„Ich hab heute das Auto!", schrie ich durch den Flur und schnappte mir den Schlüssel von der Schuhkommode.
„Aber ich brauch es aber auch. Ich wollte zur Chloe fahren...", hörte ich die gedämpfte Stimme meines Bruders aus dem Wohnzimmer.
Ich verdrehte die Augen und wischte mit einer der losen Strähnen aus meinem Gesicht. „Tja, heute bin dran!"
Mit dem Satz schlug ich hinter mir die Haustüre zu und ließ meinen wütenden Bruder hinter mir.
Er hatte sowieso letztens schon das Auto und darum war es nur fair, wenn ich es diesmal benützen würde.
Außerdem konnte ich Logan nicht wie letztens darum bitten, dass er mich wohin führt. Vor allem nicht seit wir uns letzte Woche getrennt hatten.
Ganz richtig. Wir waren kein Paar mehr.
Einerseits hatte ich mich darüber riesig gefreut, endlich nicht mehr mit diesem Idiot abzuhängen und endlich nicht mehr dauernd lügen zu müssen.
Andererseits war es nun extrem komisch. Sowohl die Beziehung zwischen uns beiden, aber auch die dauernd Blicke von meinen Freunden, wenn wir alle gemeinsam zusammen saßen.
Aber trotzdem war es fast wieder wie früher.
Besser gesagt: Es war alles wieder wie früher.
Logan war nur mehr der beste Freund von meinem Bruder. Wir hassten uns wieder und sprachen fast kein Wort miteinander.
So war es auch viel besser.
Auch, wenn ich ihn irgendwie vermisste... diese verdammt guten Küsse... und diese Nacht am Meer...
Ogott, ich muss aufhören, an Logan zu denken.
Ich hab ein anderes Ziel. Das Ziel Alex zurück zubekommen und kein anderes.
Und genau darum saß ich jetzt auch gerade im Auto. Denn ich war auf den Weg zu Alex...
Er hatte mich nachdem wir ja davon gesprochen hatten, wirklich gefragt, ob wir uns mal wieder treffen wollten und ich hatte zugesagt. Immerhin war ich ja nun in keiner Beziehung mehr.
Wir hatten uns übrigens schon öfter getroffen und irgendwie hatte ich so eine Ahnung, dass ich schon bald mein Ziel erreichen würde.
„Einmal Himbeere und Schokolade für dich", meinte Alex grinsend und reichte mir eine der 2 Eistüten in seiner Hand.
„Dankeschön", lächelte ich leicht.
Wir marschierte mit dem Eis in der Hand durch die Stadt. Ohne Plan einfach nur gerade aus.
So wie wir es in den letzten Tagen oft getan hatten.
„Alsooo, zwischen Logan und dir ist es nun wirklich aus?", wollte er auf ein Mal von mir wissen.
Überrascht blickte ich zu ihm auf.
„Jap. Es ist aus.", bestätigte ich. „Es war sowieso nur ein Fehler."
Jedes Mal, wenn ich diesen Satz aussprach, hoffte ich innerlich, dass ich es irgendwann auch selbst glaubte...
Alex nickte zustimmend und ich konnte in seinem Blick etwas erkennen. Nämlich Freude.
Konnte das wirklich sein?!
„So wie mit Paris", unterbrach er meine Gedanken. „Sie war auch ein Fehler, den ich nie hätte zulassen dürfen. Wenn sie nicht gewesen wäre, wären wir noch immer zusammen, Em."
Schon wieder überrascht über seine Worte, blickte ich zu ihm.
„Ich weiß, Alex", erwiderte ich langsam ohne den Augenkontakt zu unterbrechen.
Er lächelte mich an. „Aber es könnte wieder so sein, das weißt du oder?"
Ich nickte leicht.
Langsam kam sein Gesicht meinem näher und automatisch berührten sich unsere Lippen.
Dieser Kuss war lange und gleichzeitig sanft.
Niemand von uns wusste, wie weit er gehen konnte...
Als wir uns wieder von einander lösten, grinsten er mich wieder an. Aber diesmal extrem glücklich.
Da sowohl ich als auch er nichts sagte, standen anfangs nur herum.
Erst als er meine Hand in seine nahm und wir weiter gingen, fragte ich ihn etwas.
Eine Frage, die mir seit ein paar Minuten im Kopf herum schwirrten.
„Alex, was ist jetzt mit uns?"
„Ich würde sagen, alles ist wieder wie früher."
„Alles ist wieder wie früher", wiederholte ich leise zu mir selbst.
Das hatte ich mir schon so lange gewünscht...
Und jetzt... ich konnte es nicht fassen, es war wirklich so weit.
Trotzdem war irgendetwas anders. Eine Frage ließ mich nämlich den ganzen restlichen Tag nicht los.
Wieso, war ich nicht so überglücklich wie ich es mir immer vorgestellt hatte?
•••
Ich mag dieses Kapitel nicht -.-
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Pretending Love
Teen FictionLogan und Emma. Eine Party. Eine Fake-Beziehung. Alles ist vorgetäuscht. Alle Gefühle sind nicht wahr. Aber was passiert, wenn sich das ändert? Sicherlich nichts schlimmes, oder? Schließlich ist es doch nur ein Spiel. Ein Spiel voller Lügen. *I...