T H I R T Y S E V E N

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❝𝔸𝕟𝕕 𝕀 𝕗𝕖𝕖𝕝 𝕚𝕥 𝕣𝕦𝕟𝕟𝕚𝕟𝕘 𝕥𝕙𝕣𝕠𝕦𝕘𝕙 𝕞𝕪 𝕧𝕖𝕚𝕟𝕤.

𝔸𝕟𝕕 𝕀 𝕟𝕖𝕖𝕕 𝕥𝕙𝕒𝕥 𝕗𝕚𝕣𝕖 𝕛𝕦𝕤𝕥 𝕥𝕠 𝕜𝕟𝕠𝕨 𝕥𝕙𝕒𝕥 𝕀'𝕞 𝕒𝕨𝕒𝕜𝕖.                                    

𝔼𝕣𝕒𝕤𝕖𝕕, 𝕀 𝕞𝕚𝕤𝕤𝕖𝕕 𝕥𝕚𝕝𝕝 𝕥𝕙𝕖 𝕓𝕣𝕖𝕒𝕜 𝕠𝕗 𝕕𝕒𝕪.

𝔸𝕟𝕕 𝕀 𝕟𝕖𝕖𝕕 𝕥𝕙𝕒𝕥 𝕗𝕚𝕣𝕖 𝕛𝕦𝕤𝕥 𝕥𝕠 𝕜𝕟𝕠𝕨 𝕥𝕙𝕒𝕥 𝕀'𝕞 𝕒𝕨𝕒𝕜𝕖.                                        

𝕌𝕟𝕥𝕚𝕝 𝕨𝕖 𝕘𝕠 𝕕𝕠𝕨𝕟.❞

Der Hafen war eindeutig auch nicht einladender als die von mir zuvor besuchte Lagerhalle. Es waren Berge von Containern unterschiedlichster Farben und Inhalte. Es roch nach nassem Eisen, Rost, Maschinenöl, klarer Winterluft und Salzwasser. Ich versuchte mir Hoffnungen zu machen, dass ich James mit Sicherheit hier vorfinden würde, aber als ich mir über die Ausmaße des Hafens bewusst wurde, musste ich mich zusammenreißen, damit ich nicht frustriert aufschrie. Selbst wenn er am Leben war, wäre es so gut wie unmöglich ihn in diesem Labyrinth aus Stahl und Beton zu finden. Erst Recht, wenn er nicht gefunden werden wollte, wovon ich ausging.

Ich streifte Stunden zwischen den Containern umher ohne einen Plan, wie ich James finden sollte. Der Wind frischte nochmals deutlich auf und ich begann in meinem Burberry Mantel zu frieren. Meine Finger waren trotz Handschuhen ausgekühlt und ich spürte meine Zehen nicht mehr. Es war schon lange dunkel und nur die spärlichen Laternen auf dem Gelände warfen blasse Kreise auf den dunklen Teer. Die Laute, die die Absätze meiner Ankle Boots auf dem Boden entstehen ließen, schienen unendlich zwischen den Container widerzuhallen. Ich fühlte mich beobachtet.

Ich wollte gerade umkehren, als ich Stimmen aus einem blauen Container am anderen Ende des Ganges zu mir herüber dringen hörte. Sofort spannten sich all meine Muskeln an und ich schlich näher. Nun war es eindeutig. Ich vernahm drei Männerstimmen mit einem starken russisch Akzent im Englischen und jemand mit einem feinen britischen Akzent. Diese Stimme würde ich unter tausenden wiederkennen.

James!

Ich war noch nie so erleichtert und glücklich gewesen, die Stimme dieses Sturkopfes von Agenten zu hören! Weiterhin vorsichtig näherte ich mich dem Container, dessen Türen nur angelehnt waren, weshalb ein schmaler Streifen Lichts durch den Spalt fiel.

Angestrengt versuchte ich zu verstehen, was im Inneren des Containers gesprochen wurde, jedoch war der Wind zu rau und die Stimmen zu leise, sodass er sie einfach davon trug. Als ich die Kante umrundete, bekam ich einen kleinen Einblick in den Container. Ich sah James in einer Ecke des Containers umrundet von vier Männern. Einer stand ihm direkt gegenüber und sah ihm fest in die Augen. Zwei andere saßen verkehrt herum auf ihren Stühlen und beobachteten jeden Bewegung des Agenten. Der Vierte lehnte lässig an der Wand und rauchte eine Zigarette. Jedoch behielt auch er den Agenten genauestens im Blick. Auf einem kleinen Tisch lagen James' Walther und ein Kartenspiel, das so aussah, als wäre es mitten im Spiel unterbrochen worden. Die Glühbirne flackerte und alle Männer waren mit Pistolen bewaffnet. Als mein Blick bei James angelangte, erschrak ich.

