F O R T Y F I V E

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𝔽𝕣𝕠𝕞 𝕨𝕒𝕝𝕜𝕚𝕟𝕘 𝕙𝕠𝕞𝕖 𝕒𝕟𝕕 𝕥𝕒𝕝𝕜𝕚𝕟𝕘 𝕝𝕠𝕒𝕕𝕤
𝕋𝕠 𝕤𝕖𝕖𝕚𝕟𝕘 𝕤𝕙𝕠𝕨𝕤 𝕚𝕟 𝕖𝕧𝕖𝕟𝕚𝕟𝕘 𝕔𝕝𝕠𝕥𝕙𝕖𝕤 𝕨𝕚𝕥𝕙 𝕪𝕠𝕦
𝔽𝕣𝕠𝕞 𝕟𝕖𝕣𝕧𝕠𝕦𝕤 𝕥𝕠𝕦𝕔𝕙 𝕒𝕟𝕕 𝕘𝕖𝕥𝕥𝕚𝕟𝕘 𝕕𝕣𝕦𝕟𝕜
𝕋𝕠 𝕤𝕥𝕒𝕪𝕚𝕟𝕘 𝕦𝕡 𝕒𝕟𝕕 𝕨𝕒𝕜𝕚𝕟𝕘 𝕦𝕡 𝕨𝕚𝕥𝕙 𝕪𝕠𝕦
ℕ𝕠𝕨 𝕨𝕖'𝕣𝕖 𝕤𝕝𝕚𝕡𝕡𝕚𝕟𝕘 𝕟𝕖𝕒𝕣 𝕥𝕙𝕖 𝕖𝕕𝕘𝕖
𝕙𝕠𝕝𝕕𝕚𝕟𝕘 𝕤𝕠𝕞𝕖𝕥𝕙𝕚𝕟𝕘 𝕨𝕖 𝕕𝕠𝕟'𝕥 𝕟𝕖𝕖𝕕
𝕆𝕙, 𝕥𝕙𝕚𝕤 𝕕𝕖𝕝𝕦𝕤𝕚𝕠𝕟 𝕚𝕟 𝕠𝕦𝕣 𝕙𝕖𝕒𝕕𝕤
𝕀𝕤 𝕘𝕠𝕟𝕟𝕒 𝕓𝕣𝕚𝕟𝕘 𝕦𝕤 𝕥𝕠 𝕠𝕦𝕣 𝕜𝕟𝕖𝕖𝕤

»Q! Du bist hier!« meinte ich überrascht, als ich das Terminal verlassen hatte und im Ankunftsbereich des Heathrow AirPorts erschien. Ich fiel ihm um den Hals und verbarg mein Gesicht in seiner Schulter. Er lachte leise und drückte mich fest an sich, so blieben wir stehen. Tief atmete ich den typischen Q Geruch von Tee, Weichspüler und Männershampoo ein und fühlte mich etwas sicherer. Die eisige Klaue um mein Herz lockerte sich etwas.

»Warte...« Ich tat einen Schritt zurück um ihm in die Augen sehen zu können.
»Bist du wegen mir oder Ethan hier?« fragte ich und versucht anzüglich zu grinsen, jedoch fühlte es sich wie eine Grimasse an und ich ließ es schnell wieder bleiben.
»Wegen Dir, natürlich!« erwiderte er entrüstet, doch eine leichte Röte erschien auf seinen Wangen. Ich nickte nur und er betrachtete mich prüfend.
»Du siehst übel aus.« stellte er seufzend fest und machte eine kleine Geste auf meinen geschienten Arm und mein mit Make-Up zu gekleistertes Gesicht, um Kratzer zu verbergen.

»Na, vielen Dank auch.« murmelte ich. Q versuchte das Thema zu wechseln.
»Wo ist James?« fragte er und reckte sich um über die Köpfe der Menschen hinweg zu sehen, während er nach dem blonden Agenten Ausschau hielt.
»Keine Ahnung.« meinte ich und zuckte gleichgültig mit den Schultern, bevor ich mich abwandte und in Richtung Ausgang lief. Q folgte mir verwirrt.
»Hat er sein Auto hier oder braucht er eine Mitfahrgelegenheit?«
»Weiß ich nicht.« antwortete ich ihm und ging weiterhin schnurstracks gerade aus.
Er joggte, um mich einzuholen und packte mich am Arm, sodass ich ihm in die Augen sehen musste.

»Was ist passiert, Laura? Wann wirst du es mir erzählen? Ist es wegen dem, was er gesagt hat? Vielleicht solltest du mal mit ihm reden?«
Ich blieb stumm und starrte wütend und verletzt gerade aus.
Er seufzte, nahm seine Brille ab und drückte Zeigefinger und Daumen gegen sein Nasenrücken, während er entnervt die Augen schloss.
»Ich glaube es nicht, dass ich dir das noch immer sagen muss. Rede mit ihm! Schaff die Sache aus dem Weg.« riet er mir sichtlich genervt.
»Ich kann mich nicht erinnern, dich um deinen Rat gebeten zu haben. Wie wär's, wenn du dich einfach aus meinen Angelegenheiten raushältst?« erwiderte ich bissig und bereute es im selben Moment.

Ich seufzte und massierte angestrengt und sichtlich gestresst meine Schläfen.
»Es tut mir leid, Q. Ich meinte das nicht so.«
Q lächelte mich an und ich erwiderte es vorsichtig.
»Schon okay. Du hattest eine schwere Zeit, Schmerzen und Beziehungsprobleme. Ich verstehe das schon.« Ich seufzte erleichtert und drückte ihn noch einmal an mich.
»Du bist der Beste.« Und gab ihm einen Kuss auf die Wange, weshalb er leicht errötete. Ich wollte es mir nicht mit jedem in meinem Umfeld, und schon gar nicht meinem besten Freund, verscherzen.

In dem Moment als ich Q einen Kuss auf die Wange gab, sah ich genau James in die stechend blauen Augen. Überrascht trat ich wieder von Q zurück. Ich begegnete seinem Blick, ehe er sich missbilligend abwandte und in Q's Rücken starrte.
»Wir sollten reden.« meinte ich nur und ließ ihn dann stehen.

*oOo*

Ich klopfte an der Tür und atmete tief durch um meine Nerven zu beruhigen. Stumm und mit zitternden Händen starrte ich auf die Tür zu dem Zimmer des Ritz London. Es erschien mir wie eine halbe Ewigkeit bis James die Tür öffnete und mich einließ. Gott, es erinnerte mich so sehr an unsere allererste Mission in Mexiko, als ich abends zu ihm rüberkam. Die Erinnerung tat mir so verdammt weh, dass mein Herz schmerzte und meine Hände sich verkrampften. Wie viel Zeit seit diesem Augenblick vergangen war! Damals hatte ich noch keine Ahnung, auf was ich mich da einlassen würde. Ich war noch die naive junge Agentin, die nur ihr Vaterland und Ihre Majestät beschützen wollte. Nichts weiter. Es war so unkompliziert gewesen. Wie hätte ich nur ahnen sollen, dass ich heute hier an dieser Stelle stehen würde. Hin und hergerissen zwischen Liebe zu dem Mann, dem ich vertraut hatte und Schmerz des Verrats. Wenn ich aus dieser Tür wieder herausgehen würde, würde sich alles verändert haben. Ob gut oder schlecht musste ich jetzt herausfinden.

James räusperte ich und ich bemerkte peinlich berührt, dass ich noch immer auf der Schwelle seines Zimmers stand. Eilig betrat ich den Raum. James lehnte sich mit verschränkten Armen gegen den Tisch in der Mitte des Raumes und beobachtete mich, während ich versuchte einen geeigneten Platz für mich auszumachen. Alles war voll mit seinen Kleidungsstücken. Ich schon ein weißes Hemd beiseite und setzte mich auf die Kante seines Bettes. Kurz schweifte mein Blick durch den Raum, dann blieb er an James' Blick hängen.

Damals war er einfach abends betrunken in mein Zimmer marschiert, hatte mich wegen der Kette an meiner Zimmertür ausgelacht und sich einfach auf meinen Stuhl gesetzt. Ich erinnerte mich noch genau an den Blick seiner blauen Augen und das schiefe Lächeln, als ich ihn in sein Zimmer schickte um seinen Kater auszuschlafen.

Ich schluckte und kämpfte gegen den Kloß in meinem Hals an.

Wie wir im Restaurant das perfekte soeben verlobte Pärchen gemimt hatten und er mich urplötzlich zur Tarnung küsste. Wie ich zuvor noch seine Fliege gerichtet hatte.
Wie wir Hand in Hand durch Paris liefen und zusammen in einem kleinen Café am Eiffelturm frühstückten.
Wie mich Alpträume plagten und er sich einfach zu mir ins Bett legte.
Wie wir den Sonnenaufgang über den Dächern Paris ansahen.
Wie wir das sogar in meiner Wohnung beibehielten.
Wie verdammt sauer ich auf ihn war, als ich dachte, dass ich dein Seitensprung war und mich das schlechte Gewissen Eve gegenüber plagte.
Wie er mich das erste Mal gegen die Absperrung der Themse vor der Skyline Londons gedrückt hatte und mir die Seele aus dem Leib geküsst hatte.
Wie er stundenlang mit mir telefonierte als ich im Krankenhaus lag.
Wie wir gemeinsam Schlittschuh laufen gingen und James sich als wahrer Meister entpuppte.
Wie ich ihm bis zum Flughafen folgte und ihm sein Geschenk gab.
Wie er das erste Mal „Ich liebe dich." sagte.
Wie er daraufhin verschwand und ich sofort alles stehen und liegen ließ, um ihn zu finden.

Wie oft wir uns gestritten hatten! Wie oft versöhnt! Wie oft die Schatten in seinen Augen wuchsen und ich sie wegküsste! Wie oft er mich vor meinen Dämonen rettete. Wie oft ich in seinen Armen einschlief. Wie oft?

Golden Roses | A James Bond fanficWo Geschichten leben. Entdecke jetzt