Kapitel 50

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Ich liege auf meinen Bett und strecke die Hand aus. Noch ein kleines Stück, dann hab ich es. Ich beuge mich weiter vor und liege jetzt nur noch halb auf meinen Bett. Ich strecke meine Finger so weit aus, wie ich kann, rücke weiter vor und dann fall ich vom Bett.

War ja klar. Ich stehe sofort auf und hole das Buch von meinem Schreibtisch, auf normale Art und Weise. Ich habe es noch nie geschafft etwas auf meinem Schreibtisch, von meinem Bett aus zu holen, aber ich probiere es immer wieder aus. Ja, das nennt man Dummheit, aber egal.

Dacy ist schon vor zwei Stunden gegangen, wir haben noch etwas über die Schule und über die Sommerferien gesprochen, das übliche eben, und dann musste sie gehen. Sie hatte mir erklärt warum, aber ich habe nicht zu gehört und sie einfach zur Tür begleitet und mich verabschiedet.

Ich lege mich wieder auf mein Bett und öffne die letzte noch vollgeschriebene Seite.

▩Das Buch▩

Langsam öffne ich meine Augen. Viel Licht scheint hier eh nie rein, also gewöhnen sich meine Auge schnell an die minimale Helligkeit. Ich schaue um mich. Oma schläft immer noch und wir haben kein Essen. Ich sollte schon mal raus gehen und betteln, dann muss Oma nicht solange draußen in der Hitze sitzen und wir haben schneller was zu essen. Ich stehe auf und suche nach Klamotten, die von gestern sind fast trocken und ich ziehe sie mir schnell an. Ich gehe aus unserer 'Wohnung' und renne die Treppen runter und gehe aus dem Haus.

Die Sonne scheint stark, es ist zwar noch ziemlich früh, aber es ist schon heiß. Ich atme tief ein und hoffe es ist frische Luft, aber wie immer sind es nur Abgase. Ich laufe etwas tiefer in die Stadt hinein, hier wird niemand kommen und mir was geben. Wir leben eher in einen Vorort, wenn man das so nennen kann. Hier sind die Häuser kaputt oder zerstört, duch Trettminen zertrümmert. Das wichtige passiert eigentlich in der Stadt, in die ich jeden Tag rein und rauslaufen muss.

Nach ungefähr zehn minuten komme ich an und setze mich auf den Boden und bettel. Ein paar Turisten kommen vorbei und geben mir ein paar Münzen. Die reichen für Brot und Trinkwasser, jetzt brauch ich noch was für die Medikamente. Lange Zeit laufen die Leute nur vorbei und beachten mich gar nicht, manchmal glotzen sie mich an, aber laufen trotzdem weiter, oft wird auch getuschelt und auf mich gezeigt. Die Leute denken ich sehe das gar nicht, aber das stimmt nicht. Doch daran, habe ich mich schon gewöhnt.

Nach gefühlten Stunden stehe ich auf und suche mir einen neuen Platz, vielleicht habe ich woanders mehr Glück.

Ich finde einen Platzt unter einen Baum in der Nähe vom Wochenmarkt. Hier ist es schön schattig, sodass man nicht so viel schwitzt und durst bekommt, bei der 'Arbeit' und hier laufen viele Turisten rum da der Markt spezialitäten anbietet, die sich keiner entgehen lassen will. Ich setzt mich auf den Boden und bettel etwas. Schon wieder bekomme ich ein paar Münzen, doch das reicht immer noch nicht.

Aufeinmal kommt ein junges Mädchen, so 16, schätze ich und setzt sich auf die andere Straßenseite. Sie breitet ein Tuch aus und setzt sich dann drauf. Aufeinmal beginnt sie zu singen, erst beachtet sie niemand, aber dann zieht sie immer mehr Leute zu sich, die ihr Geld geben und ihr zu schauen.

Toll.  Jetzt beachten sie mich gar nicht. Ich brauche, doch auch Geld. Ich überlege kurz, was ich machen könnte um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Tanzen? Ich kann nicht besonders gut Tanzen und ohne Musik erst recht nicht, naja der Gesang des Mädchen, aber der ist nicht gut zum Tanzen. Singen? Ich will dem Mädchen nicht nach machen und das kann ich auch nicht besonders gut. Akrobatik? Ich könnte es ja versuchen.

Ich stehe auf und versuche ein Rad, das auch klappt, aber das ist nichts besonderes. Dann mache ich ein Handstand und versuche auf meinen Händen zu laufen. Ich schaffe es, mich etwas zu bewegen . Dann höre ich Geld das in meine selbstgemachte Box fällt. Ich stehe auf  und drehe mich grinsend um, um mich zu bedanken, aber als ich die Person sehe, verschwindet mein Lächeln gleich wieder.

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