Wolfsblut - Adanyi

Kapitel 3

Ich schlug die Kofferraumklappe zu und verschloss das Auto dann wieder. Die Tasche mit meinen Sportsachen hing ich mir über die Schulter und machte mich wieder zurück zum Schulgebäude. Mel hatte mir nach dem Abgang von Lukas noch erklärt, wie ich zu den Umkleideräumen der Mädchen kam, bevor ich losgegangen war, um meine Sachen zu holen. Bis jetzt musste ich sagen, lief alles relativ nach Plan. Nur das ich keinen konkreten hatte. Ich spürte die Anwesenheit des Adanyi, seitdem ich hier in der Stadt war und wusste, dass er wegen Melania hier war. In der Schweiz war ich kurz davor gewesen, diesem Spuk ein Ende zu setzten, doch dann war Mel aufgetaucht und schon hatte ich von neuem beginnen müssen, den Adanyi ausfindig zu machen. Die Lykanerin ohne das zweite Gesicht wusste rein gar nicht, was für einem Wesen sie gegenüber stand. Ich hatte in ihrem Bewusstsein gesucht und herausgefunden, wie viel sie über den Adanyi wusste. Viel war es nicht und ihr Wissen war lückenhaft. Doch das was mich am meisten erstaunte war, dass Arkadiens' Sohn, ebenfalls hier war.
Ich spürte wie ich beobachtete wurde und drehte mich um. Mein Blick glitt über die Autos auf dem Schülerparkplätze und blieben bei einem schwarz gekleideten Typen hängen, der lässig an seinem Auto lehnte und mich beobachtete. Er machte sich nicht einmal etwas daraus, dass ich ihn dabei erwischt hatte. Meine Nasenflügel blähten sich etwas auf und ich witterte seinen Geruch. Er roch nach Wald und etwas Aftershave. Aber ich erkannte auch Arkadien's Geruch an ihm. Zwar nur sehr leicht, aber er war da.
Er trug, genau wie ich, eine Sonnenbrille, aber ich wusste genau, dass seine Augen mich ebenfalls musterten. Arkadiens' Sohn schien einige Jahre älter zu sein als ich, aber die Realität war eine andere. Ich hörte wie ein zweiter Lykaner, der in dem Auto saß an dem er lehnte, zu ihm sprach.
"Wer ist das?", fragte der zweite Lykaner und richtete den Blick nun ebenfalls auf mich. Arkadiens' Sohn knurrte leicht und spannte sich an.
"Ich habe keine Ahnung!" Ich grinste leicht und setzte meinen Weg zur Eingangstür der Schule fort. Das alles wurde noch viel interessanter als ich es erwartet hatte. Aber auch um einiges komplizierter...

Ich stieß die Tür zur Umkleide der Mädchen auf. Einige musterten mich abschätzend, doch ich ignorierte die Blicke und suchte mir einen freien Platz in einer der hinteren Ecken.
"Du kannst dich hier umziehen.", sagte plötzlich jemand und Melania nahm ihre Tasche von der Bank, auf der sie gerade saß. Ich nickte ihr dankend zu und begann mich umzuziehen. Ich spürte die stechenden Blicke der anderen, als ich mein Shirt auszog und mein Oberkörper zu sehen war. Ich hatte, seit meiner Geburt, Male auf dem Körper, die für andere schlicht wie Tattoos aussahen. Nur waren sie keine. Ich zog mir mein Top über den Kopf, als plötzlich jemand hinter mir abfällig schnaufte.
"Gab es einen Mengenrabatt beim Tattoovierer? Oder warum sehen die so scheiße aus?", ertönte die nervige Stimme einer Schülerin. Ich drehte mich um und kniff die Augen etwas zusammen.
"Nein, aber gab es eine gratis Schönheitsoperation oder warum sieht dein Gesicht so scheiße verpfuscht aus?", konterte ich und band meine Haare zu einem Zopf zusammen.
"Wow.", kam es von ihr, bevor sie sich zu Melania drehte. "Kaum zu glauben, dass es doch noch jemanden gibt, den ich noch weniger leiden kann als dich." Ich rollte mit den Augen und zog meine Laufschuhe an.
"Meine Güte Viktoria, bist du krank?", fragte Mel und blickte übertrieben geschockt diese Lykanerin an. "Das war jetzt das zweite Mal schon, dass du freundlich zu mir warst. Viktoria ich bin geschockt!" Ich grinste und überprüfte meinen Zopf im Spiegel.
"Ich bitte dich Melania!", quiekte Viktoria und warf ihren Zopf peitschend nach hinten. "Aber unsere Neue ist ein Freak! Von der solltest du dich lieber fern halten."
"Danke, Viktoria, dass du dich so um mich sorgst. Aber ich komm schon alleine klar.", meinte Mel und diese Viktoria zog beleidigt ab. Melania und ich blieben als letzte in der Umkleide übrig. Ich trank noch schnell einen Schluck, während die Lykanerin ohne das zweite Gesicht, lachend den Kopf schüttelte.
"Weißt du Kyra, ich find dich okay.", gab Mel noch immer grinsend von sich, als wir nach draußen traten. Ich nickte und zog einen Mundwinkel etwas nach oben. "Du bist echt okay und hast echt was drauf, was das Kontern angeht." Ja, vielleicht. Doch schnell legte ich wieder die undurchdringliche Maske an, als ich die Blicke der anderen auf mir bemerkte. Sie musterten die Male auf meinem Körper, als wäre ich mit ihnen ein hässliches Exemen auf der Stirn der Schulgemeinde.
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Neues Kapitel 🐞

Ich finde es einfach echt interessant, wie ihr alle denkt, dass Kyra die Mate von Lukas wird - ohne euch irgendwie abzusprechen.😂❤ Aber ob es stimmt oder nicht, verrate ich noch immer nicht. Aber vielleicht denkt ihr noch einmal nach?😂❤😎

LG Jessy 🐞