(Ich hab random irgendeinen See genommen...)
Nachdem ich entlassen wurde, zog Johannes mich zur Seite. "Ich muss dir was sagen. Es ist wichtig." Ich nickte. "Was gibts?" "Also, weißt du noch-" "Atlas!" Ich zuckte zusammen und drehte mich um. Olivia, die gerade aus dem Hauptzelt herausgetreten war, hatte meinen Namen gerufen. Ich verdrehte die Augen und wandte mich wieder an Johannes, dessen Augen allerdings an Olivia hafteten. Ich schnippste vor seinem Gesicht und er zuckte zusammen. "Ja, äh, ja, also-" "Atlas!" Ich gab ein unwilliges Geräusch von mir, holte mir stumm die Erlaubnis zum Gehen von Johannes ein und gesellte mich dann zu Olivia.
"Meine Güte, was denn?" Aber da sah ich die Ernsthaftigkeit in ihrer Mimik und verstummte. Sie sah auch ziemlich blass um die Nasenspitze aus. "Ähm, alles okay bei dir?" Sie nickte. "Wir werden nur alle ziemlich geschwächt. Die Mauern sind aus diesem doofen Material, das uns so schwächt." "Oh. Ja, ups. Hab ich vergessen. Sie rümpfte die Nase. "Das wird ein interessanter Kampf. Nun ja, zurück zum Thema. Dir ist klar, dass wir deinen Vater töten müssen, oder?" Ich erstarrte. Darüber war ich mir zwar im Klaren gewesen, hatte den Gedanken bis jetzt aber verdrängt. "Denn wenn er nicht tot ist, wird die Bevölkerung uns nicht akzeptieren. Und die kann uns trotz allem stürzen." Ich nickte. Das klang alles sehr verständlich, aber bei dem Gedanken sträubte sich alles in mir. Einen Menschen zu töten ist schon schlimm genug und dann ist es auch noch mein Vater? Das klang jetzt egoistisch, aber wenn wir ehrlich waren, berührte uns der Tod eines Verwandten viel mehr als der einer Person, die wir einmal in unserem Leben gesehen hatten. "Ich verstehe", sagte ich trotz den Schuldgefühlen. Jemand legte eine Hand auf meine Schulter. "Wir sind für dich da." Ich sah zum Käpt'n hinter mir auf und brachte gerade so ein Lächeln zustande. Olivia sah dezent genervt aus, sagte aber nichts. "Du weißt, dass du als einzige Nachfahrin dann zur Königin gekrönt wirst, oder?" "Jaja, ich habs ja kapiert." Ich verdrehte die Augen und flüchtete förmlich vor den beiden.
Ich wusste, wo ich hin konnte. Die äußerst seltenen paar Male, an denen ich raus durfte, wurde ich zum See, der sehr nahe am Schloss lag, geführt, um dort zu baden. Und an den Nächten, an denen ich hinausschlich, hatte es mich auch immer hierher verschlagen. Diese Nächte waren meine glücklichsten. Jedes Mal, wenn mich jemand fragte, was meine Lieblingsfarbe war, antwortete ich "die Nacht". Die Farbe, die der Himmel annahm, wenn er kurz davor war, pechschwarz zu werden. Die Farbe, die ich so selten von Angesicht zu Angesicht erleben durfte. Zumindest früher. Natürlich hatte mir meine große Reise auf The blue dragon viel öfter die Möglichkeit gegeben, wofür ich unglaublich dankbar war. Denn den Himmel immer nur durch die verriegelten Fenster im Schloss zu sehen, war einfach nicht dasselbe Gefühl, das man hatte, wenn man vom nackten Nachthimmel angelacht wurde.
Ich setzte mich auf einen Stein am Ufer und sah den kleinen Wellen beim Wandern zu. Die Atmosphäre hier war einfach so friedlich. Ich sonnte mich und genoss einfach die Natur. Der Friede wurde unterbrochen, als ich plötzlich Fußstpfen hörte. Es klang wie mehrere Personen. Ich hörte auch Stimmen, vorwiegend männlich. Schnell rappelte ich mich auf. Ich hatte keine Ahnung, wer das war. Ich muss mich verstecken, schoss es mir durch den Kopf. So leise es ging, rannte ich zum nahegelegensten Busch und verkroch mich dahinter. Ich hielt die Luft an. Da brachen schon die Ersten durchs Dickicht. Sie trugen Kettenhemden, aber das Material war zu stumpf, um Metall zu sein. Ich dachte nicht länger darüber nach und musterte die Gesichter. Die kamen mir auch bekannt vor. Ich wusste allerdings nicht, von welcher Seite sie waren. Innerlich fluchte ich. Aber da entdeckte ich das Wappen des Königs an ihren Rüstungen. Scheiße, dachte ich. "Mann, jedes Mal müssen wir die Patrouille machen, nur, weil wir die Jüngsten sind. Ich hab echt keinen Bock mehr", sagte da ein relativ attraktiver, brünetter Junge. "Boah ja, das nervt voll", antwortete eine Kameradin. Ein Dritter fügte hinzu. "Aber ich freu mich schon auf heute Nacht, da bekommen wir endlich Action." Ich horchte auf. "Ja, da machen wir diese dummen Rebellen platt." "Wie dumm muss man sein, sich direkt und komplett ungeschützt vor seinen Feind zu pflanzen?" "Voll dumm, Alter." Sie scherzten noch ein bisschen weiter, aber ich hörte schon nicht mehr zu. Mein einziger Gedanke war, dass ich die Anderen unbedingt warnen musste. Sobald sie verschwunden und ihr Fußstapfen verklungen waren, sprang ich auf und rannte so schnell es ging zurück zum Lager.
Ohne zu stoppen rannte ich ins Hauptzelt. Dort drinnen waren ein paar Leute, die ich nicht kannte und - Gott sei Dank - Sasoriza. "Ich hab- da- uhh-" Ich japste vergeblich nach Luft, meine Kondition war noch nie die beste gewesen. Die Versammelten sahen mich verwirrt an. Da erhob Sasoriza das Wort. "Atme erst einmal durch, Prinzessin. Ein. Aus. Okay?" Ich hörte ein paar Anwesende kichern, ignorierte sie aber. Sobald ich mich wieder in der Lage zu leben fühlte, erhob ich mit der festesten und bestimmtesten Stimme, die ich aufbringen konnte, das Wort.
Sobald ich ihnen meine Beobachtungen beschrieben hatte, wurde wie wild auf mich eingeredet. Ich konnte nicht eine Frage beantworten, weil sofort eine neue gerufen wurde, als schwieg ich einfach perplex. "RUHE!", schallte es plötzlich direkt hinter mir und ich fuhr zusammen. Der Käpt'n stand hinter mir und legte mir, fast beschützend, die Hände auf die Schultern. Schon das zweite Mal an einem Tag, dachte ich. Sofort verstummten alle. Unter ihren Händen entspannte ich mich ein wenig. "Ihr lasst Atlas jetzt allesamt in Ruhe, damit sie mit Sasoriza und mir reden kann. Ihr bekommt dann natürlich Berichtserstattung und eure Befehle, aber jetzt haltet alle bitte eure...Münder, sonst bekomme ich Kopfschmerzen. Danke." Sie machte eine ausholende Bewegung in Richtung Tür. Widerwillig murmelnd verließen alle das Zelt. Ich zählte sieben Leute. Dass sieben Leute so viel Lärm machen können, dachte ich belustigt. Da ließ der Käpt'n mich los und gesellte sich zu Sasoriza. "Und jetzt erkläre bitte alles noch einmal, mit allen Details, egal, ob es dir unwichtig erscheint oder nicht." Ich verdrehte die Augen. Als wäre ich im Kreuzverhör...
Hallo Menschen,
yeyy, it's been a while, wir gehen langsam, aber sicher dem Ende des Buches zu, wer freut sich auf das Finale? 🙋🏾♀️(Nicht, dass das nächste Kapitel das Finale ist.) Mögt ihr Sasoriza? Just asking...
Ja, see ya suckers,
Eure Vidka😁❤
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She saved me from the storm | ✅
Novela Juvenil'"Für das, was ich jetzt tun werde, brauche ich das nicht." Sie nahm mein Schwert, immer noch perplex. Dann zog ich meine Weste aus. "Atlas?", fragte sie verwirrt. Ich strich mir verlegen durch die Haare und nahm allen Mut zusammen. "Falls das hier...