Kapitel 32

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"Das ist nicht real!", sagte ich zu mir selbst, um mich daran zu erinnern, dass selbst die Schmerzen, reine Illusion waren. Wie auch immer der Adanyi in meinen Geist eingedrungen war, hatte mich ihm gegenüber angreifbar gemacht. Jemand trat in mein Blickfeld, nur als ich den Kopf hob, glich Kaden's Gesicht der schauerlichen Maske des Adanyi. Es packte mich am Kragen und zog mich hoch. Wie Dolche aus Eis, bohrten sich seine Blicke in meinen Geist, doch ich drängte seine Präsens in mir zurück, was den Adanyi nur wütender machte. Aber was es konnte, konnte ich auch. Ein gefährliches Grinsen machte sich in meinem Gesicht breit und sofort öffnete sich mit sein Geist. Er war verdorben und dunkel. Ein Abgrund tat sich mir auf, den ich nicht erkunden wollte. Zarek's Geist hingegen war schön gewesen. Hell und so unendlich friedlich. Aber das hier, war ein Albtraum. Es gab nichts, dass ich hätte fassen können. Keine Erinnerungen an ein damaliges Leben. Keine Gedanken. Nichts. Ich merkte wie sich etwas in mir regte. Aus Angst. Es zog so heftig an meinem Verstand, dass ich die Zeichen erst zu spät verstand. Der Adanyi hatte genau das von mir gewollt. Wollte, dass ich in seinen Geist eindrang, damit an dem schwarzen Ball aus dunkler Magie in mir heran kam. Ich hörte ein fürchterliches Lachen in meinem Kopf, dass mich vor Schmerz aufschreien ließ. Ich versuchte mich zurückzuziehen, doch diese unendlicher Dunkelheit in der ich zu schweben schien, ließ mich nicht gehen. Ich war im Geist des Adanyi gefangen. Ich spürte, wie an der dunklen Magie in mir rüttelte und daran sich nährte. Ich wehrte mich, so gut es ging, versuchte mich seinem Griff zu entwinden, aber nichts schien zu helfen. Meine Atmung würde unregelmäßig und heftig. Kalter Schweiß lief über meine Haut und meine Muskeln zogen sich krampfartig zusammen. Ich schrie. Doch das schien der Adanyi nur zu wollen. Sein animalisches, fürchterliches Lachen vibrierte in meinem Kopf. Ich wusste oder dachte, dass das alles nicht real war und auch nicht sein konnte, aber diese Hoffnung verflog, je länger der Adanyi mich im Griff hatte.

Plötzlich hielten der Adanyi und ich inne. Die Umgebung verschwamm und der Griff um meinen Hals lockerte sich ein wenig. Wie unter Wasser hörte ich jemanden meinen Namen schreien. Mit jedem Mal, in der mein Name zu hören war, wurde ich zurück in die Realität gezogen.
Schweißgebadet riss ich die Augen auf und sprang aus dem Bett, wie wild geworden. Mein Herz raste und ich brauchte einen Moment, um zu realisieren wo ich war. Plötzlich kamen Zarek und die Zwillinge knurrend in das Zimmer gestürmt. Erst jetzt bemerkte ich wie Kaden sich die Rippen auf der rechten Seite hielt, während er versuchte aufzustehen.
"Kaden, was...?", presste ich schwer atmend hervor. Ich versuchte noch immer alles in meinem Kopf zu ordnen, doch das Chaos, in meinem Kopf ließ mich fast verzweifeln. Die Jungs halfen Kaden hoch, doch Kaden zischte als er sich gerade hinstellen wollte.
"Du hast wie am Spieß geschrien. So was schlimmes hab ich noch nie gehört.", begann er zu erklären. "Und als ich dann nachsehen wollte, hast du noch mehr geleuchtet als sonst und um dich getreten und geschlagen." Ich nickte und sah beschämt zu Boden. Meine Atmung verlangsamte sich wieder, doch mein Puls raste noch immer. Kaden flüsterte den anderen etwas zu, worauf hin sie das Zimmer verließen. Mel stand am Türrahmen und sah mich mit einem kleinen, zaghaften Lächeln an, bevor sie die Tür hinter den anderen zuzog.
"Ich wollte dir nicht wehtun.", kam es leise von mir und ich konnte nicht glauben, wie schwach ich mich in dem Moment fühlte.
"Kyra, das ist okay...", versuchte Kaden mich zu beruhigen und kam einen Schritt auf mich zu. Ich wich panisch zurück und streckte abwährend die Hände aus.
"Komm mir nicht näher, Kaden. Bleib stehen!", er hielt inne, bevor er Vorsicht nach meinen ausgestreckten Händen griff und mich zu sich zog.
"Kaden.", gab ich warnend von mir, doch er hörte nicht auf mich. Seine Arme legte er beschützend um mich und nach einer Weile schlangen sich meine Arme wie von selbst um seine Taille. Seine Atmung veränderte sich und sofort ließ ich ihn los.
"Idiot!",. maulte ich und schüttelte den Kopf, ehe ich ihn ins angrenzende Badezimmer zog.
"Du musst auch jeden Moment zerstören, Kyra!", klagte er mich an, was wahrscheinlich lustig gemeint sein sollte, aber ich sah ihn die Schmerzen an, die er hatte.

"Ist mir egal, du hast Schmerzen. Wegen mir und dann umarmst du mich auch noch! Was läuft schief bei dir, ganz abgesehen davon, dass du wahrscheinlich lebensmüde bist, weil du versucht hast mich zu beruhigen, während ich.... Ich schlecht geträumt habe.", hielt ich ihm vor. "Du kannst froh sein, dass ich dir wahrscheinlich nur ein paar Rippen zertrümmert habe!"
"Das sah mir aber nicht nach einem Albtraum aus, Kyrabelle.", entgegnete er mir wissend, dass ich versuchte die Situation in der ich mich befunden hatte, herunterzuspielen.
"Lass gut sein.", meinte ich abwehrend. "T-Shirt hoch, damit ich mir deine Rippen ansehen kann." Ich war erstaunt, dass er das Thema einfach dabei beließ und tatsächlich sein T-Shirt über den Kopf zog. Doch als ich seine rechte Seite betrachtete, zog selbst ich bei dem Anblick die Luft scharf ein. Abgesehen von dem denkelviolettem Bluterguss, der sich über die gesamte rechte Seite erstreckte, waren seine Rippenknochen völlig deformiert. Erst jetzt wurde mir bewusst, mit was für einer immensen Kraft ich ihn dort getroffen hatte. Selbst mich würde diese Verletzung in die Knie zwingen, doch der Idiot zog mich auch noch in eine Umarmung!
"Scheiße! Kaden, ich wollte..."
"Halt die Klappe, Kyra. Ich weiß, dass du das nicht wolltest. Das heilt wieder!", meinte er und versuchte sich das T-Shirt überziehen.
"Das wird es nicht! Hast du dir das Mal im Spiegel angesehen? Du kannst dich dieses eine Mal nicht selbst heilen, Kaden! Scheiße!", ich stützte mich mit beiden Armen am Waschbecken ab und verfluchte mich innerlich dafür, ihn so verletzt zu haben. Ich traue mich eigentlich im Moment nicht, meine Kräfte zu benutzen, aber für Kaden musste ich es tun.

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Hii 🐞🎀
Hier ist das schon sehnlichst erwartete Kapitel.🙋
Ich hoffe, dass ich schnell weiter schreiben kann, um euch dieses Mal nicht wieder zu lange warten zu lassen.❤

Ich wünsche euch ein tolles Wochenende und denen die noch Ferien haben sollten, wünsche ich noch viel Spaß.😂 Und denjenigen unter euch, die wie ich schon wieder zur Schule müssen, sage ich - ich leide mit euch🙅❤ aber Schule ist wichtig!

LG Jessy 🐞🎀

Wolfsblut - AdanyiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt