Kapitel 37

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▩Das Buch▩

"Du willst nicht gehen?" fragt Niall verwirrt. "Ich will nicht gehen..." bestätige ich leise. "Aber warum?" fragt er. "Du darfst dann nach Hause, zu deiner Familie und bist gesund" sagt er und nimmt meine Hand. "Familie, ist nur meine Großmutter, aber sie wird sterben. Ich kann ihre Medizin nicht bezahlen. Aber sie ist nicht mehr lange meine Familie und mein Zuhause. Ich werde heiraten." erzähle ich. "Oh..." er zieht seine Hand weg. "Du bist verlobt?" Ich schau in Nialls Augen, sie sehen traurig und gekränkt aus. Ich nicke. "Aber du bist doch viel zu jung?" fragt er und ich lache. "In diesem Land ist man niemals zu jung" antworte ich. "Liebst du ihn?" fragt nun Darren. "Natürlich liebt sie ihn. Warum sollte sie ihn denn sonst heiraten?" sagt nun Niall und er ist irgendwie verletzt. "Ich liebe ihn nicht" sage ich leise.

"Aber warum heiratest du ihn dann?" fragt Darren wieder. "Ich muss, er hat viel Geld und ich brauche dieses Geld für die Medikamente meiner Großmutter" sage ich und ich bekomme einen Klos im Hals. "Ich liebe sie, das ist der Grund warum ich ihn heirate" sage ich. "Gibt es keine andere Lösung?" fragt Niall hoffnungsvoll. "Nein. Ich hab schon zugestimmt"  sage ich leise. "Und wenn ich dir das Geld gebe oder die Medikamente?" fragt Niall wieder. "Ich brauche nicht nur das Geld, sondern auch das Haus." sage ich ruhig.

"Aber...wenn du ihn nicht liebst dann kannst du ihn nicht heiraten...du liebst doch sicher jemand anders, oder? Das ist ungerecht" sagt Niall. "Das Leben ist ungerecht." sage ich.

"Wer ist es?" fragt er nun. "Wer wird dich heiraten?". "Hakim" sage ich. "Wer ist das? Kenne ich ihn?" fragt Niall wieder. Ich sage und mache nichts und schaue auf meine Finger. "Ach scheiße..." sagt aufeinmal Darren doch Niall ignoriert es. "Es ist er. Der, der dir das angetan hat?" fragt Niall und ballt seine Hände zu fäusten. Ich nicke und eine Träne kullert meine Wange runter. Er drückt mit seinen Fingern gegen mein Kinn, sodass ich gezwungen bin ihn anzuschauen. Weitere Tränen kullern meine Wange runter. Doch er wischt sie mit seinen Fingern weg. Dann nimmt er mich in den Arm.

"Alles wird wieder okay" beruhigt er mich, aber ich schluchtze weiter. Ich weiß das nichts okay wird. Mein Leben ist schon vorgeplannt, mit einem Mann, den ich über alles hasse. Aber ich muss ihn trotzdem küssen und trotzdem mit ihm schlafen. Ich muss seine Bedürfnisse stillen und vielleicht unsere Kinder auf die Welt bringen. Was werde ich mit den Kindern tun? Werde ich sie trotzdem lieben, obwohl ich ihn darin sehe?

Ich will das nicht. Ich will nicht, dass mein Leben so endet. Ich will glücklich heiraten und Kinder bekommen, mit dem Mann den ich liebe. "Ach scheiße..." höre ich wieder Darren sagen. "Ich werde dir helfen..." sagt Niall und löst sich von unserer Umarmung. "Du kannst mir nicht helfen" und leider hatte ich da Recht."Doch das kann ich" sagt Niall entschlossen. "Und wie?" frage ich. "Weiß ich noch nicht...aber ich schffe es...Das verspreche ich" sagt Niall wieder.

"Ach Scheiße..." sagt Darren wieder. "Was ist denn, Darren?" fragt Niall lachend. "Sie steht auf mich. Deswegen will sie ihn nicht heiraten. Ich zerstöre eine Ehe" sagt Darren verzweifelt. "Darren du checkst ja gar nichts" sagt Niall "Sie wird heiraten, weil sie kein Geld hat und ihrer Großmutter sonst nicht helfen kann". Ich nicke leicht. "Du hast Recht ich zerstöre eine noch nicht vorhandene Ehe" sagt Darren und fährt sich wieder durch das Haar.

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Das BuchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt