Pretending Love

• ZWÖLF •

„Em, ich will auch noch ins Badezimmer.Wann bist du endlich fertig?", beschwerte sich mein Bruder und klopfte mehrmals an der Türe.

„Gleich!", schrie ich zurück und tuschte mir meine Wimpern.

„Das hast du die letzten 8 Male auch gesagt!"

„Wenn du mich nicht dauernd stören würdest, wäre ich auch schon längst fertig", erwiderte ich nur darauf und kontrollierte nochmal mein Make up im Spiegel.

„Boah, Em! Komm raus! Ich muss noch duschen und wir müssen schon in 20 Minuten am Bahnhof sein", warf Tyler mir vor. „Das gehts sich sonst alles nicht aus."

Ich drückte die Türklinke runter und riss die Tür auf. „Wenn ich du wäre, würde mich beeilen. Sonst verpasst du noch den Zug", grinste ich hinterhältig und machte einen Schritt hinaus.

Wütend funkelte er mich an. „Du kleines Biest!", zischte er noch, bevor er ins Badezimmer huschte.

Lachend rollte ich mit den Augen.

Geschwisterliebe ist doch was schönes, nicht wahr?

Nachdem ich noch schnell eine Tasche aus meinem Zimmer geholt hatte, lief ich die Treppen nach unten.

„Guten Morgen, Schätzchen!", trällerte meine Mutter, die in der Küche stand und eine Zeitung durchblätterte.

„Morgen", lächelte ich und steuerte direkt auf den Toaster zu.

Während ich also auf darauf wartete, dass der Toast fertig wird, checkte ich mein Handy.

5 Nachrichten von Logan:

Heute.
Heute.
Heute.
Ich beginne damit, wenn der richtige Zeitpunkt kommt, verstanden? Und du spielst mit!
Sei gespannt ;)

Na toll! Sofort verging meine gute Laune. Ich hatte keine Ahnung, ob das heute klappen würde, vor allem wenn wir...

„Em, ich fahr jetzt!", hörte ich die Stimme meines Bruders aus dem Wohnzimmer. „Kommst du? Ich warte nämlich nicht auf dich."

Ich schnaubte. „Aber mein Toast ist noch nicht fertig!"

„Wenn ich nichts wegen dir frühstücken kann, dann wirst du auch sicher nichts essen. Also komm jetzt", antwortete er noch, bevor die Tür ins Schloss fiel.

Sein verdammter Ernst?! Fassungslos beobachtete ich aus dem Fenster, wie er ins Auto stieg und den Motor startete.

„Wenn ich ein eigenes Auto hätte, dann müsste ich mich nicht immer hetzen. Aber nein, ihr meintet, dass ein gemeinsames reicht", beschwerte ich mich bei meiner Mutter und verließ die Küche.

So schnell es ging, rannte ich aus dem Haus zum Fahrzeug. Genau als ich Autotür öffnete und einstieg, fuhr Tyler auch schon los.

„Du weißt, dass ich jünger bin und deshalb mehr essen brauche", warf ich ihm vor.

„20 Minuten jünger. Das ist fast nichts", er schüttelte lachend den Kopf.

Ohne darauf etwas zu erwidern, lehnte ich mich seufzend  gegen die Fensterscheibe, um die vorbeiziehenden Häuser zu beobachten.

Hätte ich nur vorher gewusst, was heute noch alles passieren würde, wäre ich lieber zu Hause geblieben.

•••

Bin mit dem Kapitel nicht zufrieden, aber hier ist es trotzdem!❤️