„Du hast getrunken!", stellte Logan fest als ich neben ihm im Auto Platz nahm.
„Es ist auch schön dich zu sehen", meinte ich stattdessen grinsend und streckte meine Arme aus, um ihn zu umarmen.
Eine ganz schlechte Idee! Mal wieder...
Doch zu diesem Punkt merkte ich das selber noch nicht...
Ich versuchte darum mich weiter nach vorzubeugen, doch irgendwie funktionierte das nicht... da war nämlich so ein blöder Gurt, der mich nicht weiter ließ...
Zu diesem Zeitpunkt war mir leider nicht eingefallen, dass ich diesen wieder öffnen konnte.
Darum ließ ich mich wieder zurück in den Sitz fallen und seufzte beleidigt.
„Du hast eindeutig zu viel getrunken", hörte ich plötzlich Logan, der mich auslachte.
„Idiot!", zischte ich bevor ich mich mit verschränkten Armen vor der Brust weg von ihm drehte und darauf hoffte, dass er endlich losfahren würde.
Am Anfang der Fahrt, lehnte ich mich gegen die Fensterscheibe und zählte die vorbeifahrenden Autos in meinen Gedanken.
3... 4... 5...
Einerseits hoffte ich damit, mich von allem abzulenken, anderseits aber auch dem Gespräch mit Logan aus dem Weg zu gehen.
Ich hatte zwar vorhin noch mit jemanden reden wollen, doch mittlerweile hatte ich mir es noch mal anders überlegt. Logan sollte nichts über vorhin wissen!
Tja, auch das klappte nicht so gut...
Denn schon nach nur zehn Minuten, bemerkte ich, dass Logan mich aus dem Augenwinkel beobachtete.
„Er wollte sicher wissen was los sei", dachte ich mir noch und darum fing ich einfach an zu sprechen.
„Ich hab ein bisschen getrunken", begann ich und betonte extra ein bisschen.
Logan blickte kurz zu mir.
„Was du nicht sagst?!", schmunzelte er.
„Aber nur wegen Alex", flüsterte ich und schaute zu Boden.
„Wegen Alex? Was hat er denn getan?"
„Willst du das wirklich wissen?"
„Ja."
Und so kam es dazu, dass ich ihm von Alex erzählte, sowie von der Party und Paris.
Logan ließ mich mich bis zum Schluss ausreden und warf sogar gar keinen blöden Kommentar ein. Seine einzige Reaktion war ein zustimmendes Nicken.
Nachdem er es wusste, fühlte ich mich eindeutig befreiter und wurde auf einmal extrem müde. Irgendwie schaffte ich es sogar, ganz plötzlich einzunicken.
Muss wohl am Alkohol liegen...
„Em, wir sind gleich bei dir daheim", weckte mich Logan.
„Bitte nicht nachhause!", erwiderte ich trotzig und schüttelte sofort den Kopf.
Dort waren Alex und meine Eltern und niemand von ihnen wusste überhaupt, dass ich unterwegs war. Außerdem hatte ich keine Lust, jetzt mit einen von denen darüber zu diskutieren.
„Willst du mit zu mir? Meine Eltern sind sowieso nicht da", schlug er vor.
Zustimmend nickte ich und somit bog er nicht in meine Gasse ein.
„Er ist ein richtiges Arschloch", meinte Logan als er gerade seine Haustüre aufschloss.
Verwundert blickte ich in sein Gesicht.
„Das wollte ich schon vorhin sagen, aber du bist sofort eingeschlafen", klärte er mich auf und ließ mir den Vortritt ins Haus.
Meine Jacke schmiss ich auf die kleine Sitzbank im Flur bevor ich weiter ins Wohnzimmer marschierte.
Dieses Haus war komisch. Als Kind musste ich hier immer auf Tyler warten, bis wir endlich heim konnten.
Und jetzt war ich einfach freiwillig hier...
Automatisch steuerte ich auf die große schwarze Coach zu und ließ mich seufzend darauf fallen.
Nicht mal eine Sekunde später, hörte ich auch schon Logans Lachen.
Typisch!
Ich verdrehte die Augen und schloss diese dann.
„Er hat dich gar nicht verdient", sagte Logan, der sich neben mich setzte.
Jetzt trennten uns nur noch zwei Zentimeter.
Sofort öffnete ich meine Augen und blickte in seine.
Sekunden vergingen und niemand sagte etwas bis ich diesen einen Satz ausspreche...
„Ich glaube, es hätte sowieso nicht mehr funktioniert."
„Wieso?"
„Weil... Weil da jemand anderes ist."
„Wer?"
„Du", flüsterte ich und dann...
dann kam er immer näher.
Sein Gesicht war meinem so nahe...
Und dann drückte er seine Lippen auf meine.
Sofort erwiderte ich den Kuss, legte meine Arme über seinen Hals und drückte mich noch näher an ihn heran.
Als wir uns für einen Moment trennten, war alles still. Nur unseren Atem konnte man noch hören.
Wieder blickte ich in seine Augen und verlor mich schon fast wieder...
„Was wird das hier?", wollte ich nun wissen.
„Ich hab keine Ahnung, aber eines weiß ich."
Fordernd wartete ich auf seine Antwort.
„Ich mag dich, Emma! Auch, wenn es extrem verrückt ist, weil wir uns gar nicht mögen, sogar hassen..."
Das hatte er gerade wirklich gesagt oder?!
Überrascht fing ich an leicht zu Grinsen.
„Ich dich auch", hauchte ich. „Auch, wenn ich nicht weiß warum!"
Logan gab mir einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze und schlang seine Arme um mich.
Vielleicht lag es an dem Alkohol, dass ich die letzten Minuten so ehrlich und offen war.
Vielleicht lag es aber auch an etwas anderes...
Trotzdem war ich auf jeden Fall dankbar dafür, denn dieser Moment brachte uns zusammen.
Außerdem schien zu diesem Zeitpunkt alles in Ordnung und wunderschön, nur wusste ich damals noch nicht, dass es in ein paar Tagen schon wieder ganz anders aussah.
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Pretending Love
Teen FictionLogan und Emma. Eine Party. Eine Fake-Beziehung. Alles ist vorgetäuscht. Alle Gefühle sind nicht wahr. Aber was passiert, wenn sich das ändert? Sicherlich nichts schlimmes, oder? Schließlich ist es doch nur ein Spiel. Ein Spiel voller Lügen. *I...
