F O R T Y S I X

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𝔽𝕣𝕠𝕞 𝕥𝕙𝕣𝕠𝕨𝕚𝕟𝕘 𝕔𝕝𝕠𝕥𝕙𝕖𝕤 𝕒𝕔𝕣𝕠𝕤𝕤 𝕥𝕙𝕖 𝕗𝕝𝕠𝕠𝕣
𝕋𝕠 𝕥𝕖𝕖𝕥𝕙 𝕒𝕟𝕕 𝕔𝕝𝕒𝕨𝕤 𝕒𝕟𝕕 𝕤𝕝𝕒𝕞𝕞𝕚𝕟𝕘 𝕕𝕠𝕠𝕣𝕤 𝕒𝕥 𝕪𝕠𝕦
𝕀𝕗 𝕥𝕙𝕚𝕤 𝕚𝕤 𝕒𝕝𝕝 𝕨𝕖'𝕣𝕖 𝕝𝕚𝕧𝕚𝕟𝕘 𝕗𝕠𝕣
𝕎𝕙𝕪 𝕒𝕣𝕖 𝕨𝕖 𝕕𝕠𝕚𝕟𝕘 𝕚𝕥, 𝕕𝕠𝕚𝕟𝕘 𝕚𝕥, 𝕕𝕠𝕚𝕟𝕘 𝕚𝕥 𝕒𝕟𝕪𝕞𝕠𝕣𝕖?
𝕀 𝕦𝕤𝕖𝕕 𝕥𝕠 𝕣𝕖𝕔𝕠𝕘𝕟𝕚𝕫𝕖 𝕞𝕪𝕤𝕖𝕝𝕗
𝕀𝕥'𝕤 𝕗𝕦𝕟𝕟𝕪 𝕙𝕠𝕨 𝕣𝕖𝕗𝕝𝕖𝕔𝕥𝕚𝕠𝕟𝕤 𝕔𝕙𝕒𝕟𝕘𝕖
𝕎𝕙𝕖𝕟 𝕨𝕖'𝕣𝕖 𝕓𝕖𝕔𝕠𝕞𝕚𝕟𝕘 𝕤𝕠𝕞𝕖𝕥𝕙𝕚𝕟𝕘 𝕖𝕝𝕤𝕖
𝕀 𝕥𝕙𝕚𝕟𝕜 𝕚𝕥'𝕤 𝕥𝕚𝕞𝕖 𝕥𝕠 𝕨𝕒𝕝𝕜 𝕒𝕨𝕒𝕪

Noch immer sah er mich unverwandt an, während mir all diese gemeinsamen Momente durch den Kopf gingen. Ob es ihm auch so erging? Nur zu gerne hätte ich ihn gefragt. Doch all diese Momente sah ich plötzlich in einem anderen Licht. Alles war überschattet. Hatte er es jemals ernst gemeint? Waren diese Schatten in seinen Augen Vesper? Dachte er immer an sie, wenn er mich ansah? Oder sah er gar sie statt mir? Die Ungewissheit drohte mich zu erdrücken.

»Wie geht es dir?« fragte er mich schließlich nach einem weiteren Moment der Stille. Ich lachte traurig auf.
»Ich denke nicht, dass du die wahre Antwort hören möchtest.« Er seufzte.
»Natürlich will ich das wissen. Ich will wissen, was passiert ist! Warum du so bist wie du bist? Was haben sie getan?« fragte er und kalter Hass auf diese Menschen loderte in seinen Augen auf.
»Du willst wissen, was passiert ist, James? Die Antwort wird dir nicht gefallen. Du bist passiert! James Bond ist passiert!« zischte ich und spürte wieder den Schmerz tief in meiner Brust.
»Was habe ich getan?« fragte er ruhig.
»Was du getan hast? Oh, ich glaube, dass weißt du ganz genau.« erwiderte ich und schnaubte.
»Ich habe dir vertraut! Ich habe für dich gekämpft! Ich bin für dich um die Welt gereist! Und du überlässt mich LeChiffre und seinen Schergen. Es war dir egal, was sie mit mir anstellten. Dich hätte es nicht mal interessiert, dass er mich getötet hätte! Und ich? Ich Vollidiotin habe dir vertraut! Obwohl ich dich einen Scheiß interessiert habe. War ich immer nur dein Klotz am Bein? Die kleine naive Agentin? War ich jemals etwas anderes?« Ich kämpfte mit den Tränen. James sah aus, als wollte er einen Schritt vor machen, jedoch entschied er sich um und blieb auf der Stelle.
»Ich habe kein Wort davon ernst gemeint! Ich habe das nur getan, um dich zu beschützen. Wenn sie gewusst hätten, dass ich durch deinen Tod verletzbar werde, hätten sie dich sofort getötet! Ich musste es irgendwie verhindern!«

Aber Vesper... Ich versuchte ihn ja zu glauben! Ich versuchte es so sehr! Ehrlich! Aber ich schaffte es nicht! Ich konnte es einfach nicht über mich bringen! So sehr ich die Worte wahr haben wollte, klangen sie doch so lügnerisch in meinen Ohren. Meine Gedanken waren infiziert und mein Herz war gebrochen! Ich hatte nur Zweifel an James und meiner Beziehung! Und ich konnte keine Beziehung mit jemandem führen, dessen Gefühle für mich und süßen Worte ich immer in Frage stellen würde. Ich würde immer zweifeln, ob er die liebevollen Worte ernst meinte und sie eigentlich für eine andere Frau bestimmt waren? Ich wollte es so sehr glauben, aber ich konnte es einfach nicht.

»Das ist egal, James! Was, wenn du wirklich so fühlst und mich nicht liebst? Woher soll ich wissen, ob du die Wahrheit gesagt hast? Woher soll ich wissen, ob du wirklich das empfindest, was ich empfinde oder nur sie in mir siehst? War ich nur Zeitvertreib oder gar eine Lückenbüßerin zum Ablenken? War ich nur ein ungenügender Ersatz für sie? Vesper Lynd? Oder hast du überhaupt jemals in deinem Leben jemand anderen außer dich selbst geliebt?« schrie ich und Tränen rannen über meine Wangen, wie die Zweifel über meine Lippen. Er zuckte bei ihrem Namen zusammen, als hätte er sich verbrannt.

»Natürlich liebe ich dich! Denkst du, ich schlafe bei jeder im Bett und bin am nächsten Morgen noch immer da?! Denkst du, ich wache mit jeder in Gedanken morgens auf? Denkst du, ich koche jeder Tee? Oder nehme sie mit zum Six? Rette ihr Leben? Gehe mit ihr Eis laufen? Herrgott, ich war das letzte Mal als Teenager Eis laufen! Ich habe das für dich getan! Ich habe das alles nur für dich getan!« Auch seine Stimme wurde lauter.

»Okay, James. Dann erzähl mir einfach, was verdammt nochmal mit ihr passiert ist!« zischte ich verletzt und wütend zu gleich. Er sah mich stumm an.
»Nein.« Ich sah den unendlichen Schmerz in seinen Augen, doch ich wollte ihn nicht wahrnehmen.
»Ich habe dir vertraut! Ich habe dir sogar das dunkelste Erlebnis aus meiner Kindheit erzählt, von dem ich nie irgendjemandem irgendetwas erzählt habe. Du kanntest all meine Probleme und Ängste. Wenn ich dir wirklich wichtig wäre, würdest du wenigstens versuchen, es mir zu erklären.« flüsterte ich und die Tränen rannen mir endlos über die Wangen. Die Wut war verpufft und hinterließ pure Enttäuschung, Schmerz und Trauer.
»Du würdest um mich kämpfen.« flüsterte ich, während meine Stimme beinahe versagte. Er sah nur an mir vorbei und bleib still. Ich stand auf. Meine Beine fühlten sich an wie Pudding und mein Körper war wie betäubt. Langsam ging ich in Richtung Tür. Ich blieb nochmal stehen.
»Das ist deine letzte Chance. Wir wissen beide, dass ich weg bin, wenn ich jetzt durch diese Tür gehe. Dass ich nicht wiederkommen werde.« Stille.
Ich machte einen letzten Schritt auf die Tür zu.
»Okay, schön.« Ein letztes Mal sah ich zurück und wischte mir mit dem Handrücken dir Tränen ab, während ich meine Hand auf die Türklinke legte und sie runterdrückte.
»Das war's James. Ich bin weg. Schönes Leben noch.« Dann fiel die Tür hinter mir mit ohrenbetäubender Stille ins Schloss.

Mission: Devastated

A/N: Nachwort lesen!

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