(Vermutlich werden nur Griechische Mythologie-Menschen das verstehen😅)
Olivia hatte keinen Scherz gemacht. Wir klapperten tatsächlich jede einzelne Insel nach diesem Wunderkind ab. Olivia wurde immer frustrierter, Johannes nervöser und der Käpt'n genervter. Und ich? Ich wurde zunehmend verwirrter, denn an Bord war plötzlich alles sogar noch angespannter als sonst und ich hatte keine Ahnung, wieso. Ich konnte die Blitze, die zwischen Olivia und dem Käpt'n hin und her sprangen förmlich sehen, Brosnan und Tom schlossen mich unabsichtlich aus und Johannes wurde immer in sich gekehrter. Letzterer ging Olivia noch mehr als sonst aus dem Weg, was ich ihm zwar nicht verübeln konnte, mir aber trotzdem verdächtig vorkam. Irgendwann beschloss ich also, mit ihm darüber zu reden.
Zum ersten Mal in meinem ganzen Leben klopfte ich an die Küchentür. Ich brauchte Johannes jetzt, Olivia war nur eine Ausrede, das wusste ich. Er war trotz der Entfremdung noch immer mein bester Freund und ich wusste, dass er tief drinnen immer noch der unschuldige und sanfte Junge war, der mir so ans Herz gewachsen war. Ich wusste, er würde immer für mich da sein, das hatte er gestern wieder bewiesen. Nachdem das "Herein" erklungen war, betrat ich mein altes Zuhause. Ich sah mich um und merkte, dass sich nicht viel verändert hatte. Johannes drehte sich zu mir um. Kurz huschte ein Lächeln über sein Gesicht, dann setzte er wieder sein Pokerface auf. "Hey", sagte ich verlegen. "Hi. Was führt dich her? Eine weitere Käpt'n-Krise? Ich bin nicht dein Heulkissen, nur, damit das klar ist." Ich nickte und hob abwehrend die Hände. "Darum geht es ausnahmsweise mal nicht", sagte ich scherzhaft, aber er lachte nicht. "Was ist denn passiert, Johannes?" "Was meinst du?", antwortete er. "Alles. Wir reden nicht mehr, du siehst mir kaum in die Augen, du gehst mir aus dem Weg und auch allgemein wirst du immer distanzierter. Außerdem hab ich gemerkt, dass du Olivia aus dem Weg gehst und ich will wissen, was es damit auf sich hat." Johannes atmete aus und sagte sarkastisch: "Nun...das sind sehr viele Unterstellungen." Diesmal lachte ich nicht. "Ich bin nicht distanziert." Ich hob dir Augenbrauen und starrte ihn so lange an, bis er den Blick senkte. "Warum denkst du denn, dass ich distanziert bin?" Ich zuckte mit den Schultern. Johannes sah mich unverwandt an. Schließlich hob er doch an: "Du warst die erste Person seit meinen Eltern, der ich vertraut habe. Aus ganzem Herzen. Ich habe dich wie eine Schwester geliebt, habe dich verehrt, selbst, wenn du das nicht gesehen hast. Und dann hast du mich verlassen. Hast du niemals darüber nachgedacht, was das mit mir gemacht hast? Niemals?" Ich sah zu Boden. "Das dachte ich mir. Du bist so ein Egoist. Ich war noch ein Kind. Aber du hast mich gezwungen, erwachsen zu werden. Du bist gegangen, obwohl ich dachte, ich hätte dich für immer an meiner Seite und dann war ich allein. Allein. Kennst du dieses Wort überhaupt, Prinzessin?" Das letzte Wort spuckte er aus wie Ron Weasley Nacktschnecken. (Sorry an alle, die Harry Potter nicht kennen.) "Du warst meine Familie. Und dann warst du weg. Deshalb bin ich distanziert. Ich bin erwachsen geworden." Ich fixierte den Boden, zu ängstlich, um ihm in die Augen zu sehen. Ich hatte ihm seine Kindheit gestohlen. Und es hatte mich einen Scheißdreck interessiert. Ich bin tatsächlich ein Egoist. "Es tut mir leid", hauchte ich, den Tränen nahe. "Es tut mir so, so leid." Johannes schnaubte verächtlich. "Das fällt dir vielleicht früh ein. Jetzt sah ich doch auf. "Aber du musst wissen...du bist auch meine Familie." Er erstarrte. "Und das wirst du auch immer bleiben. Ich hoffe, du weißt das." Seine Augen wurden glasig und er drehte mir den Rücken zu.
Nach einer Weile sagte er: "Und das mit Olivia...ich bin nicht gut darin, Geheimnisse zu bewahren, ob du es glaubst oder nicht." "Ja, weil das bei Olivia so schwer ist", sagte ich verächtlich. "Hey! Sie macht nur ihren Job, okay?" Ich starrte ihn entgeistert an. "Nur ihren Job? Hallelujah, schade, dass mir das nicht früher eingefallen ist, ich war wohl damit beschäftigt, von ihr geküsst zu werden." Er fuhr herum. "Da hat sie einen Fehler gemacht, das tun Menschen gewöhnlich." Ich klatschte mir mit der Hand auf die Stirn. "Na klar. Sie wusste sicher nicht, was sie tat. Warum verteidigst du sie eigentlich?!" Jetzt war er an der Reihe, zu Boden zu sehen. "Das geht dich nichts an." "Von mir aus", erwiderte ich mürrisch.
Ich rauschte aus der Tür und stieß fast mit dem Käpt'n zusammen. Sie tippte sich an ihren Hut und ging an mir vorbei. Kurz bevor die Tür hinter ihr zufiel, hörte ich sie sagen: "Olivia weiß, dass wir etwas verstecken." Ich war drauf und dran gewesen zu gehen, aber jetzt blieb ich wie angewurzelt stehen. Ich lief zurück zur Tür und presste mein Ohr an das Schlüsselloch. "...es ihr sagen!", sagte da Johannes. "...einziger Triumph...haben." Ich hört nur Gesprächsfetzen und fluchte leise. "...wissen...du...was sie suchen...schlecht." Ich runzelte die Stirn. Was sie suchen? Waren vielleicht Olivia und co. mit sie gemeint? Ich hielt den Atem an. Konnte es sein...? Es gab nur einen Weg, das herauszufinden.
"Ist Johannes das Wunderkind?", rief ich, als ich durch die Tür ins Zimmer stürmte. Beide blickten mich verwirrt an. "Wunderkind?" Ach ja, dachte ich, ich bin ja die einzige, die ihn insgeheim so nennt. "Der, der weiß, wer ein Demirobot ist." Die beiden sahen sich an und dann wieder mich. "Hast du uns ausspioniert?" Ich wurde rot. "Was? N-nein! Ich hab nur-" "Lass mich raten", unterbrach Johannes mich, "jetzt gehst du brav zu Olivia und erzählst ihr davon. Du Heuchlerin!" "Hey, Johannes, woah. Ganz ruhig. Das wird sie nicht tun. Nicht wahr?" Zum Schluss klang ihre Stimme leicht bedrohlich. Ich nickte eifrig. "Wartet...also hab ich recht?!" Keiner gab eine Antwort, aber das war Antwort genug. Ich schnaufte aus. "Naja. Wenigstens wissen wir, dass mein Vater ihn nicht vor uns finden wird." Ich versuchte, die Wogen etwas zu glätten, scheiterte aber. "Hör zu. Bevor wir den anderen sagen, dass Johannes das...wie sagst du?...Wunderkind ist, muss ich Olivia klar machen, dass er und meine ganze Crew außer einer Ausnahme lediglich mir zu gehorchen haben. Sie hat kein Recht darauf, ihnen Befehle zu geben. Und wenn ich ihr das nicht klar mache, bevor sie von ihm erfährt, wird sie ihn für sich beanspruchen und Gott weiß, wohin er dann muss und was er tun muss." Ich nickte. "Meine Lippen sind versiegelt." Fürs erste...
Hallo Menschen,
okay, ich wollte nur mal anmerken, dass ihr, falls ihr irgendwelche Ungereimtheiten entdeckt, mir gerne Bescheid sagen könnt, denn ich kann mir auch nicht immer alles merken, ich bin sehr vergesslich (😅), alsooo ja.
Danke im voraus,
Eure Vidka😁❤
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She saved me from the storm | ✅
Teen Fiction'"Für das, was ich jetzt tun werde, brauche ich das nicht." Sie nahm mein Schwert, immer noch perplex. Dann zog ich meine Weste aus. "Atlas?", fragte sie verwirrt. Ich strich mir verlegen durch die Haare und nahm allen Mut zusammen. "Falls das hier...