,,Dein scheiß Ernst?! Es ist doch nicht meine Schuld, dass alles aus dem Ruder gelaufen ist!", schrie ich Bucky an, der mit wütender Miene vor mir stand. Wir standen im Stark Tower und waren alleine, die anderen mussten sich unten bei Bruce verarzten lassen, da eine unserer Missionen etwas problematisch lief. Jetzt warf mir der noch so tolle Barnes vor, dass alles meine Schuld war, obwohl ich viel mehr Arbeit geleistet hatte als er! ,,Natürlich lag es an dir! Hätte Peter dich nicht retten müssen, weil du abgelenkt warst, wäre das alles nie passiert!" Wütend stampfte ich auf den Boden und schrie nun noch lauter: ,,Das hat doch garnichts damit zu tun!" Plötzlich hörte man, wie die Aufzugstür aufging und alle Avengers hineintraten, das hielt mich jedoch nicht davon ab, weiter mit Bucky zu streiten, also ließ ich meinen giftigen Blick nicht von ihm ab. ,,Was ist denn hier los?", hörte ich Peter fragen, dann kamen alle noch ein wenig näher. Tony lachte leise und antwortete amüsiert: ,,Sieht man doch, Miss Ich-Kann-Rote-Feuerbälle-Aus-Meinen-Händen-schießen und der Winter höchstpersönlich streiten sich." Steve verdrehte die Augen und sah mich erwartungsvoll an. ,,Was ist das Problem?" Ich lachte spöttisch auf. ,,Was das Problem ist? ER ist das Problem! Beefy Barnes meint natürlich, wenn ich nicht dagewesen wäre, wäre das alles nie passiert, weil Peter mich doch retten musste!" Ich sah zu Tony, der sich ein Kichern nicht verkneifen konnte: ,,Beefy Barnes!" Clint und Natasha warfen ihn einen bösen Blick zu, woraufhin er sich räusperte und leise war. ,,Ohne Rose hätten wir das doch alles nie geschafft!", meldete sich nun auch Peter zu Wort, der sich verständnislos in der Runde umsah. Immerhin einer, der so dachte wie ich. Bucky stöhnte genervt aus und rief: ,,Wäre sie nicht so unaufmerksam gewesen, hätte sie uns weiter helfen-" Okay, das reichte endgültig. Ohne, dass ich es wirklich merkte, fingen meine Hände an zu kribbeln und aus dem Augenwinkel sah ich kleine, rote Funken, die aus meinen Händen sprühten. ,,Rose... was tust du da?", fragte Bucky leicht verängstigt und ging einen Schritt nach hinten. ,,Hey, lass das. Ich will meinen Tower noch behalten!", mahnte mich Tony, doch ich hörte nicht auf ihn, sondern ließ die Funken weiter und stärker sprühen. Dann richtete ich meine Hände auf Bucky und feuerte den Strahl auf ihn ab, ein lauter Knall erschallte und er wurde nach hinten gegen eine Wand geworfen. Erschrocken lag er auf dem Boden und sah mich mit großen Augen an. Ich drehte mich zu den Anderen, sie sahen mich genauso an. ,,Scheiße...", murmelte ich, rannte in den Aufzug und fuhr ein paar Etagen tiefer. Erschöpft lehnte ich meinen Kopf an der Aufzugstür an und atmete tief aus. So konnte es nicht weiter gehen, ich musste mich doch irgendwie beherrschen können, ich war doch keine zehn Jahre alt! Das leise Plingen des Aufzugs ertönte und die Türen öffneten sich, woraufhin ich hinausstieg und auf mein Zimmer gehen wollte. Ich schlenderte den Flur entlang, doch plötzlich spürte ich eine Hand an meinem Arm, die mich undrehte. Erschrocken sah ich in die besorgten Augen von Peter, der meinen Arm immer noch festhielt. ,,Wieso bist du weggelaufen?" Ich schnaubte lachend auf und antwortete: ,,Damit mich nicht jeder so anguckt, als wäre ich ein Außerirdischer. Verdammt, Bucky hat mich aufgeregt und ich hatte mich nicht unter Kontrolle, was soll ich tun?" Er hörte mir geduldig zu und es dauerte nicht lange, bis er antwortete. ,,Es ist okay, wenn du wütend warst. Du solltest nur wissen, dass selbst Steve gesagt hat, dass er heute echt mies drauf ist und er es wahrscheinlich nicht so meint." Ich sah genervt durch die Gegend. ,,Hmpf, hat ja super geklappt.", schnaubte ich und schüttelte seine Hand ab, dann warf ich dem Lockenkopf den Rücken zu und stolzierte in mein Zimmer. Vielleicht war das nicht gerade nett von mir, vor allem, weil wir uns sehr gut verstanden, aber das war mir in diesem Moment egal. Seufzend stürmte ich in das kleine Bad, welches mit einer Tür von meinem Raum abgegrenzt war und stützte mich mit beiden Händen am Waschbeckerand ab. Erschöpft sah ich in den leicht beschlagenen Spiegel, darin sah ich ein völlig fertiges Mädchen, mit unklaren Gedanken und einen verdammt schlechten Gewissen. Die kleine LED-Lampe über dem Spiegel fing an zu flackern und das Rauschen der Klimaanlage war nicht zu überhören. Ich blickte meinem Spiegelbild weiter in die Augen, vielleicht war ich doch kein guter Avenger? Vielleicht war ich einfach nicht gut genug für die anderen, selbst wenn ich, laut ihnen, gute Arbeit leistete. Plötzlich wurde meine gesamte Haut kreidebleich und ich merkte, wie mein Herz schneller schlug. Sofort war ich gezwungen, schneller zu atmen und wie auf Knopfdruck fing ich an zu schwitzen. Nein, nicht schon wieder, nicht jetzt, nicht hier. Ruckartig ließ ich vom Waschbecken ab und knallte gegen die kühlen Wandfliesen, an denen ich langsam hinunterglitt, bis ich auf dem Boden saß. Ich musste immer schneller atmen und hielt meine zitternde Hand auf meine Brust, die sich unregelmäßig hob und sank, meine Augen weiteten sich von selbst. Der Schweiß lief meine Stirn hinunter, mein Hals schnürte sich regelrecht zu und ich rang schwer nach Luft. ,,Miss Brown, ist alles okay?", hörte ich Jarvis fragen. Ich wollte ihm antworten, ihn sagen alles wäre gut, keiner durfte davon wissen, doch ich konnte nicht reden, ich war viel zu sehr damit beschäftigt, nach Luft zu schnappen. ,,Anscheinend befinden Sie sich in einem Notzustand. Wenn Sie erlauben, Miss. Ich werde Mr. Stark informieren.", hörte ich ihn nach einiger Zeit sagen und meine Augen weiteten sich nur noch mehr, verzweifelt versuchte ich ihn davon abzuhalten, jedoch kam nur ein leises Wimmern von mir. Panisch probierte ich, meinen Atem gleichmäßig zu kriegen und meinen Körper zu beruhigen, jedoch half nichts und es hörte nicht auf. Einige Minuten später, die sich anfühlten wie Stunden, wurde die Tür aufgeknallt, ich sah in die besorgten Augen von Peter und Tony. Wow, dass Tony auch mal Sorgegefühle zeigen konnte, das musste ich mir unbedingt im Kalender eintragen. Peter kniete sich zu mir und fragte hektisch: ,,Rose... Geht es dir gut?" Ich konnte wieder nicht antworten, ich war völlig besessen von meinem Herzschlag, der mir lauter vorkam als ihre Stimmen, die auf mich einredeten. Auf einmal stieß Tony Peter etwas ruckartig weg und murmelte: ,,Warte mal Kleiner, du kannst nichts mit Panikattacken anfangen.", er bückte sich hinunter zu mir, ,,Tief einatmen, Rose." Ich tat was er sagte und füllte meine Lunge mit Luft, so tief es ging. ,,Langsam ausatmen.", sagte er nun weiter und ich befolgte seine Anweisungen. Das taten wir so lange, bis ich mich beruhigt hatte und mein Atem wieder unter Kontrolle war. Tony reichte mir seine Hand, die ich ergriff, dann zog er mich hoch. Fast wäre ich wegen meiner wackeligen Knien wieder umgekippt, doch Peter war schneller und stützte mich vorsichtig. Dankend lächelte ich ihm zu und sah zu Tony, der mit verschränkten Armen vor mir stand. ,,Eine Panikattacke. Deine Erste?", fragte er ernst, doch ich gab ihm keine Antwort, ich senkte einfach nur meinen Blick. Niemand sollte davon erfahren. Tony seufzte und erklärte: ,,Rose, ich musste auch damit kämpfen, ich weiß wie das ist. Also: Deine Erste?" Ich hob meinen Blick und schüttelte langsam den Kopf. ,,Ich hatte schon viele.", antwortete ich mit brüchiger Stimme und merkte, wie Peter mich näher an sich drückte. ,,Dann müssen wir was dagegen unternehmen.", murmelte er, doch bei diesen Worten befreite ich mich aus seinen Armen und quetschte mich zwischen Tony und ihm weg. ,,Das könnt ihr schön vergessen. Ich brauche keine Hilfe." ,,Peter hat Recht. Oder willst du noch mehr Panikattacken bekommen? Irgendwann gehst du davon kaputt, glaub mir.", sprang auch Tony wieder ein, doch ich schüttelte nur mit dem Kopf. Dann öffnete ich die Tür und verschwand aus dem Badezimmer, ohne ihnen nochmal einen Blick zu zuwerfen.
Ein neuer OneShot ;)
Diesmal hab ich mal über Panikattacken geschrieben, weil ich finde, dass man daraus eigentlich ein gutes Kapitel zaubern kann, da es irgendwie nicht so krass gewöhnlich ist.
Ich hab mich im Internet über Anfälle schlau gemacht und dann das auf die Reihe bekommen.Anyways,
Bis zum nächsten Kapitel !
Schlummi
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Peter Parker x Reader | {One Shots}
ActionDu bist genauso verrückt nach Peter Parker, wie ich? Prima, dann bist du hier genau richtig! Tauche ein in die Welt des Superheldens und erlebe zusammen mit ihm die unterschiedlichsten Dinge. Du wirst es nicht bereuen! [Wird überarbeitet]