• ZEHN •

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„Ihr beiden. Sofort zum Direktor!", befahl uns die Lehrerin und zeigte mit dem Finger in den Flur.

Wütend funkelte ich Logan an. „Das ist alles deine Schuld!", zischte ich als wir beide den Klassenraum verließen.

„Ach bitte... du hast die Hälfte zerstört!"

„Stimmt gar nicht", erwiderte ich stur.

Obwohl eigentlich schon... aber alles hatte vor 15 Minuten angefangen, als Logan unbedingt mit mir reden wollte. Also war es seine Schuld!

„Also was willst du?", fragte ich nachdem Harper weg gegangen war.

„Komm...", er griff nach meinem Handgelenk.

Verwirrt starrte ich auf seine Hand.

„Wir gehen in einen Raum, damit uns niemand belauschen kann", erklärte er mir und zog mich ins nächste Klassenzimmer hinein.

„Schau nicht so angewidert. Das steht dir nicht", befahl er grinsend während er die Tür schloss.

„Du hast mir gar nichts zu sagen. Und sorry, aber meine Laune vergeht sofort, wenn ich in dein Gesicht schaue..."

„Geht mir genauso bei deinem!", lachte er.

„Ach halt doch die Klappe!", keifte ich und setzte mich genervt auf den nächsten Tisch.
„Was wolltest du jetzt?"

„Hast du dich entschieden?" Er schaute mich fragend an und verschränkte seine Arme vor der Brust.

Ich wusste sofort, was er meint.

Wenn ich jetzt ja sagen würde, gab es kein zurück.

Aber ich hatte mich doch schon längst entschieden... sonst hätte ich ja auch nicht Bella angelogen.

Ich nickte. „Ja, ich bin dabei!"

„Gut, dann müssen wir einiges klären... Wir sollten bald anfangen, sonst wundert sich Alex, wieso wir nichts gemeinsam machen und kauft uns das nicht ab."

„Ich weiß", murmelte ich und schaute auf meine Schuhe.

„Und wenn wir das wirklich durchziehen, dann müssen wir alle unsere Freunde anlügen... das weißt du auch, Em?"

„Ja", brachte ich nach einer Weile raus.

Es würde so verdammt schwer werden...

„Also, wann beginnen wir?"

„Noch nicht heute."

„Morgen? Wir sollten echt bald starten!"

„Dann morgen!"

Bei dieser Vorstellung würde mir jetzt schon übel. So zu tun als wäre ich in ihn verliebt...

„Em, es ist deine Entscheidung? Ich will dich zu nichts drängen?", frage er mich vorsichtig und kam immer näher.

„Wie oft noch, Logan. Ich mach's!", erwiderte ich trotzig.

„Dann bist du ab morgen meine Freundin. Ich freu mich, kleine Em!", grinste er.

Hattet er das gerade wirklich gesagt?

Ich schnaubte. „Nenn mich nie wieder kleine Em, du weißt ganz genau wie ich diesen Kosenamen hasse!", wütend funkelte ich ihn an und zeigte mit meinem Zeigefinger anklagend auf seine Brust. „Hast du verstanden, Logan!"

„Eigentlich liebst du es doch ... so wie damals als wir Kinder waren!", lachte er.

„Nein, tu ich nicht."

Schon früher fand ich diesen Namen nicht toll!

„Doch", meinte er schon wieder.

„Du nervst, Logan!"

Mit diesem Satz wollte ich nun den Raum verlassen, weil ich echt keine Lust hatte mich mit diesem Idioten weiter zu unterhalten... als auf einmal etwas geschah.

Irgendwie hatte ich es geschafft, dass ich, als ich mich umdrehte, mit der Hand eine ganze Reihe von Reagenzgläser, die am nächsten Tisch standen, umgeschmissen hatte.

„Scheiße", hauchte ich und guckte auf den Boden. Die zerbrochenen Glasscherben lagen überall und die Flüssigkeiten, die vorhin noch in den Reagenzgläser gewesen sind, waren nun auch unter unseren Füßen.

Ich hockte mich nieder und wollte gerade die ganzen Glasscherben aufheben, da warnte mich Logan: „Greif das nicht an! Vielleicht sind das irgendwelche Substanzen, die ätzend sind."

„Und was soll ich dann machen? Irgendjemand muss das ja auf heben", beschwerte ich mich.

„Aber mit Handschuhen", schlug er vor.

„Und woher soll ich die bitte nehmen?"

„Weiß ich doch nicht!", sagte er schulterzuckend und grinste auf mich hinab.

„Dein Scheiß-Grinsen geht mir auf die NERVEN!", murrte ich sobald ich wieder stand.

„Ach, das stimmt doch gar nicht. Du lügst, in echt findest du es mega sexy..." Während er das sagte, kam er immer näher und wollte mich in den Arm nehmen.

Tja, falsch gedacht! Ich würde sicherlich nicht zulassen, dass mich dieser Idiot berührte.

Also schubste ich ihn zurück und er stolperte nach hinten. Direkt auf eine braune Schachtel, die am Boden lag, zu. Und schon passierte es...

Der ganze Inhalt wurde hinaus gekippt. Es hörte sich ziemlich nach Glas an! Ich zuckte zusammen.

„Du hat sie ja nicht mehr alle!", schrie er und warf mir einen wütenden Blick zu.

Ich wollte gerade etwas darauf erwidern, doch da wurde plötzlich die Tür aufgerissen.

„Oh. Mein. Gott", stammelte die Lehrerin. „Die ganzen neuen Bechergläser und die Experimente..."

Tja und den Rest kanntet ihr ja!

•••

Ich hab's erst jetzt geschafft ein Kapitel zu schreiben... tut mir leid das es nicht früher gekommen ist, aber ich war gestern und heute den ganzen Tag unterwegs... hoffe es gefällt euch tdm❤️

Pretending Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt