#41 Wie der Zufall es so wollte

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Gelangweilt saß ich auf einem der schwarzen Ledersofas und beobachtete die anderen Partygäste, die sich im Gegensatz zu mir prächtig amüsierten. Es wurde gelacht, geweint, getanzt und gekotzt.

Eigentlich eine ganz normale Party eben.

Allerdings eine verdammt langweilige Party, zumindest für mich. Ich wunderte mich, warum ich überhaupt eingeladen wurde. Schließlich war ich nicht das typisch populäre Mädchen der High School und hatte Spaß daran, betrunken mit Jungs denen ich nur einmal begegnet war zu turteln.

Aus dem Augenwinkel sah ich Peter Parker, einer meiner Mitschüler. Wir hatten einige Kurse zusammen, jedoch hatten wir nie wirklich miteinander gesprochen.

Bedauerlicherweise, denn eigentlich fand ich ihn unglaublich interessant, denn irgendwie war er ja so ziemlich wie ich:

Unbeliebt, wenig Freunde und dazu auch noch ein unfassbarer Streber.

Umso mehr wurde meine Neugier geweckt, als ich bemerkte wie Peter zusammen mit seinem besten Freund Ned immer mal wieder zu mir hinüber schaute. Natürlich konnte ich wegen des ganzem Lärms der Party absolut nicht verstehen was sie sagten, aber Blicke verrieten manchmal mehr als tausend Worte.

Wie erwartet nickte Peter nach dem Gespräch leicht und stand zögernd von seinem Stuhl auf, um dann schüchtern zu mir zu laufen.

Er lächelte leicht und saß sich vorsichtig neben mich, diese Aktion war so klar wie Kloßbrühe gewesen.

,,H-hey. Ich bin Parker. Ähm- Peter. Also meine Name ist Peter Parker."

Ich musste leicht schmunzeln.

,,Weiß ich doch. Wir haben einige Kurse zusammen.", sagte ich lächelnd und drehte mich ein wenig mehr zu ihm.

,,Oh ähh, klar. Natürlich...", nuschelte er schnell und sah zu Boden.

,,Diese Party ist echt öde. Ich wünschte ich wäre zu Hause geblieben.", erzählte ich ihm um die Stimmung ein wenig aufzulockern, da er doch ziemlich angespannt war.

,,Ich mag Partys auch nicht so gerne. Also ein paar schon. Aber nicht alle.", stimmte er mir nickend zu und fuhr mit den Händen über seine Oberschenkel.

Ich nickte nur, diese Situation war mehr als nur merkwürdig. Es wurde immer peinlicher, je mehr wir uns einfach nur ansahen.

Peter presste seine Lippen aufeinander und schüttelte kurz seinen Kopf, Gott sei Dank tat er irgendwas.

,,I-ich... Also ähm willst du vielleicht mit mir-"

Er wurde durch mein Handyklingeln unterbrochen, ein Wunder dass man es zwischen dem ganzen Lärm überhaupt hören konnte.

Ich warf einen entschuldigenden Blick zu Peter und zog es aus meiner Hosentasche. Dann sah auf den Display.

Stark ruft Sie an.

Schluckend sah ich zu Peter, der mich abwartend ansah.

,,Tut mir Leid, Peter. Ich muss da dringend ran. Bin in ein paar Minuten wieder zurück.", erklärte ich ihm und stand von dem Sofa auf. Schnell quetschte ich mich durch die Menschenmenge auf die Terrasse, sofort umhüllte mich die Kälte der Nacht.

Ich atmete einmal kurz aus und ging dann ran.

,,Mister Stark? Wieso rufen Sie an?"

,,Ich brauche dich. Es ist dringend. Komm sofort zu meinem Tower."

Ich runzelte die Stirn.

,,Um was geht es de-"

,,Nicht fragen, machen. Komm einfach."

Mit diesen Worten legte er auf.

Ich presste meine Lippen aufeinander und fuhr mir durch mein Haar.
Wie sollte ich Peter erklären, dass ich ganz plötzlich weg musste?

Ach, ich würde mir schon etwas überlegen. Das machte ich doch immer. Vielleicht würde Peter mehr als nur verstört von mir sein, aber Pflicht war Pflicht.

Entschlossen verstaute ich mein Handy wieder und schlängelte mich durch die Menge. Plötzlich wurde ich angerempelt.

,,Pass doch auf du betrunkene Bestie...", murmelte ich augenrollend, doch diese Aktion interessierte den unbekannten Jungen wohl eher nicht, er taumelte einfach brabbelnd weiter.

Als ich endlich, nach gefühlt Stunden zurück beim Sofa war, an dem Peter und ich uns gerade noch unterhalten hatten, blieb ich ratlos stehen.

Er war verschwunden, einfach weg. Ich sah mich um, doch ich konnte weder Peter identifizieren, noch irgendjemanden, den ich kannte.

Was sollte es, ich hatte eh zu tun.

-

Ich betrat die 47. Etage des Stark Towers, da wollte mein Boss sich mit mir treffen. Ich hatte keinen Anzug an, immerhin wusste ich noch nicht einmal, worum es überhaupt ging.

,,Mr. Stark? Ich bin da!", schrie ich und sofort tauchte der aufgebrachte Milliardär auf, er schien hektisch, aber dennoch kontrolliert. Und zu meiner Verwunderung war er ziemlich festlich gekleidet.

,,Gut, ich brauche dich. Er müsste jeden Moment kommen."

Verwundert zog ich eine Augenbraue hinauf.

,,Moment... Wer kommt gleich?"

,,Sei einfach anständig. Sag nichts falsches. Benimm dich nicht tollpatschig und lach bitte nicht über seine Augenklappe, er ist nicht Kaptain Hook. Ich weiß wir haben den selben Humor, Mädchen."

Stark hielt kurz inne.

,,Kennst du eigentlich schon Spidey?"

,,Spidey? Ist das irgendein gescheitertes Modell ihrer Anzüge, Mister?"

Tony zuckte mit den Schultern.

,,Weißt du, ich glaube nicht, dass Spider Man das so toll finden würde. Sei nett. Er ist in deinem Alter."

Ah, die Rede war von Spider Man. Ich hatte einige Videos von ihm auf YouTube gesehen, er hatte schon echt etwas drauf.
War nur eine Frage der Zeit gewesen, bis mein Boss ihn involvieren würde.

Auf einmal drehte sich Mr. Stark um und nickte.

,,Ah, hi Peter!"

Stirnrunzelnd folgte ich seinem Blick und am liebsten hätte ich es nicht getan.

Vor mir stand Peter Parker. Der Junge, mit dem ich vor einigen Minuten noch auf einem Sofa inmitten einer Party saß.

Er war mindestens genauso überrascht und geschockt wie ich, ihm fehlten im wahrsten Sinne des Wortes die Sätze.

,,P-Peter? Du bist Spider Man?"

,,Und du bist Tess Drake?"

Zögernd nickte ich.
Tony verstand mittlerweile und deutete abwechselnd mit seinem Finger auf uns.

,,Ihr kennt euch?"

,,Allerdings...", murmelte Peter immer noch abwesend und trat nun einige Schritte nach vorne.

Doch plötzlich klingelte es.

Sofort alarmiert joggte Mr. Stark zum Aufzug, doch bevor er den Gast in Empfang nahm, hob er drohend seinen Zeigefinger in die Luft.

,,Wehe ihr macht was falsches! Ich schwöre euch, dann könnt ihr die Ausbildung zu den Avengers vergessen!"

Geschockt sah ich zu Peter hinauf, der sich mittlerweile neben mich gestellt hatte.

,,Du willst auch zu den Avengers?", fragten wir beide gleichzeitig.

,,Pssssschhhht!", schnauzte uns Tony warnend an.

Peter Parker x Reader | {One Shots}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt