Damian
Müde schleppte ich mich zum Wagen und unterdrückte den Schmerz in meinem Magen. Fuck. Mir tat alles weh. Ich wusste nicht mal, wie ich mich richtig ins Auto setzen sollte. Dabei hatte mich sogar Smith begleitet. Seine Freundin, wenn man das so nennen konnte, nervte schon die ganze Zeit damit, wann wir endlich wieder nach Hause kamen. Sie machte sich Gedanken um ihn. Nicht unbedingt was wir trieben, da sie erstens nicht auf den Kopf gefallen war und zweitens mit ihr schon darüber gesprochen wurde, sondern uns nichts passierte. Na ja. Nicht unbedingt mir. Thomas war es. »Lass das. Ich fahre!«, hörte ich ihn und prompt stand ich wieder auf dem Asphalt, obwohl ich noch nicht mal richtig drinsaß.
»Was soll die Scheiße?«, knurrte ich. »Glaubst du, ich kriege das nicht hin?«, murrte ich keuchend und versuchte einigermaßen gerade zu stehen. »Du kriegst gar nichts mehr hin!«, schlug er mir regelrecht mit Worten ins Gesicht. »Sieh dich doch mal an. Du bist fertig. Und das richtig. Es war nicht richtig herzukommen. Das musst du dir selbst eingestehen.« Zwar stimmte es, was er erzählte, aber es ging mir auch schon mal schlechter. Nun ja. Das war ziemlich lange her, eher noch am Anfang meiner Fights und den ganzen Wetten im Untergrund. Augenblicklich dachte ich daran, wie ich mir hier einen Namen machte, wie ich kämpfte und vor allem nach der Sache mit meiner Mutter meine Gefühle so unterdrückte, dass sich bloß noch die Wut in mir breitmachte.
Diese ließ ich dann immer raus. Das war genau der Zweck an allem. Die Typen bekamen somit mehr Angst vor mir und immer weniger hatten Bock gegen mich zu kämpfen. Trotzdem war es seit einigen Tagen anders. Die Leute bekamen mit, dass ich mit dem Kopf nicht bei der Sache war. Noch verlor ich zwar nicht, aber ich stand kurz davor. Die letzten Kämpfe rissen es immer mehr aus dem Ruder. Schließlich versuchte ich so viele wie möglich zu machen, um mir endlich Einiges klar zu werden, aber auch um zu vergessen. Seit Tagen legte ich kaum noch Pausen ein und mein Körper konnte sich auch nicht mehr richtig regenerieren. Das sah man mir nicht nur an, sondern der Schmerz trat in den Vordergrund, den ich sonst oft wegschließen konnte. Nicht bloß der Körperliche.
Dass aus diesem Grund mehr Leute zu den Fights kamen war klar. Es heizte die Masse an, nicht zu wissen, wer gewann, denn nicht mehr alle setzten auf den Sieger: Mich. »Wenn du so weitermachst, verreckst du in ein paar Wochen!«, holte mich Thomas aus meinen Gedanken, öffnete die Tür hinter dem Fahrersitz und stieß mich ohne ein weiteres Wort hinein. Keuchend kam ich auf der Rücksitzband geradewegs zum Liegen. Normalerweise hätte ich froh sein können, dass ich es überhaupt allein schaffte zu laufen. Ich hatte echt ziemlich die Fresse vollkommenen, trotz meines Sieges, doch immerhin ging es um siebentausend Dollar, die ich nun wieder reicher war.
In kreisenden Bewegungen rieb ich stöhnend über meinen Bauch und erinnerte mich an die extremen Schläge. Mein Gegner war ein Tier. Ich kannte nicht einmal seinen Namen, aber ich wusste, dass er aus Simons Gang kam und öfter mal mit seinem kleinen Bruder durch die Gegend zog. Dass er allerdings so viel Kraft besaß, hätte ich nicht angenommen. Ich hatte ihn definitiv falsch eingeschätzt, was wohl mein eigener Fehler war und darunter musste ich nun leiden. Brummelnd ließ sich hingegen Thomas hinters Steuer fallen, nachdem er die Tür hinter mir wieder zuschlug. Ich blieb dennoch in meiner Position und konnte froh sein, dass das schwarze Leder wieder abwischbar war und mein Blut nicht darauf klebenblieb.
Kurz schloss ich sogar schwermütig die Lider und hoffte nur, die Schmerzen verschwanden endlich. Ungeachtet dessen musste ich wohl nun die Konsequenz für mein Handeln ertragen. Im Rückspiegel bemerkte ich trotz der Dunkelheit immer wieder die Blicke von Thomas, aber ignorierte sie geflissentlich. Das wusste auch er. Deswegen ergriff er erst kurz bevor wir wieder ankamen das Wort. »Du wirst erst einmal eine unbestimmte Pause einlegen. Verstanden? Da brauchst du auch nicht mit mir zu diskutieren!« Seine Worte klangen bestimmend. Er war nun nicht mehr das Mitglied einer Gang, sondern mein Freund.
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Bad Temptation II - Breathe
RomanceDamian McCain hat Jasmin fortgeschickt. Trotz alledem lässt sie das nicht zu. Stur versucht sie ihm weiterhin die Stirn zu bieten und hofft darauf sein kaltes Herz zu erweichen. Was aber, wenn es ein Fehler war zurückzukommen? Immerhin vergisst sie...