Kapitel 12

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Der Knall, der zufallenden Tür, hallte in der Dunkelheit der Lagerwohnung nach. Nur schwach viel das Licht des Mondes durch die großen Fenster und warfen ihre Schatten auf den Boden. Ich konnte Zarek tatsächlich heilen, aber nur, wenn niemand anderes im Haus war. Bei den Schmerzen, die er bei der Heilung durchlitten würde, wären kaum auszuhalten. Er würde sich die Seele aus dem Leibe brüllen und da war es kontraproduktiv, wenn jemand hineinkommen würde, um nach dem Rechten zu sehen. Mel hatte mir versprochen, dass sie sich darum kümmern würde, dass morgen niemand anderes als ihr und Zarek im Haus sei. Ich hatte während des Gesprächs penibel darauf geachtet, dass niemand in der Nähe gewesen war, der uns hätte hören können. Danach war ich ohne ein weiteres Wort gegangen. Jetzt stand ich hier und bemerkte, dass ich noch immer nichts zu essen hier hatte. Ich stöhnte genervt auf und zog mir etwas bequemes zum schlafen an. Erschöpft ließ ich mich nach zehn Minuten endlich in das Bett im Loft fallen, über dem Badezimmer. Die Matratze war zum Glück neu, wie der Vermieter gesagt hatte, doch sie war knochenhart morgen würde alles verspannt sein. Darauf konnte ich wetten. Aber ich blieb liegen und versuchte es mir so bequem wie möglich zu machen. Das durchgesessene Sofa wäre auch nicht viel besser. Ich drehte mich zur Seite und versuchte die surrenden Leitungen in der Wohnung auszublenden. Die Kopfschmerzen waren zwar weg, aber trotzdem nervte jedes kleinste Geräusch. Doch eigentlich hielten mich meine Gedanken davon ab, endlich einzuschlafen. Ich ging immer wieder die letzten zwei Stunden durch, um zu prüfen, ob ich nicht dich etwas zu viel verraten hatte. Über mich und was ich war. Ich musste auch wegen Zarek's Heilung äußerst vorsichtig sein. Es war so schon schwer genug, dann erklären zu müssen, warum ich ihn heilen konnte, doch wenn meine Male plötzlich zu leuchten begannen oder meine Augen weiß aufleuchteten, dann wäre ich richtig am Arsch. Mir war klar, dass früher oder später herauskommen würde, was ich war, doch jetzt wollte ich es noch für mich behalten. Ich kannte Melania und die anderen erst seit heute und die Sache mit Kaden lag mir noch immer schwer im Magen. Arkadiens' Sohn war hier und wenn er die Tagebücher seines Vaters hatte, dann würde er ziemlich schnell herausfinden, wer und was ich in Wirklichkeit war und das, konnte ich gerade nicht gebrauchen. Ich musste jetzt wirklich aufpassen...

Ziemlich schlecht gelaunt stand ich auf und ging ins Badezimmer hinunter. Die einfallenden Sonnenstrahlen hatten mich geweckt und mir einen kurzen Blick auf die Zeitanzeige am Herd in der Küche verriet mir, dass es schon nach zehn Uhr war. Ich trank schnell etwas Wasser und ging dann ins Badezimmer. Ich band meine Haare zusammen und steckte sie hoch, damit sie beim Duschen nicht nass worden. Das warme Wasser wirkte entspannend auf meine verkrampften Muskeln im Nacken und Rücken. Ich hatte die Nacht alles andere als gut geschlafen und mein Rücken schien mich gerade sogar zu hassen. Doch das Wasser spülte leider nicht meine schlechte Laune mit davon. Ich beendete die Dusche mit eiskaltem Wasser, um meinen Kreislauf anzuregen, bevor ich den quietschenden Wasserhahn zudrehte und in einem Handtuch eingewickelt, aus der Dusche stieg. Schlecht gelaunt starrte ich mein Spiegelbild an. Ich hatte, dank letzter Nacht, leichte Runge unter den Augen und ich war etwas blasser als sonst, was aber vielleicht auch daran lag, dass ich zuletzt gestern Morgen etwas gegessen hatte. Aber auch nur eine kalte, trockene Brezel von der Tankstelle. Mein Magen schrie mich förmlich an, ihn endliche etwas zu Essen zu geben. Ich putzte mir schnell meine Zähne und überschminkte dann meine Augenringe etwas mit Concealer, bevor ich mich anzog. Die meisten meiner Sachen waren schwarz oder grau. Neben der Sonnenbrille, waren dunkle Sachen mein Markenzeichen. Die meisten wichen kaum merklich vor mir zurück, wenn ich irgendwo hin kam. Aber das lag nicht nur an den Klamotten. Ich hatte auch diese leichte, bedrohliche Ausstrahlung an mir, wie mir vor vielen Jahren einmal erklärt wurde. Seitdem kannte ich meine Wirkung auf die meisten Menschen und manchmal auch Lykaner. Ich setzte die Sonnenbrille auf und schnappte mir neben meinen Schlüsseln auch mein Portemonnaie und verließ die Wohnung. Unten in der Lagerhalle war alles ruhig, aber der leicht feuchte Geruch war ekelig. Ich zog die eiserne Tür, die auf die Rückseite des Gebäudes lag, zu und lief zu meinem Auto. Die Sonne schien und es war ruhig. Zu ruhig. In Wald schien kein einziger Vogel sich zu trauen, zu zwitschern. Ich suchte an der Waldgrenze zwischen den Bäumen, nach Anzeichen auf den Adanyi, aber dort war nichts. Mit einem leisen Klicken entriegelte ich den Wagen und stieg ein und machte mich wieder auf den Weg in den Supermarkt. In der Hoffnung, dass der Adanyi nicht wieder töten würde.
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Hii Leute 🐞
Ein neues Kapitel ist endlich da😂😎❤ es tut mir leid, dass gestern und bis jetzt nichts weiteres online kam, aber ich war überhaupt nicht in der Stimmung zu schreiben und da fand ich es besser, es erst einmal zu lassen, bevor ich dann völligen Mist online stelle... 🙁
Schule macht mich momentan einfach irgendwie völlig kaputt, obwohl ich nicht einmal Klausuren schreibe oder so... Es ist einfach irgendwie gerade total die Flaute bei mir... Ich hoffe ihr versteht das.❤

Aber jetzt hab ich endlich Mal wieder kurz Zeit gefunden und habe ein Kapitel geschrieben. Es passiert zwar nichts nennenswertes, aber dafür ist es so eine kleine Überleitung für das, was danach kommt.😎❤

LG Jessy 🐞🎀

PS: Ist bei euch auch so schönes Wetter, also Sonnenschein und +20 Grad? ☀🌸 (Also tagsüber?)

Wolfsblut - AdanyiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt