Eine Sekunde lang war alles still. Diese Stille hieß aber, dass gleich die Hölle auf Erden ausbrechen würde. Ich holte tief Luft. Da fiel der erste Schuss. Von welcher Seite er kam, war unklar und nicht wichtig. Denn es war der Anfang. Jetzt gab es kein Entrinnen mehr. Mit lautem Gebrüll rannten unsere Männer auf die Mauern zu. Ich sah zum Käpt'n. Bereit?, schien ihr Blick zu sagen. Sie sah extrem besorgt aus. Ich lächelte schwach. Dann ging ich leicht in die Knie und stieß mich vom Boden ab.
Während ich in die Luft schoss, zog ich mein Schwert. Mit einer ungeheuren Geschwindigkeit raste ich auf die Schlossmauern zu. In der letzten Sekunde schoss ich weiter nach oben und rammte so ein paar Soldaten, die auf den Mauern standen, um. Ich machte einen Purzelbaum in der Luft und trudelte, mit den Armen wedelnd, auf der anderen Seite der Mauern auf den Boden. Ich landete unsanft auf dem Po, sprang aber sofort wieder auf. Schnell nahm ich die Situation in mir auf. Soldaten, Waffen, Tor, Schloss, Garten. Ich hob das Schwert. Ich hörte ein Knallen und bewegte mich auf einen Instinkt hin weiter nach rechts. Links neben meinem Kopf krachte eine Kugel gegen das harte Gestein. Ich rannte so schnell ich konnte zu der Mitte des Tores, während ich mein Schwert wieder in die Scheide steckte. Es waren mittelalterliche Türen ("Das gehört zu unserem Stil", wie mein Vater zu sagen pflegte), die man in der Mitte öffnen konnte und die extrem schwer und riesengroß waren. Ein Riegel war vorgeschoben, den ich schnell aus der Halterung nahm. Zwei Schüsse knallten. Einer traf mich und ich wurde gegen die Tür geworfen. Meine Rüstung schützte mich zwar, aber der Aufprall der Kugel war trotzdem schmerzhaft. Ich zischte und zog an der linken Tür. Zehn weitere Schüsse fielen, von denen drei trafen. Keiner von ihnen schien sich an mich heran zu trauen. Weil sie Angst hatten oder weil sie uns herein lassen wollten, war die andere Sache. Als die Tür komplett offen war, ächzte ich vor Schmerzen und Anstrengung. Was für ein beschissener Plan, dachte ich. Ich hörte die Stimmen meiner Männer näherkommen. Sie schrien noch immer. Ich war noch immer hinter der Tür und atmete schwer.
Da kam Sasoriza durch das Tor. Daraufhin stürzte der gesamte Widerstand hinterher und riss die zweite Tür auch gleich auf. Als der Käpt'n herein rannte, sah sie sich panisch um und rief meinen Namen. Ich holte einmal tief Luft und kam dann aus meinem "Versteck" hervor. Als sie mich sah, schien sie erleichtert. Ich rannte auf sie zu und nahm ihre Hand. Sie drückte sie kurz und ließ sie dann wieder los. Dan hob sie ihr Schwert und rannte blitzschnell mit einem Brüllen auf den nächsten Soldaten zu. Wir waren definitiv im Vorteil, aber trotzdem fielen auf beiden Seiten gleich viele Männer und Frauen. Also stürzte ich mich auf den nächstbesten Soldat und packte mit an.
Niemand war mir gewachsen und ein gewisses Hochgefühl hatte mich gepackt. Der Soldat, der gerade vor mir stand, handelte viel zu offensiv und vergaß dabei ganz die Verteisigung. Ich wich seinem Schlag aus und er fiel nach vorne. Mühelos durchbohrte ich seine Rippen. Er sackte auf den Boden und landete mit dem Gesicht im Gras. Ich verzog das Gesicht. Wenn er so liegen blieb, würde er ersticken. Ich stieß ihn mit dem Fuß an, sodass er auf dem Rücken lag. Er starrte mich ungläubig an und öffnete den Mund. Da erstarrten seine Gesichtszüge. Er hatte zu viel Blut verloren.
Und dann kippte das Gleichgewicht. Denn plötzlich sah ich, wie Sasoriza, der die ganze Zeit Befehle gebrüllt hatte, auf die Knie sank. Eine Soldatin stand mit einem triumphierenden Grinsen über ihm. Ich wollte mich auf sie stürzen, aber Olivia war schneller. Sie durchbohrte ihr Herz und die Soldatin war sofort tot. Ich rutschte neben Sasoriza auf den Boden. Er sah mich an, die Schmerzen waren ihm ins Gesicht geschrieben. "Jetzt musst du wohl meinen Part übernehmen", hauchte er. Er fügte noch etwas hinzu, was ich aber nicht verstand. Ich beugte mich noch näher zu ihm, sodass mein Ohr an seinem Mund war. Ich hörte ein Röcheln und dann nichts mehr. Ich richtete mich wieder auf und sah, dass er tot war.
Olivia und der Käpt'n standen links und rechts neben mir. "Du hast ihn gehört", sagte Olivia, "jetzt bist du an der Reihe." Ich sah mich um. Mittlerweile fielen genauso viele Demirobots wie Soldaten. Alle waren etwas weiß um die Nase, Toms Mittel verlor langsam seine Wirkung. Ich sah zum Käpt'n hoch, die ermutigend nickte. Ich stand auf. "Nun gut. Käpt'n, du kommst mit mir. Olivia, hol Johannes und kommt nach." Ich schwebte hoch und flog über die Menge hinweg. Der Käpt'n folgte mir auf dem Boden, schnell, aber langsamer als ein Demirobot eigentlich laufen könnte. Als wir am Eingang des Schlosses angekommen waren, hatten Olivia und Johannes und bereits eingeholt.
Johannes nickte mir zu und ich nickte zurück. Der Käpt'n stieß die Tür auf, woraufhin zwei Soldaten durch die Luft flogen. Sie und Olivia gingen vor, ich war in der Mitte und Johannes die Nachhut. Trotz meiner Fähigkeit muss ich anscheindend immer noch beschützt werden, dachte ich bitter. Ich warf einen Blick durch eines der Fenster im Treppengelände und sah, dass Freya mit lauter Stimme Befehle bellte, die unser Heer tatsächlich befolgte. Die Autorität strahlte förmlich aus ihr heraus. Ich lächelte sanft. Wir rannten durch mehrere Flure, Stockwerke und Treppen, während ich die Richtung angab. Leider ging es nur im "Normalo"-Tempo, da ich hier nicht fliegen konnte und nicht so schnell laufen konnte. Wir trafen auf circa zwei Dutzend weitere Soldaten, die wir aber wie Fliegen beiseite wischten. Obwohl ich merkte, dass die anderen bei jedem Schritt schwächer wurden. Ich konnte nicht glauben, dass drei Stunden schon vorbei sein konnten. Es kam mir wie zehn Minuten vor. "Hier links", rief ich. Der Flur zum Thronsaal war vollgestopft mit Wachen. Schulter an Schulter standen sie da und blickten und mit einer Mischung aus Angst, Entschlossenheit und Wut an. Ich zog mein Schwert, aber gleichzeitig legten sowohl Olivia als auch der Käpt'n die Hand auf meinen Arm. Sie selbst zogen ihre Schwerter und rannten auf die Soldaten zu. Den Schüssen wichen sie wie mühelos aus, aber wenn man sie schon oft beim Kämpfen gesehen hatte, wusste man, dass etwas nicht stimmte. Johannes schob sich vor mich. "Ich kann auf mich selbst aufpassen", schnaubte ich. "Ich musste dem Käpt'n schwören, dass ich auf dich aufpasse", sagte er leise. Ich stemmte die Fäuste in meine Hüfte. Ich wollte gerade zu einer Standpauke anheben, da gab Johannes mir wieder die Sicht frei. Alle Soldaten lagen keuchend und stöhnend auf dem Boden. "Wenn ich bitten darf", sagte Johannes mit einem Funkeln in den Augen und hielt mir seine Hand hin. Ich nahm sie wie eine Hofdame und machte einen ironischen Knicks. Da räusperte sich jemand und der Käpt'n hatte die Augenbrauen zusammen gezogen. Ich verdrehte die Augen und ließ mich trotzdem von ihm zu den verriegelten Türen führen. Der Blick des Käpt'ns folgte uns misstrauisch, aber sie schien zu entscheiden, dass jetzt nicht die richtige Zeit dafür war. Also ging die vor uns und warf sich gegen das massive Holz, das sofort nachgab. Die Türen schwangen auf. Und dann betraten wir den Thronsaal. Vielleicht zum letzten Mal...
Hallo Menschen,
long time no see, I'm sorryyy, ich bin grottig im Enden Schreiben. (Also das ist noch nicht das Ende lol) Irgendwie weiß jetzt das ganze Lehrerzimmer, dass ich trans bin...was an sich ja nicht schlecht ist, aber irgendwie gruselig. Ich werd mich auch bald vor meiner Klasse outen. Yey, unnötige Informationen mit Skyyy...
Okay, egal.
Wünscht mir Glück,
Euer Vidka😁❤
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She saved me from the storm | ✅
Ficção Adolescente'"Für das, was ich jetzt tun werde, brauche ich das nicht." Sie nahm mein Schwert, immer noch perplex. Dann zog ich meine Weste aus. "Atlas?", fragte sie verwirrt. Ich strich mir verlegen durch die Haare und nahm allen Mut zusammen. "Falls das hier...