Sie hatten ihn offenbar nach einem misslungen Überraschungsangriff überwältigt und ihm seine Waffe abgenommen. Er hatte unzählige Schrammen und Kratzer im Gesicht. Seine linke Augenbraue und sein Haar waren blutverkrustet und er stand nicht mehr ganz aufrecht, was auf ein oder zwei gebrochene Rippen hindeuten könnte. Er hatte tiefe Augenringe und blaue Flecken und sah allgemein ziemlich müde aus. Seine Kleidung wirkte derangiert, die Krawatte saß schief und war ausgefranst. Die kleinen Blutstropfen hoben sich deutlich von dem sonst so blütenweißen Hemd ab. Dennoch sah ich immer noch den Kampfgeist und den Überlebensinstinkt in seinen Augen. Die eisblauen Augen huschten verärgert umher und suchten einen Ausweg aus dieser misslichen Lage.

Irgendwie musste ich die Männer ablenken. Also nahm ich ihn aller Seelenruhe den Schalldämpfer aus meiner Manteltasche und schraubte den Aufsatz auf meine Walther. Als nächstes holte ich die Malboro Schachtel hervor, griff das Feuerzeug raus und warf es voller Kraft gegen den nächstliegenden Container. Ich hörte die Stimmen im Inneren des Containers verstummen. Dann kamen abgehackten russische Laute aus dem Container. Der Mann vor James erteilte einem anderen den Befehl, dass er nachsehen sollte, was da los war. Der an der Wand stieß sich lässig ab und trat aus dem stählernen Ungetüm. Er sah sich um, während ih um die Ecke mit geladener Waffe auf ihn lauerte. Plötzlich kam er um die Ecke auf mich zu. Noch bevor er eine Chance hatte sich zu wehren, packte ich ihn fest um den Hals und hielt seinen Mund zu. Seine Augen weiteten sich erschrocken und er versuchte um sich zu treten, in der Hoffnung sich befreien zu können.

Sofort setzte ich den Lauf der Walther auf seine Brust und betätigte den Abzug ohne zu zögern. Der Schalldämpfer sorgte dafür, dass keine verräterischen Laute entstanden, welche mich enttarnen könnten. Beinahe lautlos ließ ich die Leiche des Mannes zu Boden geleiten.

Einige Zeit verstrich und die Männer begannen unruhig zu werden.

»Geh nach Solowjow schauen.« bellte der offenkundige Anführer der Truppe den Mann auf dem linken Stuhl in hartem Russisch an. Der rappelte sich murrend auf und zog die Waffe an seinem Gürtel.

Sagen wir es so, er endete ungefähr genauso wie sein Vorgänger. Mein Plan war es möglichst viele von den vier Männern vorher auszuschalten. Mit den verbliebenen zweien würde ich es mit Sicherheit aufnehmen können. Noch einmal wartete ich kurz. Ich wollte sie verunsichern, denn wenn sie schlau waren, würden sie nicht das Risiko eingehen und nochmal den Container verlassen, sodass einer allein mit James zurückblieb. Die Männer wurden unruhig, James schien nach Außenhin jedoch die Ruhe in Person. Er unternahm keine Anstalten sich zu wehren. Ich hätte es ihm fast abgekauft, dass er wirklich so gelassen war, wenn ich nicht seine Augen gesehen hätte.

Diese blauen Augen huschten nervös im Raum des spärlich ausgeleuchteten Kastens umher und untersuchten genau die stählernen Wände an allen vier Seiten.

Ich fand, dass ich nun genug Zeit hatte verstreichen lassen. Ich stürmte mit geladener Waffe in den Container und stürzte mich auf den anderen Mann, der von seinem Stuhl aufgesprungen war. Er versuchte mir die Beine wegzuziehen und mein Schuss verfehlte ihn. Noch gerade rechtzeitig konnte ich mich vor dem Querschläger wegducken. Als ich erneut schießen wollte, rasselte das leere Magazin in der Waffe. Der Mann fing an zu grinsen und kam näher, während er seine Waffe zog. In dem Moment als er abdrücken wollte, zog ich ihm meine Waffe über den Schädel. Er sankt in die Knie und ging k.o. zu Boden.

James hatte den Überraschungsmoment genutzt und seinen Gegner ebenfalls überwältigt. Süß lächelnd drehte ich mich zu dem Agenten um.

»Hallo James, Darling.«

Golden Roses | A James Bond fanficWo Geschichten leben. Entdecke jetzt