft auf Zarek's legte. Ich rollte mit den Augen und räusperte mich kurz. Zarek knurrte mich leicht an, nachdem er sich von seiner Mate gelöst hatte.
"Ganz ruhig, Kleiner. Du kannst in spätestens einer Stunde die Markierung beenden, aber dafür müsste ich dich langsam Mal heilen!", entgegnete ich und er nickte. Melania stand von dem Sessel, neben ihm, auf und blickte mich enthusiastisch an.
"Was soll ich solange machen?", fragte sie. "Während du ihn heilst."
"Mach ihm etwas zu essen unten. Er wird essen wie ein Scheunendrescher und viel Wasser zu sich nehmen müssen. Und egal was du hörst, komm ja nicht hier rein, oder du riskierst, dass ich mehr Schaden bei ihm anrichte, als jetzt schon!", erklärte ich ihr mit Nachdruck in der Stimme. Sie wurde etwas blass und schluckte, aber dann nickte sie und gab Zarek einen letzten Kuss, bevor sie aus dem Zimmer eilte. Er sah ihr nach und stemmte sich dann noch etwas höher an dem Kopfteil nach oben. Seine stechend blauen Augen richteten sich auf mich, doch in ihnen lag weder Hoffnung noch Angst. Er bemühte sich also, keinerlei Gefühlsregungen zu zeigen, da er noch immer etwas skeptisch zu sein schien, ob ich ihn wirklich heilen konnte.
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Hii🐞
Yay😂 ich habe es endlich Mal, vor 20 Uhr geschafft, ein Kapitel online zu stellen.😎❤ Wuhu!

Und eure Vermutungen haben sich nun endlich bestätigt... Kyra ist tatsächlich ein Adanyi.😎❤ Aber sie ist eine von den Gute.😂

Und zu der Sache mit ihr und Kaden kann ich nur sagen, dass ihr euch noch etwas gedulden müsst, bis herauskommt, in welcher Beziehung sie nun zueinander stehen bzw. was nun eigentlich mit ihnen ist.😎❤

LG Jessy 🐞🎀

PS: ich hoffe ihr hattet einen schönen Tag.❤

Wolfsblut - AdanyiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt