„Du siehst gut aus!", begrüßte mich Alex und legte seinen Arm auf meine Hüfte.
„Danke", grinste ich leicht bevor wir zum Auto marschierten.
Er hatte mich gerade von zuhause abgeholt, was ehrlich gesagt wirklich schwierig gewesen war, denn mein Bruder durfte nichts davon mitkriegen.
Irgendwie hatte ich es dann aber doch noch geschafft und nun waren wir auf dem Weg zur Party.
„Wo steigt eigentlich diese Party?", fragte ich nach einer Weile im Auto, da ich keinen Schimmer hatte, wo wir hinfahren würden.
„Drei Orte weiter weg. Kennst du sicher nicht... es ist in so einem kleinem Kaff", erklärte er mir. „Darum werden auch echt nicht viele aus unserer Stadt dort sein..."
Tja, das hätte ich vielleicht früher wissen sollen...
Denn als wir dort ankamen, bemerkte ich, dass ich wirklich niemanden kannte. Niemanden außer Alex.
Die Party spielte sich in einem ganz normalen Einfamilienhaus ab. Auf den Tischen, auf den Böden, auf den Regalen, überall standen rote Plastik-Becher herum.
Und die meisten Menschen standen tanzend herum oder lagen irgendwo schon voll besoffen... ich würde sagen, eine ganz normale Party... außer, dass ich kein Spaß hatte.
Denn schon nach einer halben Stunde verließ Alex mich, er meinte, er müsse nur kurz ein paar alte Freunde begrüßen...
Davor hatten wir gemeinsam getanzt und ein bisschen getrunken. Darum stand ich jetzt alleine mit einem leeren Becher in der Ecke.
Und hoffte, dass mich nicht irgendjemand ansprechen würde.
Das klappte eindeutig nicht! Nach nur schon 10 Minuten würde ich von dem ersten Betrunken angebaggert...
Genervt verschwand ich von dieser Ecke und setzte mich gelangweilt auf das Sofa im Wohnzimmer.
Dort blieb ich dann sitzen und das ziemlich lange...
Ich seufzte und blickte auf meinen Handy-Bildschirm.
Als nächstes schüttelte ich den Kopf.
Jetzt ließ er mich schon wirklich fast 40 Minuten hier alleine. Wenn er nicht gleich kommen würde, müsste ich ihn suchen gehen.
Tja, und das tat ich dann auch.
Im Garten, Im Wohnzimmer, in der Küche und sogar im Keller. Doch er war bis jetzt nicht auffindbar...
Es gab also nur noch einen Ort, wo er sein könnte.
Nämlich im oberen Stock.
Ich stellte meinen Becher auf dem Boden ab und steuerte zu der braunen Holz-Treppe zu.
Immer wieder musste ich irgendwelchen Personen aus dem Weg gehen, was nach einer Zeit ziemlich nervig wurde.
Oben angekommen war es gleich viel angenehmer, nun standen viel weniger Leute herum.
Im Flur konnte ich Alex schon mal nicht entdecken und darum fing ich an die Zimmer zu durchsuchen.
Und das war eine ganz schlechte Idee...
Zuerst gelang ich ein Badezimmer, wo sich gerade ein Mädchen im Klo übergab und mich wütend anstarrte.
Peinlich gerührt schloss ich wieder die Türe und marschierte zum nächsten Raum.
Ein Schlafzimmer, wo sich gerade eine Gruppe einrauchte. „Uppps", meinte ich schnell und verschwand sofort wieder.
Die nächsten drei Zimmertüren waren verschlossen, also gab es nur noch ein Zimmer.
Das letzte im Gang.
Ganz rechts mit einer weißen Türe.
Langsam umschließe ich mit meiner Hand die Türschnalle und drückte runter.
Nur einen Spalt groß öffnete ich diese Tür, doch ich konnte eindeutig etwas erkennen.
Ein Bett, 2 Personen und ein Haarschopf, den ich sofort erkannte.
Alex?!
Schnell riss ich die Tür noch weiter auf und konnte nicht glauben, was sich gerade wirklich vor meinen Augen abspielte.
Geschockt blieb ich stehen.
Er und ein Mädchen im Bett, voll beschäftigt.
Das Mädchen war zudem auch noch jemand ganz Bestimmter.
Nämlich Paris.
Bis jetzt hatten sie mich noch nicht mal bemerkt...
Noch immer geschockt, drehte ich mich um und schloss hinter mir wieder diesen Raum.
Ab nun bewegte mich nur noch automatisch vorwärts.
Die Bilder von vorhin wiederholten sich immer wieder in meinem Kopf, alles andere blendete ich aus.
Er hatte es schon wieder getan.
Er betrog mich mal wieder.
Und wieder mit Paris.
Ich atmete ein und aus. Meine Finger krallten sich über das Treppen-Geländer...
Ein Deja Vu überkommt mich. Es ist genauso wie vor einem Jahr.
Da hatte ich das alles schon durchlebt...
Nur war heute etwas anders.
Ich fühlte keinen so großen Schmerz...
Sondern nur...
Enttäuschung.
Ich war enttäuscht über Alex.
Aber ich war auch enttäuscht über mich,
denn ich war so dumm und hatte ihm wirklich vertraut. Ich hatte gehofft, dass alles wieder wie früher sein könnte...Aber so war es nicht...
Ich hatte sogar mit Logan eine Fake-Beziehung gespielt, um dieses Arschloch zurück zu bekommen.
Alle Lügen, alles war umsonst.
Denn ich war wieder bei demselben Punkt angelangt...
Ich fühlte mich elend... und gleichzeitig war ich aber extrem wütend auf alles!
Mit gemischten Gefühlen nahm ich mal wieder auf dem Sofa von vorhin Platz.
Als nächstes fiel mein Blick auf den kleinen Tisch vor mir, welcher voll geladen mit Alk war.
Ich seufzte, beugte mich vor und nahm mir einer dieser Flaschen.
Vielleicht war es ein schlechte Idee, aber zu diesem Zeitpunkt war es das, was ich gerade brauchte.
Nach einigen Minuten war diese und zwei weitere leer...
Was sollte ich denn jetzt machen?
Ich bräuchte eindeutig jemanden mit dem ich über alles reden konnte. Sofort!
Als erstes dachte ich an die Mädels, doch die waren nicht dafür geeignet. Sie wussten nichts von der Fake-Beziehung, nichts vom Plan und nichts von Alex.
Es gab also nur eine Person, die mir jetzt noch helfen konnte.
Ich holte mein Handy aus meiner hinteren Hosentasche und wählte sofort die Nummer.
„Logan, kannst du mich bitte abholen?"
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Pretending Love
Fiksi RemajaLogan und Emma. Eine Party. Eine Fake-Beziehung. Alles ist vorgetäuscht. Alle Gefühle sind nicht wahr. Aber was passiert, wenn sich das ändert? Sicherlich nichts schlimmes, oder? Schließlich ist es doch nur ein Spiel. Ein Spiel voller Lügen. *I...