Mein Bewusstsein schwebte durch seinen Geist. Es war atemberaubend. Ich fühlte mich, als würde ich in seinem Geist, wie durchs All schweben. Lauter kleiner leuchtender Punkte waren in der Dunkelheit zu erkennen, aber sein Geist barg auch Geheimnis, die ich umging. Ich war bis jetzt nur sehr selten, in den Geist anderen Leute eingedrungen und sie alle unterschieden sich in ihrer Art. Aber Erinnerung, Gedanken, Geheimnisse, funkelten in allen gleich, genau wie Sterne. Manche leuchteten heller, manche schwächer. Doch ich suchte nach etwas bestimmten. Einer Erinnerung, die seinen gesamten Verstand blockierte, ohne das er es richtig zu bemerken schien. Und dann fand ich diese Erinnerung. Es war einfach in die hinein zu schlüpfen und mit anzusehen was, am Freitag bei dem Angriff, geschehen war. Doch diese Fähigkeit, war alles andere als schön, denn ich fühlte alles, was Zarek in diesen Minuten gefühlt hatte. Er wurde einzig von dem Trieb geleitet, den Rudellosen zu töten, der Mel attackiert hatte. Ich fühlte wie Zarek versuchte die Oberhand über seinen Wolf zu behalten, aber es ihm nicht gelang. Ich fühlte den Hass, die Wut und die Sorge um Mel, und es war schwer, nicht von diesen Gefühlen übermannt zu werden. Denn dies, war eine weitere Taktik der dunklen Magie, seinen Träger in seinen Bann zu ziehen. Wenn ich zulassen würde, dass Zarek's Gefühle an jenem Tag zu meinen eigenen wurden, verlor ich die Kontrolle und die dunkle Magie hätte freie Bahn, sich in meinem Geist einzunisten. Ich konzentrierte mich darauf, Zarek's Erinnerung verschwimmen zu lassen und die Schmerzen die er bei dem Aufprall gespürt hatte, verschwinden zu lassen, denn diese Erinnerung und die damit verbundenen Gefühle, waren die Barriere, die ich zerstören musste, um Zarek heilen zu können. Am äußersten Rand meines Bewusstseins nahm ich war, dass Zarek immer heftiger atmete und sein Herz nun raste. Seine Haut wurde von einem feinen Schweißfilm überzogen, doch diese brennenden Schmerzen, der Wärme, die ich mit meiner Magie in ihn sandte, waren erst der Anfang.
Ich legte einen Nebel über seine Erinnerung und zog mich langsam aus seinem Geist zurück, denn ich merkte selbst, wie meine Magie leicht an meinem Verstand krazte. Das erste Anzeichen, aber Zarek war noch nicht geheilt. Ich hielt die Augen weiter geschlossen, doch eine Hand hob ich von seinem Rücken und glitt, nur wenige Millimeter über seiner Haut, damit entlang, um die Magie seine Wirbelsäule auf und ab zu lenken. Zarek's Atmung war zwar noch immer heftig, aber sie begann nun zu zittern und zischend einzuatmen. Viele hätten schon jetzt laut geschrien, oder hätten um Gnade gefleht, doch der Lykaner vor mir, biss die Zähne aufeinander und stellte sich den Schmerzen. Ich fühlte wie nun immer mehr meiner Magie zu der verletzten Stelle in seinem Rückenmark floss und als sie sie erreichten, begann er die ersten leisen Schrei auszustoßen. Ich konnte einen Teil dieser Schmerzen lindern, indem ich sie auf mich selbst übertrug, aber dafür war jetzt noch zu früh, denn lange konnte ich das nicht durchhalten. Erst wenn das Rückenmark fast vollständig geheilt war, wären die Schmerzen am stärksten und dann würde er meine Hilfe brauchen, sie zu überleben. Aber jetzt musste er erst einmal selbst dadurch. Die dunkle Magie in mir, begann leicht zu brodeln und sich unter meiner Haut langzuschlängeln. Überall am Körper, wo ich diese schwarzen Male hatte, begann meine Haut zu brennen, als würden tausende kleine Nadeln auf diese Stellen einstechen. Es würde nicht mehr lange dauern, bis die Male weiß zu glühen begannen und dann müsste es schnell gehen mit Zarek's Heilung. Oder ich lief Gefahr, dass meine Seele verdarb und auch auf Mel jagt machte und unschuldige Lykaner abschlachtete. Ich atmete ruhig weiter und versuchte mich nicht von Zarek's schmerzerfülltem Geschrei aus der Ruhe bringen zu lassen. Doch es waren meinen eigenen Fähigkeiten und die dunkle Magie, die mich an Kraft kosteten. Ich spürte, wie diese zerstörerische Macht, unter meiner Haut, hervorbrechen wollte und wie sie mit ihren Krallen versuchte meine Haut aufzureißen. Das zweite Zeichen. Ich setzte einen Teil meiner Kraft darauf an, die aufkeimende Dunkelheit zu unterdrücken, während ich nun auch die zweite Hand von Zarek's Rücken lösten und sie unisono mit der anderen, über seinen Körper gleiten ließ. Von seinem Kopf, über seinen Rücken bis hin zu seinen Füßen.
Die Magie strömte aus mir heraus und legte sich nun wie ein Kokon um seinen Körper, doch damit wurden auch die Schmerzen schlimmer und unerträglicher für ihn. Doch er musste nur noch ein paar Minuten aushalten, bis ich ihm einen Teil der Schmerzen nehmen würde. Seine Schmerzensschreie waren herzzerreisend und leidvoll. Er wandt sich hin und her, was ich bei dem Rascheln der Bettbezüge erkennen konnte. Er bäumte sich auf und schrie sich die Seele aus dem Leib. Sein Gebrüll steigerte sich immer mehr und wurde ohrenbetäubend und markerschütternd, was mir einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Doch ich musste mich zusammenreißen und konzentrieren, denn die dunkle Magie versuchte immer stärker nach mir zu greifen und meinen Geist unter Kontrolle zu bringen. Ich fühlte mich, als würde ich langsam ertrinken. Mir fiel es immer schwerer zu Atmen und Kraft aufzuwenden. Aber dann spürte ich, dass meine Magie angekommen war und das Rückenmark reproduzierte. Nur jetzt waren Zareks' Schmerzen am unerträglichsten. Er schrie, ununterbrochen qualvoll, wie ein junges Lamm, das gerade bei lebendigem Leibe gehäutet wurde. Ich witterte Blut, doch dann fühlte ich, wie die warme Flüssigkeit aus meiner Nase zu liefen begann. Das dritte Zeichen. Ich bahnte mir mit letzter Kraft einen Weg zurück in seinen Geist, um die Schmerzen etwas zu lindern. Ich ließ zu, dass seine Gefühle auf mich übergingen und zu meinen eigenen worden. Ich versuchte es weiterhin zu kontrollieren, doch eher ich mich versah brachen Zarek's Empfindungen auf mich ein und entrissen mir den Boden unter den Füßen. Meine ausgestreckten Arme begannen zu erzittern und mir wurde schlecht wegen der Schmerzen. Zarek entspannte sich nur minimal, dafür wurde es bei mir jedoch nur schlimmer. Ich unterdrückte die Schreie und kämpfte, ohne wirklich noch Kraft zu haben, gegen die dunkle Magie an. Doch unter ihrem stärker werdenden Einfluss, zerbrach ich beinahe. Ich fühlte wie das Gefühl aus meinen Armen wich und die zerstörerische Macht in mir die Oberhand gewann. Ich öffnete nur ganz leicht meine Augen und starrte erschrocken auf meine Arme. Scheiß bedeckte meine Haut und die Male glühten weiß, doch am schlimmsten war der Anblick, der sich schwarz verfärbenden Hände und Unterarme. Ich begann bereits mich zu verwandeln und konnte nichts dagegen unternehmen. Ich kniff die Augen fest zusammen und hielt gegen die Schmerzen weiter stand, doch ich konnte ihnen nur noch wenige Sekunden Einheit gebieten. Die Schmerzen wurden unerträglich, doch plötzlich schrie Zarek ein letztes Mal fürchterlich auf, sodass die Fensterscheibe zu klirren begann, und sackte auf einmal kraftlos und nach Luft ringend zusammen. Meine Magie zog sich schmerzhaft wieder zurück und als ich die Augen wieder öffnete, glühten die Male an meinen Armen zwar noch immer, aber sie sahen wieder normal aus. Ich hatte mich nicht verwandelt und Zarek war noch immer am Leben.
Und geheilt....
_____________________________________Oh mein Gott 😶
Das Kapitel ist fertig... Wow. Ich hab gerade gefühlt die komplette Zeit die Luft angehalten...😂❤ Ich habe mich einfach nicht mehr getraut zu atmen...Zarek ist endlich geheilt.❤❤❤ Und Kyras' Seele ist nicht verdorbene wurden. Was will man denn gerade noch mehr, nach so einem nervenaufreibenden Kapitel?😎❤
Irgendwie bin ich gerade mit meinen Nerven am Ende... Ihr auch?😯❤
Ich wünsche euch trotzdem eine gute Nacht und morgen Nachmittag geht es dann weiter.❤🌻☀
LG Jessy 🐞🎀
Einfach wow.... Krass... 😂 Ich bin fertig...
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Wolfsblut - Adanyi
Werewolf~ Weißt du, was du bist? Für Melania hat sich alles schlagartig geändert und in eine völlig andere Richtung entwickelt, als erwartet. Doch ein neues Gesicht taucht in der Stadt auf und die mysteriöse Kyra scheint alles andere als normal zu sein, abe...