• SIEBENUNDDREIßIG •

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„Hier", meinte Bella und schob mir einer der Blumenvasen zu, die als Tischdeko dienten.

Seit 2 Stunden waren wir wieder in diesem Studio, wo wir die Ball-Planung fortsetzten.

Wie schon den ganzen Vormittag, nahm ich dieses Gestell in die Hand, machte ein Strich für die Anzahl auf dem Papier vor mir und legte dann diese Vase in die Holzkiste, welche auf den neben mir Boden lag.

Ich verdrehte die Augen.

Paris hatte mich nämlich nur für das Zählen der Tischdekoration eingeteilt, denn etwas schwierigeres wollte sie mir nicht zutrauen...

„Em, die nächsten zwei", unterbrach Bella meine Gedanken und stellte die Vasen vor mir ab.

Ich seufzte und machte meine Arbeit. Ein Strich und ab in die Kiste.

Gelangweilt stütze ich mich auf den Tisch ab und schaute in die Richtung zu Alex, der mir schon wieder zulächelte.

Das tat er übrigens schon die ganze Zeit und anscheinend war das nicht nur mir aufgefallen.

„Was läuft da zwischen Alex und dir?", wollte meine Freundin wissen und musterte mich kritisch, während sie sich schon wieder eine neue Vase mit Blumen und Grünzeug befühlte.

„Gar nichts", schüttelte ich den Kopf.

„Und warum starrt ihr euch dann die ganze Zeit an?"

„Tun wir gar nicht", log ich und verschränkte die Arme.

„Ach, du hast recht. Ich bilde mir also nur ein, dass er dir dauernd zulächelt", grinste sie. „Außerdem schreibt ihr ja gar nicht, da muss mir wohl Harper etwas falsches erzählt haben."

Erschrocken blickte ich zu ihr. „Sie hat es dir nicht wirklich gesagt, oder?"

„Doch", bestätigte Bella. „Was sagt eigentlich Logan dazu, dass dein Exfreund dir schreibt?"

„Er weiß es nicht", antworte ich kurz.

Das stimmte sogar. Ich hatte noch keine Zeit gehabt, mich mit Logan über das Ganze zu unterhalten...

Außerdem versuchte ich Logan aus dem Weg zu gehen, um erst gar nicht mit diesem Gespräch zu beginnen.

„Kannst du kurz meine Aufgabe übernehmen?", bat ich Bella und verschwand ohne auf eine Antwort abzuwarten.

So konnte ich nämlich dem Gespräch mit Bella entfliehen und gleichzeitig noch etwas anderes erledigen.

Ich steuerte auf eine Person zu und blieb gegenüber von ihr stehen. Nur ein Tisch trennte uns.

„Dürfte ich die Schere? Wir brauchen drüben noch eine mehr", fragte ich und deutete auf eine, die vor ihm auf der Arbeitsfläche lag.

„Klar."

„Danke", lächelte ich leicht und nahm diese in die Hand. „Ach, übrigens. Es wäre besser, wenn wir uns nicht so oft zulächeln, Alex. Die anderen haben nämlich schon etwas bemerkt und ich möchte echt nicht wieder der Schultratsch Nummer 1 sein."

„Klar", wiederholte er wie vorhin. „Vielleicht sollten wir uns dann mal außerhalb der Schule treffen. Wo uns niemand beobachten kann."

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