Moment, waaaaaas??

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Er hieb nach mir und ich parierte seinen Schlag. Meine Instinkte brannten lichterloh und mein Körper bewegte sich fast wie von selbst. Dieses Gefühl hatte ich oft genug gehabt, um zu wissen, dass ich keine Angst haben musste. Ich musste mich einfach leiten lassen. Allerdings würde ich ihn töten, wenn ich das täte. Also ging ich mit Vorsicht vor. Ich parierte nur, griff nie an. Ich wusste, dass er mehr Kondition hatte, aber ich brachte es nicht übers Herz, ihn anzugreifen.

Bis ich das schmerzerfüllt Stöhnen des Käpt'ns hörte. Ich fasste den Entschluss, dass ich ihn nicht töten würde, aber ihn auf jeden Fall bewusstlos schlagen musste, damit ich mich um meinen Käpt'n kümmern könnte. Ich täuschte eine Finte vor, die er überrascht abwehren wollte, drehte meine Klinge und schwang die Scheide gegen seinen Kopf. Bewusstlos sackte er zusammen.

Ich sah ihn an, wie er dort neben seinem Kameraden lag und wieder kamen mir die Tränen. Du hast ihn nicht umgebracht. Alles gut, nicht weinen, versuchte ich, mich selbst zu überzeugen. Aber der Anblick von dem blutüberströmten Pierce und seinem Kamerad, der loyal und friedlich neben ihm ruhte, brach mir erneut das Herz. Er hat das nicht verdient. Das weiß ich. "Atlas." Ich schreckte hoch. Es war lange her, dass jemand so sanft meinen Namen gesagt hatte. Ehrlich gesagt sogar das erste Mal.

Ich stürzte zum Käpt'n und versuchte krampfhaft, ihre Wunde zuzuhalten. "Atlas." Ich hörte weg und zog mein Hemd aus, um sie zu verbinden, nachdem ich gescheitert war, ein Stück abzureißen. "Atlas." Eine Hand legte sich auf meinen Arm und ich hielt endlich inne. Ich sah sie an und ich konnte ihre Angst spüren, aber sie blieb ruhig. Ich wusste nicht, wie sie das machte. "Komm. Es ist nur mein Arm." Ich starrte sie ungläubig an. "Nur dein Arm? NUR DEIN ARM?! Du kannst nicht einmal stehen!" Der Käpt'n überlegte kurz. "Das liegt aber nicht an der Wunde. Die wäre schon lange geheilt. Hier ist irgendetwas, das unsere Macht blockiert. Wir haben plötzlich so viel Kraft wie ihr Menschen und das sind wir nicht gewohnt. Deshalb sind wir am verlieren." Mit einer ausladenden Geste deutete sie auf das Gemetzel und ich merkte, dass die Piraten tatsächlich in die Enge getrieben wurden. Ich schluckte schwer.

Nein, ich habe gerade eine wichtigere Aufgabe. Ich wollte dem Käpt'n beim Aufstehen helfen, aber sie schubste mich weg. "Die Blockade muss irgendwo auf dem anderen Schiff liegen. Du musst sie entfernen oder zerstören oder am besten beides. Aber zuerst musst du unbedingt herausfinden, was es ist. Die Erfinder denken, dass wir keine Schwächen haben. "Aber zuerst-" "Nein, nichts zuerst", unterbrach sie mich. "Jetzt. Das ist ein Befehl." Wir lieferten uns einen Anstarrwettbewerb, aber diesmal würde ich nicht verlieren. Stattdessen richtete ich mich auf und sagte: "In Ordnung, ich werde dich nicht verarzten. Aber ich werde dich nach unten bringen, damit du sicher bist, okay?" Sie schaute mich unzufrieden an. "Ich bin der Käpt'n, ich verlasse als letztes das Schlachtfeld." "Ich gehe sonst nicht", antwortete ich. Sie biss die Zähne  zusammen. Bitte, bitte, bitte! "Du darfst mich zur Eingangstür zum Unterdeck bringen, da habe ich sowieso die besten Chancen zu überleben. Deal?" Ich schnaubte, aber ich wusste, dass das das meiste an Entgegenkommen war, das ich bekommen würde. Also nickte ich.

Wir bahnten uns einen Weg durch das Blutbad, ab und zu musste ich einen Hieb abwehren, ansonsten waren alle im Eifer des Gefechts und beachteten uns wenig.

Als sie an dem Türrahmen lehnte, sah ich, dass sie plötzlich genervt zur anderen Seite des Schiffes starrte. Ich folgte ihrem Blick und erblickte ihr Schwert, das am Boden lag. Sie wollte sich wieder vom Rahmen abstoßen, aber ich hielt sie fest und löste meine Scheide und mein Schwert aus meinem Gürtel. Ich hielt es ihr hin. Sie sah mich verwirrt an.

"Für das, was ich jetzt tun werde, brauche ich das nicht." Sie nahm es, immer noch perplex. Dann zog ich meine Weste aus. "Atlas?", fragte sie verwirrt. Ich strich mir verlegen durch die Haare und nahm allen Mut zusammen. "Falls das hier nicht gut ausgeht..." Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und presste meine Lippen auf ihre. Sie gab einen überraschten und süßen Laut von sich. Es war, als würden tausend Schmetterlinge, wie von einem Schuss aufgescheucht, durch meinen Bauch flattern und alle Feuerwerke der Welt in meinem Herz explodieren. Da spürte ich ein leichtes Gegengewicht von ihrer Seite. Aber ich wusste, dass ich, wenn ich den Kuss jetzt nicht abbrechen würde, niemals wegkommen würde. Also riss ich mich mit einem bedauernden Quietschen von ihr und sprintete in Richtung Reling.

Es war der perfekte Plan. Ich musste nur genug Menschen anrempeln, um von möglichst vielen bemerkt zu werden. Sie waren hier, um mich zu retten. Sie würden all ihre Aufmerksamkeit auf mich richten und die Piraten vergessen. Ich würde lange genug tauchen können (ich hatte geübt), damit sie dachten, ich würde ertrinken und versuchen, mich zu retten. Und dann würde ich auf der anderen Seite des Schiffes auftauchen und am Seil des Ankers hochklettern. Nun ja. Dachte ich.

Ich sprang mit vollem Tempo über die Reling. Ich hörte Schreie, einer davon stammte vom Käpt'n und einer von meine Magd, die anderen konnte ich nicht erkennen. Ich hielt die Luft an und die Augen zu, als ich aufkam. Mir wurde sie Luft aus den Lungen gepresst, trotzdem versuchte ich, so weit zu schwimmen wie möglich. Irgendwann tauchte ich wieder auf. Das Schiff trieb unmittelbar vor mir. Da schwappte eine Welle über mich und ich schluckte Wasser. Schnell tauchte ich wieder auf und holte tief Luft, aber auch dieser versuch wurde von einer weiteren Welle vereitelt. Nein, nein, nein! Wieder und wieder wurde ich untergetaucht, es gab kein Entrinnen. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Das nenne ich wohl mal Deja-vu. Irgendwann war ich zu weit unten. Wieder kam in mir die Panik auf. Ich sank immer weiter.

Nein, dachte ich. Ich habe gerade die Frau meiner Träume geküsst. Ich werde jetzt nicht sterben. Auf keinen Fall. Ich kämpfte mich wieder an die Oberfläche. Und wieder wurde ich von einer Welle runtergedrückt. Ich schloss die Augen. Fein. Dann werde ich aber die letzten Augeblicke meines Lebens damit verbringen, an sie zu denken. Ich fühlte wieder meine Schmetterlinge und ihre Lippen auf meinen. Ich stellte mir vor, vor lauter Freude einfach zu fliegen. Einfach wegzufliegen, mit dem Gefühl ihrer Lippen auf meinen. Einfach- Moment. Ich atmete! Ich spürte, wie ich aus dem Wasser glitt. Ich triefte vor Nässe, aber ich berührte das Wasser nicht einmal mehr. Endlich öffnete ich meine Augen und stutzte. Niemand war bei mir. Niemand hielt oder hob mich. Das Wasser lag zu meinen Füßen und ich war auf der Höhe der Decks der Schiffe. Ich....ich fliege....?!

Hallo Menschen,
VSBXHDNDMHFMFLFHFBFNYV ICH HAB DAS LATINUM HINTER MIIIIIR. Schauen wir mal, wie es gelaufen ist...Das wars dann auch schon. Ähhh...
Hab euch lieb,
Eure Vidka😁❤

She saved me from the storm | ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt