Wolfsblut - Adanyi

Kapitel 36

Ich verschwand im Haus und ließ Kaden auf der Terrasse allein zurück. Es fiel mir schwer selbst daran zu glauben, dass es für alle Beteiligten besser war, wenn ich allein versuchte den Adanyi zu vernichten. Denn ob ich es wollte oder nicht, Kaden und seine Freunde waren mir.... wichtig geworden. Die anderen saßen noch immer im Wohnzimmer und unterhielten sich leise. Ich nahm mir meinen Autoschlüssel und verließ das Haus lautlos. Es brauchte niemand zu wissen, wohin ich ging. Ich öffnete die Tür und ließ mich hinters Steuer fallen. Ich startete den Motor und wendete den Wagen auf offener Straße. Spätestens jetzt, musste einer der Lykaner im Herrenhaus mitbekommen haben, dass ich wegfuhr. Die Straßen waren wie ausgestorben. Lukas hatte es geschafft die Ausgangssperre durchzusetzen. Ein kleiner Teil in mir atmete erleichtert aus, nur war der Teil, der sich anderweitig sorgte, stärker. Ich umfasste das Lenkrad etwas stärker und bog ab. Ich konnte das Rudelhaus schon von weitem sehen. Niemand hielt vor der Tür wache oder lief auf dem Gelände des Rudelhauses herum, wie es beim letzten Mal der Fall gewesen war. Aber mir war klar, dass die Lykaner hinter den Fenstern Ausschau hielten. Ich parkte den Wagen vor dem Rudelhaus und stieg aus. Die Stille war erschreckend. Ich atmete tief durch und machte mich auf den Weg zu der Tür, dir plötzlich langsam von Lukas aufgemacht wurde. Er musterte mich mit nicht deutbarer Miene. Ich blieb vor ihm stehen und sah ihn abwartend an.
"Kyra.", kam kurz angebunden von ihm. Ich nickte ihm zu.
"Lukas." Ein Mundwinkel zuckte kaum merklich nach oben. Aber nur für den Bruchteil einer Sekunde.
"Was machst du hier?", fragte der Alpha. Hinter ihm konnte ich weitere Lykaner ausmachen, die uns neugierig betrachteten. Doch ich roch, dass sie auch Angst hatten. Selbst Viktoria sah alles andere als selbstsicher aus.
"Ich muss mit dir sprechen.", antwortete ich und fügte mich Nachdruck hinzu "Alleine."
Er brauchte einen Moment um zu überlegen, was er mir wohl antworten sollte.
"Nur wenn du gute Nachrichten hast. Das letzte Mal, als wir miteinander gesprochen haben, sollte ich den Ausnahmezustand ausrufen. Also lass ich dich nur rein, wenn du gute Nachrichten für mich hast." Es sollte wohl als Scherz gemeint gewesen sein, aber als er meinen ernsten Blick sah, trat er beiseite und ließ mich hinein. Jeder starrte mich an. Ein merkwürdiges Gefühl. Erst als Lukas mich in das Büro vom letzten Mal führte und die Tür hinter uns schloss, hörte dieses Gefühl auf. Er lehnte sich mit verschränkten Armen an den Schreibtisch und ich ließ mich auf einen der Stühle ihm gegenüber fallen.

"Also, was ist so dringend, dass du hier ganz alleine auftauchst.", wollte er wissen. Ich schluckte.
"Der Adanyi.", antwortete ich. "Ich bin wahrscheinlich die Einzige auf dieser Welt, die stark genug ist den Adanyi zu besiegen und zu vernichten. Die Einzige, die diesen Horror hier endlich beenden kann."
"Das weiß ich. Aber worauf willst du hinaus?", hakte er nach.
"Ich werde gegen den Adanyi kämpfen. Alleine. Ich will keine Einmischung. Von niemanden."
"Kyra, das ist Selbstmord!"
"Glaubst du, dass ich das nicht weiß?", gab ich etwas lauter zurück. "Mir ist egal, wie ihr alle diese Idee findet, Hauptsache ihr haltet euch raus. Ich kann nicht länger untätig zusehen, wie immer mehr Lykaner abgeschlachtet wird und wie Mel mich immer Angst hat, im nächsten Moment von diesem Vieh angegriffen zu werden. Und außerdem bin ich schon viel zu lange auf dieser Welt. Irgendwann muss damit endlich Schluss sein. Mit beidem meine ich.", versuchte ich ihm zu erklären. Lukas fuhr sich mit der Hand durchs Haar.
"Du hast Recht, aber es muss eine andere Lösung geben, Kyra!", Autorität lag in seiner Stimme, doch davon ließ ich mich nicht beeindrucken.
"Nein, die gibt es ebend nicht. Und was ist mein Leben schon gegen das von über hundert Lykanern? Das Rudel hat schon genug Verluste zu verkraften. Lass mich einfach den Adanyi töten, ohne dass sich einer von euch einmischen tut. Versprochen es mir!"
"Das kann ich nicht, Kyra. Schon gar nicht wegen Kaden.", warf er ein.
"Kaden ist aber kein Teil deines Rudels. Ich weiß, dass er dagegen ist, aber das ändert nichts.", sagte ich.
"Auch wenn er und seine Freunde nicht zu meinem Rudel gehören, ist er trotzdem ein Freund. Er hat dich markiert und du bist jetzt... wie seine Gefährtin. Das kann ich ihm nicht antun."
"Dann soll das ganze Psycho-Spiel des Adanyi weitergehen?"
"Nein.", antwortete er. "Kyra, ich finde deine Idee alles andere als super. Das ist Selbstmord, aber da du das weißt, kann ich nichts machen, um dich davon abzuhalten. Deswegen gebe ich dir das Versprechen, dass keiner von meinem Rudel sich einmischen wird. Aber ich werde mit Kaden und den anderen alles uns mögliche versuchen, im dich von dieser Idee anzuhalten."
Ich nickte ihm, mit zusammengebissenen Zähnen, dankend zu. Mir war vollkommen klar, was er von der ganzen Sache hielt. Aber das war im Moment egal.
Ich stand auf und lief auf die Tür zu. Meine Hand umfasste die kühle Klinke. Die Tür öffnete ich nur einen kleinen Spalt, bevor ich meinen Kopf noch einmal leicht zu ihm drehte.
"Ich will nicht, dass irgendjemand von euch in der Nähe ist, wenn ich mich dem Adanyi stelle. Denn ich werde nicht mehr ich sein. Ich werde nicht mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden können und vor allem will ich nicht, dass ihr mich so seht." Ich trat aus dem Büro und schloss leise die Tür hinter mir.
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Hii🐞🎀

Endlich kommt hier nach über einem Monat das neue Kapitel online.🎊
Meine Klausuren Phase ist komplett überstanden und das 2. Halbjahr ist ganz erfolgreich gestartet. Ab nächster Woche sind hier bei mir Weihnachtsferien. Ich werde versuchen bis zum Ende des Jahres noch ein paar Kapitel zu schreiben und online zu stellen, aber um ehrlich zu sein, fällt es mir gerade wirklich schwer zu schreiben.😁 Dieser zweite Teil hier soll nicht so viele Kapitel haben wie Teil 1, aber ich möchte die Geschichte ehrlich gesagt nicht schon mit 40 Kapiteln beenden, weswegen ich das große Finale noch etwas hinauszögern muss und das fällt mir gerade etwas schwer. Ich hoffe trotzdem, dass die Kapitel euch gefallen.

Denn die nächsten Kapitel sind meine kleinen Weihnachtsgeschenke an euch.💓

Ich wünsche euch einen schönen 3. Advent.🎀
Schreibt mir Mal, entweder als Kommentar oder per PN ob ihr Weihnachten feiert oder nicht und wenn ja, ob ihr an exotischen Orten eure Geschenke bekommt.😉

LG Jessy🐞🎀