#38 ,,Peter hat 'ne Freundin?" (1)

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Gelangweilt saß ich an einem der leeren Tische in unserer Schulcaféteria und stocherte lustlos in meinem Nudelsalat herum. Ich wunderte mich immer wieder auf's neue, warum ich jeden Tag dieses Gericht nahm. Dabei mochte ich doch gar keine Salatmayonnaise, schon gar nicht in Kombination mit versalzenen Nudeln und gammligen Tomaten, die mindestens schon eine halbe Ewigkeit in einer der schlecht gekühlten Lagerräume der High School sein müssten.

Doch bevor ich weiter über das köstliche Essen denken konnte, setzte sich Peter gegenüber von mir an den Tisch.
Überrascht blickte ich von meinem Teller auf.

,,Hey, Lina. Ich darf mich doch zu dir setzen, oder?", fragte er stumpf und nahm einen knappen Schluck aus dem zerknitterten Papierbecher, inden er sich einige Minuten zuvor etwas Kranwasser eingeschüttet hatte.

Lächelnd nickte ich.
,,Klar darfst du. Wie jeden Tag, oder Pet?"
Er schmunzelte und kurz darauf landete eine Gabel Kartoffelgratin in seinem Mund, welches nicht gerade appetitlich aussah.
Und die darauffolgende Reaktion von Peter war wohl die Bestätigung, dass es nicht nur scheußlich aussah, sondern auch so schmeckte.

,,Urgh, das ist ja wiederlich. Denken die wirklich Leute essen so etwas freiwillig?", murmelte er und verzog angewiedert sein Gesicht.
Ich zuckte nur mit den Schultern.

,,Keine Ahnung. Sag mal, hast du eigentlich Lust heute mit mir ein bisschen im Park abzuhängen?", fragte ich und ließ klirrend die Gabel am Tellerrand entlang gleiten, ,,Du weißt schon, etwas reden und so. Ich hab noch einiges von meinem einwöchigen Schüleraustausch zu erzählen!"

Gespannt wartete ich auf eine Antwort von ihm, doch ich sah nur, wie seine Miene sich etwas verdunkelte und er kurz seine Augen zusammen kniff.

,,Hör zu, Lina. Ich würde wirklich gerne mit dir... reden. Aber ich muss jemandem Nachhilfe geben.", entschuldigte er sich und warf mir einen undefinierbaren Blick zu.

Autsch, das war ein Schlag ins Gesicht. Enttäuscht ließ ich mich zurück auf den Stuhl fallen.
,,Oh ähm, okay. Dann... viel Spaß, schätze ich.", murmelte ich und zwang mir ein Lächeln auf die Lippen.
Peter nickte schwach und senkte seinen Blick, ihm war die Situation sichtlich unangenehm. Eine drückende Stimmung hatte sich zwischen uns breit gemacht, ich traute mich gar nicht mehr, etwas zu sagen. Es war, als ob jemand von jetzt auf gleich den Hahn mit Motivation zugedreht hätte.

Vorsichtig räusperte ich mich, doch als Peter immer noch nicht von seinem Teller aufsah, sondern einfach nur schweigend das Essen in sich hineinschaufelte, schnappte ich mir meinen Rucksack und stand von meinem Platz auf, ohne auch nur ein einfaches 'Tschau' zu sagen.

Ich hörte nur noch, wie er leise meinen Namen murmelte, doch ich drehte mich nicht wieder zu ihm um, sondern ging einfach weiter in Richtung Ausgang.

In der letzten Zeit war Peter komisch geworden. Er wirkte so abweisend, als ob irgendetwas nicht stimmte. Davor hatten wir uns immer super verstanden, wenn ich ihn vielleicht auch ein bisschen zu super fand.
Aber das war doch jetzt wohl egal, denn wenn er sich weiter so benahm, würde es ihn gar nicht interessieren, da er mir eh nicht zuhören würde.

~~~

,,Ist nett von dir, dass du mich eingeladen hast.", lächelte Alex, einer der beliebtesten Jungs der Schule, während wir gemeinsam durch den schwach beleuchteten Park schlenderten.

Wenn Peter nicht konnte, würde dies mich ganz sicherlich nicht davon abhalten, meinen Spaß zu haben. Sollte er Schülern eben das Denken beibringen.

,,Ja, kein Ding. Weißt du, ich finde dich ziemlich interessant. Und außerdem wollte ich die frische Luft genießen.", gab ich grinsend zurück und trat einen kleinen Stein beiseite, der sich vor meine Füße gestellt hatte.

,,Find ich cool. Ich mag Luft. Ähm, also, ich mag es, an der frischen Luft zu sein!", korrigierte er sich lachend und versteckte seine Hände in der Hosentasche. Ich schmunzelte.

,,Wow. Ich wusste gar nicht, dass Peter Parker 'ne Freundin hat!", murmelte Alex.
Geschockt folgte ich seinem Blick, und tatsächlich:
Peter schlenderte gelassen durch den Park, händchenhaltend mit einem Mädchen aus der Schule.

Ich konnte es nicht glauben.
Er hatte mich angelogen.
Er hatte eine Freundin und konnte mir noch nicht einmal die Wahrheit sagen, sondern als billige Ausrede nehmen, dass er Nachhilfe geben musste?

In dem Moment spürte ich, wie mein Herz in tausende, nein, millionen Teile zersprang.
Es fühlte sich an, als ob er mich soeben betrogen hatte, dabei waren wir nicht einmal zusammen.

,,Hey, alles gut?", fragte mich Alex besorgt und beugte sich leicht zu mir hinunter, da ich ein ziemliches Stück kleiner war als er.
Unsicher nickte ich.
,,Ja, ja klar. Alles gut.", wiederholte ich mich, doch ich wusste ganz genau, dass es das nicht war.

Plötzlich traf Peters Blick meinen. Geschockt weiteten sich seine Augen und sofort befreite er seine Hand aus dem Griff seiner 'Freundin'.

Doch nein, das konnte er vergessen.

Schnell drehte ich mich zu Alex, packte ihn am Kragen, zog ihn zu mir hinunter und küsste ihn.

Als wir uns wieder lösten, schweifte mein Blick wieder zurück zu Peter, der fassnunsgslos stehen geblieben war.

,,Wow. Wofür war der denn?", fragte Alex überrascht und klang zu meiner Erstaunung sogar ziemlich glücklich.

,,Ach, einfach nur, weil du da bist.", lächelte ich zuckersüß und zwinkerte unauffällig Peter zu, der immer noch genauso verzweifelt und verwirrt dastand, wie zuvor.

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Heeeeey!
Ich hoffe sehr, der OneShot hat euch gefallen :)

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~Schlummi

Peter Parker x Reader | {One Shots}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt