10// Himmlisches Kekstreffen

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Klitschnass stehst du vor Peters Wohnung.

Er ist mal wieder nicht in der Schule erschienen, weswegen dich dein Lehrer darum gebitten hat, ihm die Hausaufgaben vorbeizubringen.

Vorsichtig drückst du auf die verrostete Klingel und Peters Tante öffnet dir die Tür.

Sie trägt eine Schürze, die mit haufenweise Mehl bedeckt ist, vermutlich backt sie gerade, denn der herrliche Duft von warmen Keksen steigt dir in die Nase.

Es riecht fantastisch.

,,Y/n! Schön dich zu sehen!", begrüßt May dich freundlich und wischt ihre Hände an der Schürze ab, um dir danach die Hand zu reichen.

,,Hallo, May. Ich bin nur da, um Peter die Hausaufgaben zu bringen. Physik lässt ihn wohl für die nächste Zeit keine Ruhe."

Ein leises Lachen ihrerseits, dann tritt sie einen Schritt beiseite.

,,Komm doch bitte rein, draußen ist es doch viel zu kalt."

Dankend betrittst du die kleine Wohnung und siehst dich um, überall liegen Bleche mit Keksen.

Schoko- Mandel- Vanille- Kekse.

,,Peter ist in seinem Zimmer, er hatte heute schon wieder Fieber...", murmelt May nachdenklich und stellt sich zurück an den Backofen, um bereits ein neues Blech einzuschieben.

,,Nehmen sie an einem Backwettbewerb teil?", fragst du stutzig und musst ein wenig schmunzeln.

,,Oh, nein, nein. Die sind für das Schulfestival morgen. Magst du einen probieren?", fragt sie fast schon bittend.

,,Danke, aber ich sollte erstmal zu Peter."

Du verschwindest im Flur und hältst Ausschau nach Peters Tür.

Vorsichtig klopst du und betrittst anschließend den Raum.

Peter sitzt auf seinem Bett, die Decke über ihn geschmissen.
Als er dich sieht, fängt er an, stumpf zu lächeln.

,,Hi, Peter. Ich bringe dir die Hausaufgaben.", berichtest du ihm und legst die Blätter auf seinen Schreibtisch.

,,Danke, y/n.", murmelt er geistesabwesend und schaut unter die Decke.

So langsam wirst du stutzig, als du nach einigen Sekunden auch noch ein schmerzverzerrtes Gesicht siehst, wirst du noch verwirrter.

,,Ist alles okay, Peter?"

,,Was meinst du?"

Du deutest auf die Decke.

,,Ach das..."

Er nimmt seinen Arm unter der Decke hervor und eine tiefe, blutende Wunde kommt zum Vorschein.

,,Deswegen bin ich heute nicht zur Schule gekommen.", vollendet er den Satz und presst seine Lippen aufeinander.

,,Peter, w-was zum Teufel hast du gemacht?", fragst du ihn geschockt und reißt deine Augen auf.

,,Ach, ist halb so wild. Es war nur ein kleiner Unfall. Nicht so schlimm, wie es aussieht.", winkt er knapp ab.

Er lügt, eindeutig. Das weißt du.

,,Peter, du bist echt schlecht im Lügen. Also- was ist passiert?"

,,Y/n... Ich kann es dir nicht erzählen. Das muss streng geheim bleiben. Niemand weiß davon!"

,,Ich erzähle es keinem, okay? Du kannst es mir sagen, versprochen.", versicherst du ihm ernst und setzt dich neben ihn auf's Bett, dabei betrachtest du nochmal seine Wunde.

,,Okay, ich vertraue dir. Ich... y/n... Ich bin Spider Man."

Du siehst ihn verblüfft an, das kam jetzt doch ziemlich plötzlich.
Aber irgendwie glaubst du ihm das. Er wirkt so ernst. Es scheint, als ob er wirklich Spider Man ist.

,,Oh mein Gott... wirklich? Bist du deswegen nicht so oft in der Schule?"

Er nickt langsam und blickt zu Boden.

,,Wie ist das mir der Wunde passiert?"

Du deutest erneut auf den tiefen Schnitt an seinem Oberarm.

,,Die Typen an der Bank waren bewaffnet. 'Hab kurz nicht aufgepasst und dann hat es mich erwischt.", murmelt er ruhig und atmet leise aus.

Es herrscht eine kurze Stille, jeder ist gerade in sich vertieft.

,,Peter... du bist Spider Man.", sprichst du deinen Gedanken laut aus und schaust ihm in die Augen.

,,Verrückt, oder? Der größte Loser der Schule ist die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft."

,,Du bist kein Loser, Peter!", protestierst du kopfschüttelnd.

,,Danke, y/n. Ich weiß, dass du das Geheimnis für dich behalten wirst, oder?"

,,Klar, versprochen."

,,Danke, y/n. Wirklich."

Peter Parker x Reader | {One Shots}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt