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❞ ℙ𝕣𝕖𝕥𝕥𝕪 𝕗𝕒𝕔𝕖, 𝕕𝕒𝕣𝕜 𝕤𝕠𝕦𝕝 ❝

Ich war mal wieder viel zu spät dran! Das macht natürlich sofort einen guten Eindruck. Der Morgen würde sehr hektisch werden. Ich sprang aus dem Bett, denn als ich die roten Ziffern meines Weckers erblickte, zweifelte ich kurz an meiner Sehkraft. Doch es ist und bleibt 7:55Uhr. Die roten Ziffern verspotten mich beinahe. Nun zweifelte ich an meinem Wecker und weshalb das verdammte Ding mich nicht geweckt hat. Ich sprintete ins Badezimmer in beachtlicher Rekordzeit, entledigte mich meiner Klamotten und stelle mich unter die Dusche. Mit dem kalten Wasserstrahl versuchte ich die bleierne Müdigkeit aus meinen Gliedern zu vertreiben. Das kalte Nass wirkte belebender als jeder Kaffee.

Nachdem ich mich abgetrocknet hatte, versuchte ich meine rote Mähne zu bändigen. Ich machte dabei jedem Löwendompteur alle Ehre, jedoch verlor ich diesen Kampf wie jeden Tag und gab mich geschlagen. Die Haare nasstropfendend offen über den Schultern hängend, zog ich einige Sachen aus dem Schrank. Letzten Endes stand ich mit einem rotweiß-gestreiften Pullover, einer schwarzen Jeans, roten Chucks und einer schwarzen Lederjacke da. Mit einem Toast in der Hand und einem Kaffee-ToGo rannte ich zur U-Bahnstation am Ende der Straße. Vom Kaffee war in der Bahn nicht mehr viel übrig geblieben. Vermutlich lag das Meiste auf dem Pflaster der Tottenham Court Road... Atemlos ließ ich mich auf einen freien Platz in der Underground fallen. Nun durfte bloß nicht die Station zum Umsteigen verpassen! Zu einem Termin beim MI6 sollte man schließlich pünktlich kommen. Ja, richtig gehört. Ich muss zum MI6, ob man es glaubt oder nicht, keine Seltenheit bei mir. Ich bin eine 00-Agentin in der Ausbildung. Klingt seltsam, da man ja eine Lizenz zum Töten für das 00 braucht, ist aber seit Neustem so. Mit meinen neunzehn Jahren war ich auch die jüngste Agentin in der Geschichte des Six. M erwartete mich heute, da er neue Informationen bezüglich meiner ersten offiziellen Mission für mich hat. Für meine dritte Mission ins Ausland, aber dieses Mal nicht als Übung g der Academy, sondern in die wirklich gefährlichen Gebiete. Ich war sehr aufgeregt, ehrlich gesagt. Klar, man lernt in der Ausbildung alles, was man wissen muss. Aber Mission laufen nie wie geplant, das ist das Erste, was einem beigebracht wird...

Ich eilte in das imposante Gebäude, vorbei an dem öffentlichen Bereich in die gesperrte Zone. Das Herz des MI6. Ich begrüßte Eve, welche mich freundlich an lächelt und mir eine Tasse Kaffee zuschiebt. Ich nickte ihr dankbar zu und griff im Vorübergehen danach. Weiter zu M's Büro. Aus der Q-Branch drang ein lauter Knall an meine Ohren, sowie das nicht sehr britische Fluchen des Quartiermeister. Grauer Rauch drang unter der Tür durch und ein Minton lief hektisch an mir vorbei. Ein Grinsen unterdrückend ging ich an der Tür vorbei. Schließlich war ich am Ziel angekommen und blieb zögernd vor der Tür stehen. Meine Hand war zum Klopfen erhoben, trotzdem bewege ich mich nicht. Immer wieder hatte ich Respekt vor dem, was mich hinter dieser Tür erwartete. Es ist nicht Mallory, der diese Wirkung auf mich hatte! Ich dachte, es handelte sich eher um die Atmosphäre in diesem Raum. Sekunden später rang ich mich dazu durch und klopfe zaghaft an der Tür. »Herein?« hörte ich Ms tiefe Stimme. Schnell noch tief durchatmend drückte meine Hand die Klinke hinunter. »Sie wollten mich sehen?« fragte ich, nun professionell, wie es sich gehörte ohne jegliche Gefühlsregung, die die Aufregung in meinem Inneren preisgeben könnte. »Ah, Miss Lockwood. Setzten Sie sich doch!« nur widerwillig kam ich der Aufforderung nach. »Ich habe einige Informationen für Sie im Betreff auf Ihre nächste Mission. Wie ich gehört habe, fehlt Ihnen nur noch ein Toter für die offizielle Lizenz.«
»Ja, Sir!« antworte ich etwas steif. »Gut, gut.« meinte er gedankenverloren. Er hatte die Hände unterm Kinn verschränkt und tippte sich mit den Fingern gegen das Kinn.
»Sie wissen, dass Sie große Fortschritte machen und die Beste des Jahrgangs der Academy sind? Egal, ob im Bezug auf die Pistole oder die Intelligenz.« Verwirrt runzelte ich die Stirn, lasse ihn aber ausreden. »Wir möchten Sie auf eine gefährliche Mission schicken, wo Sie einen unserer erfahrenen Agenten unterstützen sollen. Genauere Infos erfahren Sie, wenn ich mit besagtem Agenten gesprochen habe. Sie können nun gehen!« entließ er mich des Gesprächs und Erleichterung machte sich in mir breit. »Danke, Sir!« verabschiedete ich mich. Sehr informativ war das Gespräch nicht... Gerade wollte ich die Tür öffnen, als ich diese fast ins Gesicht bekomme. 007 marschierte herein. Ich habe ihn schon oft gesehen und auch Geschichten über ihn gehört, aber noch nie habe ich ein Wort mit ihm gewechselt. Er ist der Beste seines Fachs. Ob das jetzt ein Kompliment ist, sei mal dahin gestellt. »Ah, Bond, schön Sie lebend wiederzusehen. Wie verlief ihre Mission?«
»M.« Bond war kühl, kurzangebunden und arrogant wie immer. Kopfschüttelnd verließ ich den Raum. Natürlich ohne eine Entschuldigung von dem Agenten bekommen zu haben.

Golden Roses | A James Bond fanficWo Geschichten leben. Entdecke jetzt