Die Hormone werden dich holen

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Brosnan sah jetzt aus wie eine Frau. Dank irgendwelcher Hormone hatte sie sich in innerhalb von einem Tag "verwandelt". Sie hatte auch beschlossen, dass sie Freya genannt werden wollte. Die Soldaten sahen etwas befremdet aus und auch Olivia schien verwirrt, aber wir anderen begrüßten sie mit offenen Armen. Sie war eine wunderschöne Frau, das musste man ihr lassen. Muskulöser als alle anderen, aber dennoch attraktiv. Und wie durch Magie waren ihre Haare bereits lang. Sie strahlte förmlich vor Freude. Olivia hatte ihr ein Kleid geliehen und damit lief sie eine Zeit lang glücklich durch die Zelte. Ich hatte sie noch nie so aufrichtig lachen sehen. Mein Herz zersprang förmlich vor Freude für sie.

Es schien, als könnte sich Tom am besten von seinem "Problem" ablenken, indem er in seinem provisorischen Labor Sachen tat, von denen ich, Zitat, "keine Ahnung hatte". Toms Stimme hatte sich bereits verändert, sie war hohler geworden. Aber niemand von uns hatte ein Problem damit, wir konnten ihn noch gut genug verstehen. Freya hatte mir erzählt, dass sie und Tom zusammen Zeichensprache lernen wollten. Ich lächelte und sagte ihr, dass ich das ganz toll von ihr fand. Aber im Inneren klang nur ein Gedanke voherrschend in meinem Gehirn nach: "Bitte sterbt nicht, bitte sterbt nicht, bitte..."

Um mich von diesen düsteren Gedanken zu befreien, ging ich zurück in mein Zelt und polierte mein Schwert. Es war nach den vielen Kämpfen schon etwas demoliert, aber genauso wunderschön und gefährlich. Ich schärfte es vorsichtig, als der Käpt'n hereinschneite. "Hey", sagte sie und setzte sich auf ihr Bett. "Selber hey", antworte ich, konzentrierte mich dann aber wieder auf meine Arbeit. "Bist du nervös?", fragte sie nach einer Weile. Ich sah auf. Sie saß unverändert da. "Hast du mich gerade die ganze Zeit beobachtet?", fragte ich zurück. "Ich hab zuerst gefragt", antwortete sie, während ihr rechter Mundwinkel in die Höhe schoss. "Und ich als Zweite." Da fing der Käpt'n entgültig an zu grinsen. "Naja, dann antworte du halt als Erste und ich als Zweite?" Ich zog die Stirn zusammen. "Eher anders herum." Der Käpt'n seufzte und lehnte sich zurück. "Ja. Ja, hab ich. Du bist halt hübsch anzusehen." Sie zwinkerte. Ich merkte, wie meine Wangen sich erhitzten. "S-seit wann denn so flirt-lustig?", konterte ich, hatte den Schlagabtausch aufgrund meines Stotterers aber jetzt schon verloren. Wissend funkelten die Augen des Käpt'ns. Aber sie ging Gott sei Dank nicht weiter darauf oder auf meine Frage ein. "Jetzt du." Ich überlegte. "Nervös weshalb?" Sie zuckte die Schultern. "Nun ja, ich würde sagen, das ist die entscheidende Schlacht. Wenn wir die verlieren, ist auch der Krieg verloren." Ich nickte. "Stimmt. Aber ich glaube nicht, dass ich nervös bin. Ich habe eher Angst. Nicht einmal so sehr davor, selbst zu sterben. Eher davor, dass ich irgendjemanden von euch sterben sehen muss. So etwas wie bei Tom möchte ich definitiv nicht noch einmal erleben. Auch wenn er Gott sei Dank überlebt hat." Der Käpt'n nickte verstehend. "Aber dir ist doch hoffentlich klar, dass der Tod bei dieser Schlacht unvermeindlich ist. Die Chance, dass alle, die du liebst, überleben, ist verschwindend gering." Ich reckte die Brust heraus. "Ich werde schon dafür sorgen." Der Käpt'n lachte leise. "Natürlich wirst du das." Ich stand auf und setzte mich neben sie. Ich ließ mich ein bisschen gegen sie sinken und sie legte einen Arm um mich. "Und ich werde dir dabei helfen", sagte sie leise und küsste mich auf den Scheitel. Ich wurde leicht rot, was der Käpt'n aber glücklicherweise nicht sehen konnte. Und ganz, ganz kurz fühlte ich mich in dieser verrückten Welt, in diesem wahnsinnigen Krieg, in diesem stickigen Zelt einfach nur wie ich selbst. Für einen kurzen Moment hatte ich Frieden.

"Männer!", rief da von draußen Sasoriza. Der Käpt'n wollte schon aufstehen, aber ich hielt sie zurück. "Er hat Männer gesagt. Ich fühle mich nicht angesprochen." Ich konnte förmlich spüren, wie sie die Augen verdrehte. Trotz meines Gewichtes auf ihrem richtete sie sich mühelos auf. Ich stöhnte beleidigt und ließ mich wieder aufs Bett plumsen. Der Käpt'n drehte sich um, packte mich an den Hüften und warf mich über ihre Schultern. "HEY!", rief ich protestierend, als sie mich so aus dem Zelt schleppte. Ich hämmerte auf ihren Rücken ein. Allerdings bekam ich einen guten Ausblick auf ihren Allerwertesten, weshalb ich mich nicht wirklich beschweren konnte.

Plötzlich setzte sie mich ab und ich brauchte ein paar Sekunde, bis ich mein Gleichgewicht wiedergefunden hatte. Als ich mich umdrehte wurde mir klar, dass wir von dem gesamten Lager angestarrt wurden. Ich öffnete und schloss meinen Mund, unschlüssig, ob ich etwas sagen sollte. Tom grinste uns beide an und auch Johannes setzte seinen perversen Blick auf. Ich wurde rot und wünschte mir, ich könnte im Boden versinken. "Worum gehts?", fragte der Käpt'n lässig und befreite mich somit aus meiner unangenehmen Position. Sasoriza räusperte sich schließlich und antwortete: "Wir haben beschlossen, dass wir nicht länger auf Verstärkung warten können. Ich habe Bros- ich meine Freya darum gebeten, dass sie mir jedes einzelne Stockwerk des Schlosses im Detail beschriebt. Das hat sie zuverlässig getan und wir haben bereits einen Plan erstellt." Unsere Blicke trafen sich. Unterschwellig merkte ich deutlich sein Misstrauen mir gegenüber, was er dadurch geäußert hatte, dass er nicht mich, sondern Freya nach der Beschreibung gefragt hatte. Ich verstand ihn nicht. Ich hab sie doch vor dem Anschlag gewarnt! Ich schnaubte leise. Der Käpt'n musste mein Missfallen bemerken, denn sie legte, wenn auch verwirrt aufgrund meines plötzlichen Unbehagens, einen Arm um mich. Ich sah zu ihr auf und sie zwinkerte mir aufmunternd zu. "Okay", hob der Anführer der Rebellen an, "hier ist der Plan..." Ein langer Prozess voller Fragen und Erklärungen begann, dem ich zwar aufmerksam folgte, der mich aber irgendwann unglaublich langweilte. Ich hatte mich an den Käpt'n gelehnt, weil meine Füße schmerzten, zog mich dann aber aus ihren Armen, was sie kaum mitzubekommen schien und ging in die hinteren Zelte zu Tom, der sich zurückgezogen hatte, weil er sowieso nichts verstand. Ich hatte den Plan grob verstanden, also machte ich mir keine Sorgen. "Alles gut?", fragte ich, als ich mich neben Tom gesetzt hatte. Ich sprach mit überzogenen Mundbewegungen und sehr langsam, sodass er es verstand. Er machte eine vage Geste und wandte sich wieder seiner Arbeit zu. Er war völlig in seinem Element. Ich mochte es, Leuten bei etwas zuzusehen, was sie oft und aus Leidenschaft machten. Dann fielen nämlich sämtliche Masken von ihren Augen und sie waren ganz sie selbst. Nach einer halben Ewigkeit reichte Tom mir ein volles Reagenzglas. "Wegschütten", befahl er mir. Und so arbeiteten wir Seite an Seite an seinem Projekt, das ich tatsächlich nicht verstand. Ein Moment Ruhe...

Hallo Menschen,
sorryyyy für die lange Warterei. Ich hatte...Probleme, aber jetzt gehts wieder. Jo, das wars auch schon.
Baum,
Eure Vidka😁❤

She saved me from the storm | ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt